
Die Arbeitsgruppe „Frauenerwerbstätigkeit stärken“ mit den Rheinbahn-Mitarbeiterinnen (von links): Anke Jürgens (Jobcenter), Marina Kanigowski (Rheinbahn), Ina Schickert (Competetia — Kompetenzzentrum Frau und Beruf), Julia Klein (Arbeitsagentur Düsseldorf), Susanne Kaufmann (Stadt Düsseldorf), Sigrid Wolf (DGB Düsseldorf), Antje Gutberlet (Bereichsleiterin Personal, Soziales und Organisation der Rheinbahn), Alke Coqui (Gleichstellungsbeauftragte Rheinbahn), Christina Moeser (Unternehmerschaft Düsseldorf und Umgebung e. V.) und Tabea Schneider (Handwerkskammer). Foto: Wilfried Meyer
Der Fachkräftemangel stellt viele Branchen in Deutschland vor wachsende Herausforderungen. Prognosen zufolge wird sich die Situation in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Unternehmen sehen sich zunehmend mit personellen Engpässen konfrontiert, die die wirtschaftliche Entwicklung beeinflussen können.
Parallel dazu verändern tiefgreifende Entwicklungen wie der Klimawandel und die fortschreitende Digitalisierung sowohl die Arbeitswelt als auch die Lebensrealität vieler Menschen. Gesellschaft und Wirtschaft befinden sich im Wandel hin zu einer klimafreundlicheren und digital geprägten Zukunft. Diese Transformationsprozesse erfordern faire und sozial ausgewogene Lösungen. In diesem Zusammenhang rückt die stärkere Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt zunehmend in den Fokus – nicht nur aus Gründen der Chancengleichheit, sondern auch als strategische Maßnahme zur Fachkräftesicherung.
Ein wichtiger Ansatzpunkt ist es, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die den Bedürfnissen und Lebenssituationen von Frauen entsprechen. Dazu zählen unter anderem flexible Arbeitszeiten sowie gezielte Weiterbildungs- und Qualifikationsangebote. Finanzielle Unabhängigkeit ist ein zentraler Aspekt für Selbstbestimmung – auch im Hinblick auf Lebenshaltungskosten, Familienverantwortung und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten. Um dies zu gewährleisten, braucht es eine bessere Entlohnung in Berufen mit hohem Frauenanteil und eine faire, transparente Bezahlung in Unternehmen und Verwaltungen.
Plattform für Unternehmen und Frauen
Hier setzt die Veranstaltung „Unternehmen sucht Frau“ an. Sie will eine Plattform schaffen, auf der Frauen und Unternehmen miteinander ins Gespräch kommen und neue Perspektiven für Beschäftigung und berufliche Entwicklung eröffnen können. Ob Quereinstieg, Wiedereinstieg, berufliche Neuorientierung oder Ausbildung – die Veranstaltung zeigt Wege auf, wie Frauen ihre berufliche Zukunft gestalten und neue Berufsfelder erschließen können. Gleichzeitig bietet sie Unternehmen die Möglichkeit, ihre Attraktivität für weibliche Fachkräfte zu steigern.
Deutlich mehr Frauen gewinnen, binden und fördern
Antje Gutberlet, Bereichsleiterin Personal, Soziales und Organisation bei der Rheinbahn, erklärt: „Mit unserer strategischen Personalentwicklung verfolgen wir ein zentrales Ziel: Wir wollen deutlich mehr Frauen für die Rheinbahn gewinnen, langfristig binden und gezielt fördern – besonders in Bereichen, in denen Frauen bislang unterrepräsentiert sind, wie Fahrdienst, Technik und Führung.“ Der Frauenanteil im Unternehmen konnte bereits auf rund 16,5 Prozent gesteigert werden – ein Schritt in die richtige Richtung mit weiterem Entwicklungspotenzial.
Die Rheinbahn setzt unter anderem auf karrierefördernde Programme, diskriminierungsfreies Recruiting und flexible Arbeitszeitmodelle. Unterstützungsangebote für Eltern und pflegende Angehörige sowie die Ermöglichung von Quereinstiegen sollen zusätzliche Anreize schaffen. „Mehr Frauen in allen Bereichen der Rheinbahn sind ein Gewinn – für das Unternehmen, für die Kundinnen und Kunden und für die Mobilitätswende in der Region“, so Gutberlet.
Alke Coqui, Gleichstellungsbeauftragte der Rheinbahn, betont: „Gleichstellung ist kein einmaliges Ziel, sondern ein kontinuierlicher Prozess. Mit Mentoring-Programmen, Initiativen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf und unserem Frauennetzwerk ‚She Moves‘ schaffen wir Räume für Austausch, gegenseitige Ermutigung und gezielte Förderung.“