Her­mann-Josef Kuhna „Atlan­tic Night“ 2016 Öl auf Lein­wand ©Her­mann-Josef Kuhna

 

Die Gale­rie Anette Mül­ler freut sich, vom 10. Juni bis zum 22. Juli 2017 die Aus­stel­lung “Im Rhyth­mus der Far­ben” prä­sen­tie­ren zu kön­nen, in der neue Arbei­ten von Her­mann-Josef Kuhna den Arbei­ten sei­ner Meis­ter­schü­ler Doro­thea Gel­ker und Hugo Bogus­law­ski gegen­über­ge­stellt werden.

Über den Rhyth­mus der Farbe äußert sich Willi Kemp in einer Rede über Her­mann-Josef Kuh­nas Arbei­ten: „Eine Farbe allein ist nicht viel. Das ist wie in der Musik ein ein­zel­ner Ton. Erst das Zusam­men­spiel meh­re­rer Far­ben ergibt — wie in der Musik — einen Klang. Und erst der Zusam­men­klang der Far­ben — das ist ähn­lich wie in einem Kon­zert, bei dem die Klang­fülle durch die ver­schie­de­nen Klang­far­ben der Instru­mente gebil­det wird — schafft einen ein­ma­li­gen Reso­nanz­raum, genauer einen Farb­raum, weil die Far­ben auch eine räum­li­che Wir­kung besit­zen. Die Far­ben brin­gen das Bild zum Klin­gen. Sie erzeu­gen eine ein­ma­lige, kaum beschreib­bare Atmo­sphäre, wie sie nur die Male­rei ver­mit­telt, wenn sie denn Kunst ist.“

Es ist die Struk­tu­rie­rung der Far­ben, wel­che die Bild­flä­che in den Arbei­ten von Her­mann-Josef Kuhna, Doro­thea Gel­ker und Hugo Bogus­law­ski zum Schwin­gen bringt. Ist ein typi­sches Bild von Her­mann-Josef Kuhna eine aus unhier­ar­chisch orga­ni­sier­ten Grup­pie­run­gen von Punk­ten unter­schied­li­cher Farbe orga­ni­sierte bezie­hungs­weise rhyth­mi­sierte Flä­che, so struk­tu­rie­ren kleinste Pin­sel­schwünge, kaum wahr­nehm­bare Dre­hun­gen des Pin­sels die Flä­che in den Bil­dern sei­nes Meis­ter­schü­lers Hugo Bogus­law­ski. Beide Maler bauen ihre Bil­der nach einer orga­ni­schen, vege­ta­ti­ven bezie­hungs­weise flo­ra­len Struk­tu­rie­rung auf. Bei Doro­thea Gel­ker hin­ge­gen steht das rekt­an­gu­lär-geo­me­tri­sche Sys­tem im Vor­der­grund. In ihren Bil­dern wird der Auf­bau bestimmt durch den Ursprung mathe­ma­tisch kon­stru­ier­ten Den­kens, den rech­ten Winkel.

Letzt­lich behaup­tet sich die Male­rei von Her­mann-Josef Kuhna, Doro­thea Gel­ker und Hugo Bogus­law­ski auf der Schnitt­stelle zwi­schen struk­tu­rel­ler Abs­trak­tion und figu­ra­ti­ver Ver­or­tung des Gegen­stands. Nar­ra­tiv auf­ge­la­dene Titel etwa ver­lei­hen den Bil­dern eine zusätz­li­che inhalt­li­che Dimen­sion, die zum bes­se­ren Ver­ständ­nis die­ser Male­rei bei­trägt, die „par­al­lel zur rea­len Welt“ funktioniert.

Her­mann-Josef Kuhna (*1944, Weis­sen­see-Otten­hau­sen) hat von 1964 bis 1969 ein Stu­dium an der Kunst­aka­de­mie Düs­sel­dorf bei den Pro­fes­so­ren Karl Bobek, Kurt Arn­scheidt und Gert Weber absol­viert. Nach sei­nem Abschluss hat er zahl­rei­che Ein­zel- und Grup­pen­aus­stel­lun­gen im In- und Aus­land bestrit­ten und seine unver­wech­sel­bare und eigen­wil­lige male­ri­sche Posi­tion aus­ge­bil­det. 1979 wurde der Künst­ler zum Pro­fes­sor an der Kunst­aka­de­mie Müns­ter ernannt. Her­mann-Josef Kuhna lebt und arbei­tet in Düs­sel­dorf. In der Lan­des­haupt­stadt Nord­rhein-West­fa­lens hat er 1997 mit „River­time“ eine murale Arbeit im öffent­li­chen Raum gestal­tet, die in der brei­ten Öffent­lich­keit auf gro­ßes Inter­esse stößt und deren auf­wen­dige Sanie­rung im April 2017 abge­schlos­sen wor­den ist.

Her­mann-Josef Kuh­nas Meis­ter­schü­le­rin Doro­thea Gel­ker (*1958, Alten­berge) hat ihr Stu­dium der Bild­haue­rei und Male­rei von 1976 bis 1982 an der Kunst­aka­de­mie Müns­ter absol­viert. Sein Meis­ter­schü­ler Hugo Bogus­law­ski (*1970, Gel­sen­kir­chen) hat sein Stu­dium der Male­rei von 1991 bis 2002 an der Kunst­aka­de­mie Müns­ter absol­viert. Beide Künst­ler leben und arbei­ten in Düsseldorf.

 

Gale­rie Anette Mül­ler
Rhein­ort 2 (Alter Hafen)
40213 Düs­sel­dorf