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Wolf­gang Harste an sei­nem Stand. Foto LOKALBÜRO

Er will sich nichts anmer­ken las­sen, doch ein wenig trau­rig ist Wolf­gang Haste (66) schon. „Das Jahr geht zu Ende. Und wenn es nach dem Ver­ein der Markt­händ­ler ginge, müsste er  hier in drei Wochen die Pfan­nen ein­pa­cken und sei­nen Stand räumen.“

Mani­pu­lierte Rechnungen
Nur bis 2017 wollte er noch wei­ter machen. Doch der Markt­händ­ler-Ver­ein will das nicht. Weil der Pfan­nen­mann ihre Mau­sche­leien nicht mit­macht. Zum Bei­spiel klagte er gegen mani­pu­lierte Neben­kos­ten-Abrech­nun­gen — und bekam 2500 Euro zurück. Auch die Abrech­nung eines Sicher­heits­diens­tes kri­ti­sierte er. Grund: Die Her­ren sind nie auf dem Markt zum Dienst erschie­nen, bzw. ware zeit­weise kein Sicher­heits­dienst beauftragt.

Fal­sche Versprechen
Die Quit­tung: Ende 2013 wurde sein Ver­trag gekün­digt. Wolf­gang Harste: „Ich habe mich an die Stadt gewandt. Als Besit­zer und Ver­päch­ter des Plat­zes hat die Ver­wal­tung die Macht, der Kün­di­gung zu wider­spre­chen. Die Stadt und auch Ord­nungs­de­zer­nent Dr. Ste­phan Kel­ler sag­ten Hilfe zu.

Pro­zess verloren
Immer wie­der ver­sprach der Ord­nungs­chef, Wolf­gang Harste zu hel­fen. Harste: „Dr. Kel­ler sagte mir Ende 2013 unter Zeu­gen zu, eine Kün­di­gung käme für ihn nicht in Frage. Die Stadt werde das nie­mals geneh­mi­gen. Dar­auf habe ich mich ver­las­sen, habe gegen die Kün­di­gung geklagt. Doch am Ende des Ver­fah­rens tauchte plötz­lich die Geneh­mi­gung auf. Unter­schrie­ben von Andrea Blome, Che­fin des Amtes für Ver­kehrs­ma­nage­ment. Dar­auf­hin ver­lor er den Prozess.“

Schrift­li­che Ver­spre­chen, nichts dahinter
Dann, im Juni 2015 sagte Dr. Kel­ler zu, den Markt und die Ver­mie­tungs-GmbH umzu­struk­tu­rie­ren. Harste: „Wie­der ver­sprach er mir, ich könne blei­ben. Sollte sogar eine Art Pfört­ner-Funk­tion bekom­men. Die­ses ließ er, Dr. Kel­ler, in einem Gespräch mit mei­nem Anwalt und zwei Markt­kol­le­gen verlauten.
Meh­rere Gesprä­che glei­chen Inhal­tes folg­ten, das letzte Ende Sep­tem­ber 2015. Dort erklärte er Harste bei einem per­sön­li­chem Gespräch wel­ches am Markt statt­fand, er brau­che sich keine Sor­gen zu machen, er könne dort ste­hen blei­ben. Die Stadt wün­sche dies und würde dies auch der Ver­mie­tungs­ge­sell­schaft mit­tei­len. Kopie die­ses Schrei­bens ging dem Anwalt des Herrn Harste zu.

Rück­zug der Stadt
Jetzt sieht es so aus, als zöge sich die Stadt auf die Rechts­po­si­tion zurück. Nach der ist die jet­zige Kün­di­gung rech­tens. Harste: „Doch als Inha­ber und Ver­mie­ter des Plat­zes könnte die Stadt inter­ve­nie­ren. Tut sie aber nicht! Und mora­lisch ist das Ver­hal­ten des Dezer­nen­ten indis­ku­ta­bel.“ Die­ser ant­wor­tet heute nicht mal mehr auf die Schrei­ben des Anwal­tes des Herrn Harste. Wie Harste fin­det, ein schlech­ter Stil.

Jetzt bit­tet der Pfan­nen­mann OB Tho­mas Gei­sel um Hilfe. Gei­sel soll ver­mit­teln. Harste: „Ich wün­sche mir nichts mehr, als eine güt­li­che Eini­gung. Ende 2017 bin ich ja dann ohne­hin weg.“ Der Ober­bür­ger­meis­ter muss ein­se­hen, das sich seine Ver­wal­tung in die­ser Sache nicht kor­rekt ver­hal­ten hat.

Doch Wolf­gang Harste fürch­tet, dass es zu kei­ner Eini­gung kommt. Harste: „Dann bleibe ich hier ste­hen, bis die mich räu­men.“ Mut geben ihm die vie­len Unter­stüt­zer von außen und auch einige Markt­kol­le­gen, die sich nicht vom Vor­stand haben auf­het­zen lassen.