Am heutigen Mittwoch, dem 23. Juli 2025, hat Düsseldorf Abschied genommen von Bert Gerresheim, einem der prägendsten Künstler der Stadt. Der Bildhauer, Grafiker und Pädagoge war am 16. Juli im Alter von 89 Jahren verstorben.
Trauerfeier in St. Andreas
Die feierliche Trauerzeremonie begann am frühen Morgen in der St. Lambertus in der Altstadt. Den Gottesdienst leitete Stadtdechant Frank Heidkamp persönlich – ein Zeichen der tiefen Wertschätzung, die Gerresheim in Kirche und Stadtgesellschaft genoss. Viele Menschen aus Kunst, Politik, Kirche und Bürgerschaft waren anwesend, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen.
Die Jonges erweisen die letzte Ehre
Im Anschluss an die Zeremonie versammelten sich zahlreiche Trauergäste zur Beisetzung auf dem Gerresheimer Waldfriedhof. Viele Mitglieder der Düsseldorfer Jonges begleiteten Bert Gerresheim auf seinem letzten Weg. Besonders eindrucksvoll war das stille Ehrenzeichen der Tischgemeinschaft Mutter Ey: Sie trugen bei der Trauerfeier in St. Lambertus sowie später auf dem Friedhof die Fahne der Jonges – ein berührender Ausdruck von Respekt und Verbundenheit mit dem Künstler, der selbst lange Jahre Teil der Gemeinschaft war.
Ein Leben für Kunst, Stadt und Glauben
Bert Gerresheim wurde am 8. Oktober 1935 in Düsseldorf geboren. Er studierte an der Kunstakademie bei Otto Pankok und war später als Lehrer am Lessing-Gymnasium tätig. Seine Werke – darunter das Stadterhebungsmonument, das Heinrich-Heine-Denkmal oder die Skulptur „Mutter Ey“ – sind aus dem Stadtbild nicht wegzudenken. Seine Kunst war immer auch ein Beitrag zur Erinnerungskultur, oft mit starkem religiösem und gesellschaftspolitischem Bezug.
Gerresheim war zudem tief im christlichen Glauben verwurzelt und über Jahrzehnte Mitglied im franziskanischen Laienorden. Auch über Düsseldorf hinaus prägte er zahlreiche sakrale Orte – unter anderem im Bistum Münster.
Düsseldorf verliert eine Stimme
In einem Nachruf bezeichnete Oberbürgermeister Stephan Keller ihn als „wachen Humanisten“, dessen Werke „im Gedächtnis unserer Stadt fest verankert“ seien. Sein künstlerisches Schaffen war stets mit moralischer Haltung verbunden – unbequem, herausfordernd, aber immer dem Menschen zugewandt.
Ein würdiger Abschied
Mit der heutigen Beerdigung wurde Bert Gerresheim auf würdige Weise verabschiedet. Die Stadt Düsseldorf, die Kirche und zahlreiche Weggefährten ehrten ihn mit stillem Respekt, starker Präsenz und bleibender Dankbarkeit. Sein Werk und seine Haltung bleiben lebendig – nicht nur in Bronze, sondern im Bewusstsein der Stadt.