Hop­pe­ditz Tom Bauer Foto: LOKALBÜRO

Ret­tet den Pfan­nen­mann — mit einer Unter­schrif­ten-Aktion sucht Markthändler Wolf­gang Harste die Unterstützung der Düsseldorfer. Nur ob’s was hilft…?

Ohne Wer­bung: 200 Unterschriften
Immer­hin: Obwohl er keine Wer­bung macht, die Liste auch nicht offen aus­liegt, haben sich in nur drei Tagen über 200 Men­schen für Wolf­gang Harste ein­ge­setzt, seine Aktion „Ret­tet den Pfan­nen­mann“ untersDSC05670tützt und unter­schrie­ben. Mit dabei: Nord­see-Chef Hei­ner Kamps, Unicef-Gala-Orga­ni­sa­tor und Düsseldorfer des Jah­res 2013 Heri­bert Klein, Jazz-Sängerin Lous Das­sen. Und Tom Bauer, Hop­pe­ditz der Stadt Düsseldorf, kam extra vor­bei, um zu unter­schrei­ben. „Hier habe ich das erste Thema für meine Rede 2016 gefunden.“

Recht und Gesetz?
Warum der ganze Knatsch? Harste: „Würde sich der Vor­stand des Markt­ver­eins an Recht und Gesetz hal­ten, wäre die­ser Streit unnötig.“ So aber pral­len die Gegensätze unge­bremst aufeinander.

Wolf­gang Harste ist eine Art Pförtner des Mark­tes. An sei­nem Stand kann man nicht nur ein­kau­fen. Auch quat­schen, er ist Infobörse und Treff­punkt zugleich. Man kann dem kräftigen gemütlichen Typen hin­term Tre­sen sogar sein Herz ausschütten. Pfan­ne­mann Wolf­gang Harste, der gute Geist des Carls­plat­zes? Viele Düsseldorfer sehen das so.

Seine Ver­ge­hen
Nur die Funktionäre des Markthändlervereins um Hei­ner Röckrath nicht. Für sie ist er ein Que­ru­lant, weil er ihnen auf die Fin­ger schaut. Des­halb soll er weg, sie haben sei­nen Ver­trag nicht verlängert. Seine Vergehen:
▶ Er lässt sich keine fal­schen Rech­nun­gen unter­ju­beln, klagt dagegen
▶ Er hilft sei­nen Kol­le­gen, wenn es Pro­bleme mit dem Ver­mie­ter gibt.
▶ Er schaut nicht weg, son­dern hilft. Auch Obdach­lo­sen, er ging dazwi­schen, als Vorständler des Markt­ver­eins einen Mann zusam­men­ge­tre­ten haben. („Klar ner­ven die schon mal. Aber so behan­delt man keine Menschen.“)

Zivil­cou­rage in Düsseldorf?
Wäre das bloß ein Knatsch unter Markthändlern — geschenkt. Tages­ord­nung. Aber Lokalbüro fin­det, dass es hier um mehr geht: um Zivil­cou­rage. Zivil­cou­rage zei­gen nicht nur Men­schen, die sich gegen Schläger in U‑Bahnen weh­ren. Zivil­cou­rage zei­gen auch Men­schen, die sich gegen alltägliche Kor­rup­tion und tägliche Klüngeleien weh­ren. Nur die haben es viel schwe­rer, weil sie noch nicht ein­mal auf die Hilfe der Poli­ti­ker hof­fen können. Doch die soll­ten doch eigent­lich Vor­bild sein. Stimmt doch, Herr Geisel?