(V. r.) Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke, Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte, und Bezirksbürgermeisterin Maria Icking enthüllten die neue Informationsstele © Landeshauptstadt Düsseldorf/Wilfried Meyer

(V. r.) Bür­ger­meis­te­rin Klau­dia Zep­untke, Dr. Bas­tian Fleer­mann, Lei­ter der Mahn- und Gedenk­stätte, und Bezirks­bür­ger­meis­te­rin Maria Icking ent­hüll­ten die neue Infor­ma­ti­ons­stele © Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf/Wilfried Meyer

 

Mit einer neuen Infor­ma­ti­ons­stele am Apos­tel­platz wird in Ger­res­heim künf­tig an die Opfer der “Hee­res­streife Kai­ser” erin­nert. Im Haus an der Ben­der­straße 80 wurde am 8. März 1945 die Dienst­stelle der “Hee­res­streife Kai­ser” ein­ge­rich­tet. Unter der Lei­tung des ehe­ma­li­gen Haupt­manns August Kai­ser und des Feld­we­bels Adolf Sten­der durch­zo­gen in den fol­gen­den 6,5 Wochen bis zu 15 Mann Düs­sel­dorf, um nach angeb­li­chen “Deser­teu­ren” und ihren als “Volks­ver­rä­tern” bezeich­ne­ten Hel­fe­rin­nen und Hel­fern zu fahn­den. Die Gruppe miss­han­delte die Ver­haf­te­ten bei Ver­neh­mun­gen, über­gab sie an ein mili­tä­ri­sches Stand­ge­richt oder ver­schleppte und erschoss sie selbst will­kür­lich. In einer Mischung aus Fana­tis­mus, End­zeit­stim­mung, Selbst­er­mäch­ti­gung und Grö­ßen­wahn ermor­de­ten sie ihre Opfer, um das Trug­bild des “End­siegs” auf­recht und das natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Regime so lange wie mög­lich an der Macht zu erhalten.

Im Geden­ken an die Opfer beschloss die Bezirks­ver­tre­tung 7 in Zusam­men­ar­beit mit der Mahn- und Gedenk­stätte Düs­sel­dorf eine Infor­ma­ti­ons­stele zu errich­ten. Diese wurde am Diens­tag, 6. Mai 2025, am Apos­tel­platz der Öffent­lich­keit über­ge­ben. Bür­ger­meis­te­rin Klau­dia Zep­untke sprach ein Gruß­wort und Dr. Bas­tian Fleer­mann, Lei­ter der Mahn- und Gedenk­stätte, gab eine his­to­ri­sche Einordnung.

Unter den Opfern der “Hee­res­streife Kai­ser” war zum Bei­spiel auch die Düs­sel­dor­fe­rin Else Gores. Sie zeigte in den letz­ten Tagen des Zwei­ten Welt­kriegs große Zivil­cou­rage. Else Gores wurde am 11. April 1945 ver­haf­tet, weil sie einem angeb­li­chen “Deser­teur” Unter­kunft gewährt hatte. Einen Tag spä­ter fand man sie schwer ver­letzt im Eller Forst. Bevor sie medi­zi­nisch ver­sorgt wer­den konnte, wurde sie von der “Her­res­streife Kai­ser” erneut abge­holt und mut­maß­lich ermor­det. Im Rah­men des Pro­jek­tes Frau­en­Orte NRW wurde im April die­ses Jah­res ein Gedenk­ort für Else Gores im Eller Forst realisiert.

Die Instal­la­tion der Infor­ma­ti­ons­stele fand im Rah­men des Pro­gramms der Gedenk­ver­an­stal­tungs­reihe “Düs­sel­dorf erin­nert — 80 Jahre Befrei­ung und Kriegs­ende” statt. Das gesamte Pro­gramm ist zu fin­den unter http://www.duesseldorf.de/80-jahre-kriegsende.