
Auch das Ordnungsamt durchquerte die außer Betriebe genomme Polleranlage © Lokalbüro
Die automatische Polleranlage an der Mühlenstraße, die regulär den Verkehr zwischen Altstadt und Burgplatz reguliert und unbefugte Durchfahrten verhindern soll, war am vergangenen Samstag über einen längeren Zeitraum außer Betrieb. Autofahrer konnten währenddessen ungehindert in Richtung Burgplatz fahren, die Ampelanlage zeigte dauerhaft grünes Licht.
Wie die Stadt am Dienstag mitteilte, handelte es sich nicht um einen technischen Defekt: „Die Poller wurden am Samstag um 16:24 Uhr auf Anforderung der Polizei im Rahmen einer Demonstration manuell abgesenkt“, erklärte ein Stadtsprecher. „Erst um 18:52 Uhr wurde die Anlage wieder in den automatischen Betrieb überführt.“
Ursache für die verlängerte Öffnung sei eine versäumte Mitteilung seitens der Einsatzkräfte gewesen: „Für diese Zeitverzögerung war ein Kommunikationsversäumnis gegeben. Die Polizei hat versäumt, die Stadt über das Ende der Maßnahme zu informieren“, so die Stadt weiter.
Trotz der grundsätzlichen Funktionsfähigkeit der Anlage sehen wir weiterhin Verbesserungsbedarf. Aus unserer Sicht fehlt eine klare Kennzeichnung, dass Radfahrer und unter Umständen auch Motorradfahrer die Polleranlage bei Rot nicht überqueren dürfen. Ohne entsprechende Beschilderung könnten diese Verkehrsteilnehmer unbeabsichtigt ein Verkehrsvergehen begehen.
Auch die Verkehrsführung vor der Anlage sorgt regelmäßig für Probleme: Fahrzeuge fahren bis zur roten Ampel vor, obwohl sie nicht zur Durchfahrt berechtigt sind. Ein Zurücksetzen ist dann oftmals nicht mehr möglich, weil sich hinter dem Wagen bereits ein Rückstau gebildet hat – häufig durch weitere unbefugte Fahrzeuge. In einigen Fällen haben wir beobachtet, dass Autofahrer auf der schmalen Verkehrsinsel wenden, um der Sackgasse zu entkommen – ein riskantes Manöver mit potenziellen Gefahren für alle Beteiligten.