Na prima, end­lich Gra­bes­stille in Ger­res­heim – jetzt auch zu Kar­ne­val. Ein offen­bar extrem lärm­emp­find­li­cher und spaß­be­frei­ter Nach­bar hat es geschafft, einen Live-Auf­tritt der legen­dä­ren Cover-Rock-Band „Lazy Beat Bones“ in der T‑Bar zu Alt­wei­ber zu ver­bie­ten. Klasse, stramme Leis­tung. Ger­res­heim bedankt sich.

Den Behör­den ist die­ser spaß­ferne Coup nicht anzu­las­ten. Ein Stadt­spre­cher: „Wenn sich jemand beschwert, sind uns die Hände gebun­den. Wir müs­sen han­deln, ob wir das gut fin­den oder nicht.“

T‑Bar Wirt Rai­ner Denke: „Die Lazy Beat Bones haben hier schon seit Jah­ren zu Alt­wei­ber gespielt. Hier wurde ein Tra­di­tion abge­würgt. Für meine Gäste bedaure ich das sehr.“

Nicht die erste Atta­cke auf das soziale Leben in Ger­res­heim. Vor knapp einem hal­ben Jahr über­zog eine Nach­ba­rin den Wirt der benach­bar­ten „Fuchs­jagd“ mit Kla­gen und Beschwer­den – kurze Zeit spä­ter gab er auf. Jetzt ste­hen keine Stühle und Tische mehr unter den Bäu­men, an denen die Leute geges­sen und gequatscht haben. Der schöne Platz „Alter Markt“ ist seit­dem verwaist.

Freunde macht man sich mit sol­chen Atta­cken aber nicht. Viele Ger­res­hei­mer empö­ren sich – auch bei facebook.

Jür­gen Zelus­tek, Tromm­ler bei den Lazy Beat Bones schreibt: „Es wird in unse­rem schö­nen Stadt­teil immer schlim­mer. Ein­zelne Que­ru­lan­ten kön­nen sich über das Gemein­wohl stel­len und füh­len sich auch noch im Recht!!!
Die LBB wün­schen Euch allen den­noch eine schöne fünfte Jahreszeit“

Jür­gen wei­ter: „Wir wer­den wegen der feh­len­den Gage nicht ver­hun­gern. Aber Rai­ner hat vie­len Nach­wuchs­bands die Chance gebo­ten, auf­zu­tre­ten. Fällt alles flach. Sol­len die in ihren Pro­be­räu­men ver­schim­meln? Das ist frus­trie­rend, so holt man junge Men­schen garan­tiert nicht von der Straße…“

Und Gitte Schilly aus Ger­res­heim schreibt: „Seit Jah­ren, seit dem Rauch­ver­bot, ist es in Ger­res­heim eh schon sehr ruhig gewor­den. Ledig­lich an Tagen, wo in der „T‑Bar“, im „Neu­ßer Tor“ oder im „Schu­ma­cher“ Live­bands auf­tre­ten, sind die Knei­pen wie­der herr­lich voll. Mir tut es leid für unsere Gas­tro­nome, die es seit dem Rauch­ver­bot eh schon schwer genug haben, mit tut es leid für den Ger­res­hei­mer Nach­wuchs, der hier gefühlt im Senio­ren­stadt­teil lebt.