
Dr. Bastian Fleermann, Leiter der Mahn- und Gedenkstätte © Lokalbüro
Die rituelle Ausstattung der Synagogengemeinde Düsseldorf vor dem Ersten Weltkrieg steht unter dem Titel “Kantoren — Beschneider — Schächter” im Mittelpunkt eines Vortrags am Mittwoch, 4. Juni, im Beatrice-Strauss-Zentrum der Mahn- und Gedenkstätte, Marktstraße 2 (Innenhof). Die Veranstaltung aus der Reihe “Lehrhaus — Beiträge zur Jüdischen Geschichte Düsseldorfs” beginnt um 18.30 Uhr.
Die Synagogengemeinde Düsseldorf hatte sich im Emanzipationszeitalter rasant entwickelt und für ihre Mitglieder eine Vielzahl an Vereinen, Bruderschaften und ehrenamtlichen Betätigungsfeldern geschaffen. Dazu gehörte auch die Gestaltung der synagogalen Musik und der Gottesdienste durch gut ausgebildete Kantoren. Darüber hinaus wurde für die Mitglieder ein breites Speiseangebot bereitgehalten, das den rituellen Speisegesetzen entsprach. Jüdische Gäste und Kaufleute konnten in koscheren Pensionen übernachten, in der Innenstadt konnten koschere Seife und Margarine gekauft werden, die Neugeborenen wurden von professionellen Beschneidern in den Bund aufgenommen.
Der Vortrag von Dr. Bastian Fleermann (Leiter der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf) beleuchtet, wie stark sich diese Struktur im 19. und frühen 20. Jahrhundert in der Stadt entwickelt hatte.
Die Veranstaltungsreihe der Mahn- und Gedenkstätte findet in Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Düsseldorf e.V. statt. Der Eintritt ist frei und keine Anmeldung nötig.