
Beach-Volleyball / Bronze für Mueller-Tillmann © Kevin-Mattig
Gänsehaut-Stimmung im ausverkauften Rochusclub, starke Nerven auf dem Platz und am Ende Bronze für Deutschland: Svenja Müller und Cinja Tillmann haben bei der Beachvolleyball-Europameisterschaft in Düsseldorf mit einer überzeugenden Leistung die Bronzemedaille gewonnen. Im kleinen Finale besiegten sie das spanische Duo Alvarez/Moreno mit 2:0 (21:18, 21:19).
Für das deutsche Team war es ein emotionaler Erfolg. „Wir sind superglücklich. Eine Medaille bei der Heim-EM zu gewinnen, bedeutet uns unglaublich viel“, sagte Cinja Tillmann nach dem Spiel. Die 33-Jährige zeigte sich im Anschluss stolz auf die Leistung gegen starke Gegnerinnen. In beiden Sätzen lagen die Spanierinnen zunächst vorne, doch Müller/Tillmann blieben ruhig, spielten ihre Stärken aus – und triumphierten schließlich unter dem tosenden Applaus von 4100 Fans.
Schon im ersten Satz lagen die Deutschen mit 1:4 zurück, glichen jedoch schnell zum 8:8 aus und setzten ihre Gegnerinnen mit starken Aufschlägen und Angriffen unter Druck. Ein Ass von Tillmann brachte die 19:16-Führung, wenig später verwandelte Müller einen kurzen Ball zur Satzführung.
Auch im zweiten Durchgang sah es zunächst nach einem spanischen Vorteil aus. Doch das deutsche Duo zeigte erneut Comeback-Qualitäten: Müller drehte mit einem Ass zum 11:10, ein Block brachte das 15:12. Zwar kamen Alvarez/Moreno noch einmal heran, doch am Ende verwandelte Tillmann den dritten Matchball – und sicherte Deutschland Bronze.
„Das Publikum war Wahnsinn“, so Tillmann über die Stimmung. Müller ergänzte: „Wenn alle ‘Müller-Tillmann’ rufen, das pusht einen unglaublich.“
Mit diesem Erfolg komplettiert Tillmann ihren EM-Medaillensatz: Nach Silber 2020 (mit Kim van de Velde) und Gold 2023 nun Bronze mit Müller. Für Müller selbst war es bereits die zweite EM-Medaille nach dem Titel im Vorjahr.
Neben dem Bronze-Erfolg gab es bei der Heim-EM weitere erfreuliche Resultate: Nils Ehlers und Clemens Wickler belegten Rang fünf. Fünf deutsche Teams – darunter Bock/Lippmann und Borger/Schieder – schafften es ins Achtelfinale und landeten auf Platz neun. Für einige Duos war jedoch bereits nach der Gruppenphase Schluss.
Chef-Bundestrainer Christoph Dieckmann zog ein positives Fazit: „Das Gesamtergebnis liegt im erwarteten Bereich – mit einem erfreulichen Highlight durch Bronze für Müller/Tillmann. Zwei EM-Medaillen in Folge sind eine starke Leistung. Die Nachwuchsteams entwickeln sich gut, auch wenn es für ganz oben noch nicht ganz reicht.“
Mit der Bronzemedaille im Gepäck und der Euphorie im Rücken blickt das deutsche Team nun optimistisch auf die kommenden Turniere – und auf eine vielversprechende Zukunft im Sand.