
Stellten Einzelheiten zum Programm der Rheinkirmes 2025 vor: Jannik Möller, Polizei, Torsten Peters, St. Sebastianus Schützen, Andreas Paul Stieber, Schützenchef, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Sven Gerling, Schützen, Manfred Kirschenstein, Schützen (v.l.n.r.).
Von Manfred Fammler
„Wir müssen uns der zahlreichen Konkurrenz stellen und der Kirmes ein neues Gesicht geben.“ Schützenchef Andreas-Paul Stieber ruft im Düsseldorfer Brauchtum die Zeitenwende aus. Mit neuen Attraktionen, einer Drohnenshow und prominent besetzten Kirmeskonzerten will er die überragende Position der Kirmes an Rhein und Ruhr festigen und ausbauen.
Von hinten aufgezäumt – Stichwort Kirmeskonzerte: Hierfür schicken die Schützen bei der Premiere zwei Schwergewichte in den Kampf um die Besuchergunst. Am Freitag, 11. Juli, eröffnen die Kölner Mundart-Rocker „Brings“ die neue Event-Reihe auf den Rheinwiesen, genauer: auf der Festwiese hinter dem „großen Schützenzelt“. Dort sollen bis zu 3.400 Uniformierte und Zivilisten nun unter dem Düsseldorfer Sternenhimmel feiern. Aber Achtung: Schützen haben an diesem Abend Vorrang. Sind dann noch Stehplätze frei, kommen die „normalen Gäste“ auf die Wiese, so Sven Gerling von der Sebastianer Veranstaltungsgesellschaft. Der Grund liegt auf der Hand: Der Eintritt ist an diesem Abend frei – während einen Tag später der Geldbeutel gezückt werden muss. 14,90 Euro werden am Samstag, 12. Juli, verlangt, wenn die Domstadtbarden „De Höhner“ einen Streifzug durch ihr 50-plus‑3 Jahre altes Repertoire feilbieten (1975 gab sich die Band den heutigen Namen). Doch damit nicht genug an deutschem Liedgut: Am Mittwoch, 16. Juli, laden die Schützen ebenfalls für 14,90 Euro zur Schlager-Kirmesparty auf die Festwiese ein. Headliner ist Anna-Carina Woitschack, bekannt durch ihre Teilnahme an der Superstarsuche und als Ex-Ehefrau von Stefan Mross. Ebenfalls entern – neben Jörg Bausch, Jay Khan und Frank Lars – weitere Schlagerinterpreten und ‑interpretinnen die Bühne auf der Festwiese. „Das Schützenzelt soll das Epizentrum des Feierns werden“, ruft Stieber als Losung aus. Los geht’s an diesem Tag um 18.30 Uhr. Der Vorverkauf zu diesem und dem „Höhnerhoff“-Abend hat begonnen.
Mit Superlativen wartet die „Größte Kirmes am Rhein“ gerne auf. So wundert es nicht, dass die angekündigte Drohnenshow als die bisher „größte“ in Deutschland eingeführt wurde. Rund 1.000 Quadrocopter versammeln sich am Himmel, um dort aus einem bunten Reigen einzelner Lichtpunkte ein harmonisches Ganzes entstehen zu lassen. Zwei Mal werden diese surrenden Flugobjekte in die Lüfte steigen – einmal am Samstag, 12. Juli, gegen 22.15 Uhr, und das zweite Mal vor dem großen pyrotechnischen Feuerwerk am Freitag, 18. Juli, ebenfalls gegen 22.15 Uhr. Gestartet werden die Drohnen jeweils aus dem Bereich auf den Rheinwiesen, aus dem auch das Feuerwerk abgeschossen wird – denn die Drohnen dürfen nicht über Menschen fliegen. Musikalisch wird die Show im Radio und auf der Kirmes mit einer eigenen Komposition untermalt – vielleicht ebenso auf dem gegenüberliegenden Rheinufer? Wäre schon schön.
Doch auch auf dem Boden gibt’s Neuheiten auf der Kirmes: etwa die Geisterbahn „Fahrt zur Hölle 2.0“, die auf der Kirmes Weltpremiere feiert, während der „Geister Tempel“ zum ersten Mal in Düsseldorf am Rhein aufgebaut wird. Mit dem „Rock’n’Roll Roller Coaster“ gastiert die größte mobile Achterbahn Deutschlands mit Einzelwagen erstmals auf dem Schützenplatz. An anderer Stelle fallen die Wikinger ein, oder man begibt sich auf eine nostalgische „Schlittenfahrt“. Insgesamt 300 Schausteller buhlen in einem spannenden Mix auf dem wohl attraktivsten Kirmesplatz der Republik um die Besucher. „Wir sind und bleiben eine Familienkirmes“, sagt Manfred Kirschenstein, Vorsitzender der Platzkommission.
An- und Abreise
Es hat viele Jahre gedauert, doch die An- und Abreise sowie der Parkplatzsuchverkehr – gerade in Oberkassel – haben im Großen und Ganzen entspanntere Züge angenommen. Das liegt zu einem Großteil an der Rheinbahn (siehe gesonderten Fahrplan und Parkhausöffnungszeiten), an der Nutzung der Park-&-Ride-Plätze und an der Kooperation mit großen Unternehmen wie Vodafone und Provinzial, die ihre Parkhäuser von Freitagnachmittag bis Sonntag an beiden Kirmeswochenenden kostenlos zur Verfügung stellen.
Demnach steht einer erfolgreichen Kirmes nichts im Wege – außer Petrus’ Launen. Aber vier Millionen Besuchern, die Schützenchef Andreas-Paul Stieber vom 11. bis 20. Juli erwartet, wird der oberste Wetterwart hoffentlich wohlgesonnen sein.