
Philipp Schlee, Alexander Weuffen, Elke Böttcher und Heidrun Leinenbach (v.l.) mit dem zweiten Motiv am Zoo-Pavillon. © Lokalbüro
Düsseldorfer Netzgesellschaft setzt kreative Impulse mit künstlerischer Energie
Düsseldorf – In der Rethelstraße im beliebten Zooviertel sind zwei vormals graue und mitunter verschmierte Stromkästen nun in neuem Glanz erstrahlt. Der renommierte Düsseldorfer Street‑Art‑Künstler Alexander Weuffen, bekannt unter dem Pseudonym MiroH, hat die Verteilerhäuschen mit lebendigen Tiermotiven verziert – eine farbenfrohe Hommage an die Vergangenheit des Stadtteils, der seinen Namen dem früheren Düsseldorfer Zoo verdankt. Auch wenn dieser seit 1943 nicht mehr existiert, lebt sein Geist nun auf kreative Weise im Straßenbild weiter.
Startschuss mit zwei Motiven – es könnten mehr werden
Die frisch dekorierten Stromkästen zeigen bunte Tiermotive: ein fröhlich dreinblickender Elefant an der dm-Filiale und eine etwas grimmige Ente, die die Fahrgäste an der Straßenbahn-Haltestelle beobachtet. Der Künstler wollte damit bewusst unterschiedliche Stimmungen widerspiegeln: „Wer hier morgens auf die Bahn wartet, ist vielleicht nicht immer in bester Laune – das darf man ruhig zeigen“, erklärt MiroH augenzwinkernd. Besonders beliebt bei den Passant:innen ist ein knallbunter Papagei am Zoo-Pavillon.
Ein Projekt mit lokalem Ursprung
Den Anstoß für die Aktion gab Elke Böttcher von der Buchhandlung Bolland & Böttcher, der die oftmals verschmutzten Stromkästen im Viertel schon lange ein Dorn im Auge waren. Ihre Initiative wurde von der Bezirksvertretung 2 aufgegriffen und mit finanziellen Mitteln unterstützt. In enger Abstimmung mit der Netzgesellschaft Düsseldorf entstand so ein Vorhaben, das urbane Infrastruktur und künstlerischen Anspruch verbindet. Ziel ist nicht nur die optische Verschönerung des Viertels, sondern auch die Sichtbarkeit von lokaler Kunst im öffentlichen Raum.
Kunst trifft Alltag – und stößt auf Resonanz
Die Reaktionen auf die gestalteten Kästen sind überwiegend positiv. Viele Passant:innen sprachen den Künstler beim Malen direkt an, äußerten Lob und Interesse. Nur Polizei und Ordnungsamt waren anfangs skeptisch – ließen sich jedoch schnell durch die vorliegende Genehmigung beruhigen. „Als ich die Papiere zeigte, war alles gut“, so MiroH.
Potenzial für mehr – zehn Kästen warten noch
Bislang sind zwei Kästen fertiggestellt – doch entlang der Rethelstraße stehen etwa zehn weitere, im Besitz von Versorgern wie der Rheinbahn oder Telekom. Eine Rückmeldung auf die Anfrage der Bezirksvertretung steht derzeit noch aus. Bleibt zu hoffen, dass weitere Anbieter nachziehen – das Potenzial für ein durchgehend künstlerisch gestaltetes Straßenbild ist groß.
Offizielle Vorstellung der Arbeiten fand am Montag statt
Am vergangenen Montag fand ein Pressetermin an der Rethelstraße statt, bei dem Bezirksbürgermeister Philipp Schlee, Heidrun Leinenbach von den Stadtwerken Düsseldorf sowie der Künstler MiroH die neugestalteten Stromkästen offiziell präsentierten. Die farbenfrohen Werke wurden der Presse vorgestellt – verbunden mit der Hoffnung, das Projekt künftig auf weitere Standorte auszuweiten.