Spitzensammler: die GeoCacher Düsseldorf © Lokalbüro

Spit­zen­samm­ler: die Geo­Cacher Düs­sel­dorf © Lokalbüro

 

Neues Rekord­ergeb­nis bei Umweltschutzaktion

DÜSSELDORF – Ein star­kes Zei­chen für den Umwelt­schutz: Im Rah­men der Akti­ons­wo­che „R(h)einKippen“ hat die in Düs­sel­dorf ansäs­sige Umwelt­in­itia­tive Rhi­ne­Cle­a­nUp (RCU) gemein­sam mit zahl­rei­chen Hel­fe­rin­nen und Hel­fern rund 270.000 Ziga­ret­ten­kip­pen gesam­melt – ein Rekord­ergeb­nis, das die Dimen­sion des Pro­blems ebenso wie das Enga­ge­ment der Betei­lig­ten ein­drucks­voll verdeutlicht.

Vom 16. bis 23. Mai betei­lig­ten sich Ein­zel­per­so­nen, Umwelt­grup­pen und Unter­neh­men an der stadt­wei­ten Sam­mel­ak­tion, ange­führt von den Geo­Cachern und dem BUND. Beson­ders enga­giert zeigte sich das Team der Deut­schen Post­code Lot­te­rie, Haupt­för­de­rer der Aktion, das mit vie­len Frei­wil­li­gen vor Ort war. Geschäfts­füh­re­rin Frie­de­rike Beh­rends betonte: „Der Schutz von Natur und Umwelt geht uns alle an. Die Aktion zeigt, wie viel erreicht wer­den kann, wenn viele Men­schen gemein­sam anpacken.“

Höhe­punkt der Akti­ons­wo­che war die sym­bol­träch­tige Prä­sen­ta­tion auf dem Scha­dow­platz am 23. Mai: Die gesam­mel­ten Kip­pen wur­den in eine 1,50 Meter hohe trans­pa­rente Kip­pen­säule geschüt­tet. Das ursprüng­li­che Ziel von 120.000 Kip­pen war schnell über­trof­fen – am Ende reichte eine Säule nicht mehr aus. Doku­men­tierte Samm­lun­gen, die nicht am Ver­an­stal­tungs­ort abge­ge­ben wur­den, sum­mie­ren das Gesamt­ergeb­nis auf etwa 290.000 Ziga­ret­ten­fil­ter.

Ein Umwelt­pro­blem von dra­ma­ti­schem Ausmaß

In Düs­sel­dorf wer­den laut Schät­zun­gen über eine Mil­lion Kip­pen täg­lich acht­los weg­ge­wor­fen – auf Stra­ßen, Geh­we­gen, in Parks und sogar auf Spiel­plät­zen. Die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­tion (WHO) nennt Ziga­ret­ten­kip­pen das welt­weit am häu­figs­ten weg­ge­wor­fene Abfall­pro­dukt. Ein Groß­teil der Fil­ter besteht aus Cel­lu­lo­se­ace­tat, einem Kunst­stoff, der bis zu 400 Jahre braucht, um sich zu zer­set­zen. Zudem ent­hal­ten Kip­pen gif­tige Rück­stände, die durch Regen aus­ge­wa­schen wer­den und das Grund­was­ser gefähr­den. Schon eine ein­zige Kippe kann laut Exper­ten bis zu 40 Liter Was­ser verunreinigen.

RCU-Initia­tor Joa­chim Umbach zeigte sich ange­sichts der Sam­mel­menge zwar zufrie­den, doch auch nach­denk­lich: „Das Ergeb­nis freut uns sehr – aber es ist zugleich erschüt­ternd, wie viel acht­los weg­ge­wor­fe­ner Müll inner­halb nur einer Woche zusammenkommt.“

Breite Unter­stüt­zung aus Stadt und Region

Neben Umwelt­grup­pen und Bür­ger­initia­ti­ven wurde die Aktion auch von städ­ti­schen Stel­len beglei­tet. Das Umwelt­amt der Stadt Düs­sel­dorf unter­stützt R(h)einKippen mit dem kla­ren Appell: „Ziga­ret­ten­kip­pen gehö­ren in den Abfall­be­häl­ter.“ Mit aktu­ell rund 6.500 öffent­li­chen Müll­ei­mern sowie zusätz­li­chen Behäl­tern am Rhein­ufer und in Parks sieht sich die Stadt gut auf­ge­stellt. Die Zahl der wöchent­li­chen Lee­run­gen stieg von rund 24.900 im Jahr 2017 auf heute über 30.000.

Auch die Awista Kom­mu­nal GmbH, ver­ant­wort­lich für die Müll­ent­sor­gung in Düs­sel­dorf, betei­ligte sich aktiv. Mit im Ein­satz: der Groß­sauger „Viel­fraß“, der spe­zi­ell für die Stra­ßen­rei­ni­gung ent­wi­ckelt wurde.

Neben Düs­sel­dorf fan­den ähn­li­che Sam­mel­ak­tio­nen auch in Bonn, Koblenz, Trier, Saar­brü­cken und Ried­stadt statt. Rhi­ne­Cle­a­nUp setzt damit ein star­kes Zei­chen gegen Umwelt­ver­schmut­zung – mit dem Ziel, lang­fris­tig Bewusst­sein und Ver­ant­wor­tung im Umgang mit Ziga­ret­ten­ab­fäl­len zu fördern.