Polizeipräsident Alexander Dierselhuis, Christian Deussen und Direktionsleiter WSP Markus Gietenbruch © Lokalbüro

Poli­zei­prä­si­dent Alex­an­der Dier­sel­huis, Chris­tian Deus­sen und Direk­ti­ons­lei­ter WSP Mar­kus Gie­ten­bruch © Lokalbüro

 

Ein dra­ma­ti­scher Vor­fall am Rhein hat einen 58-jäh­ri­gen Was­ser­sport­ler zum Hel­den gemacht: Chris­tian Deus­sen zog mit sei­nem Jet­ski vier Män­ner aus aku­ter Lebens­ge­fahr – dar­un­ter einen 16-Jäh­ri­gen, den er im letz­ten Moment an den Haa­ren fas­sen konnte.

Am 22. Juni war Deus­sen mit sei­nem Jet­ski nahe dem Para­dies­strand unter­wegs, als er im Was­ser um Hilfe rufende Per­so­nen ent­deckte. Zwei Män­ner erreich­ten sein Jet­boot aus eige­ner Kraft, zwei wei­tere waren bereits im Stru­del der Strö­mung gefan­gen. Der erfah­rene Fah­rer sprang ins Was­ser – durch seine Ret­tungs­weste gesi­chert – und zog einen jun­gen Mann sofort zum Jet­ski. Den zwei­ten, den 16-Jäh­ri­gen, ent­deckte er schließ­lich unter Was­ser an einem schwar­zen Haar­bü­schel und zog ihn mit aller Kraft nach oben.

Wenige Wochen spä­ter traf Deus­sen den Geret­te­ten erneut – dies­mal im Bei­sein von des­sen Vater. Der Jugend­li­che schil­derte, dass er eigent­lich zwei ande­ren hel­fen wollte, dann aber selbst die Boden­haf­tung ver­lor. „Es war, als würde jemand an mei­nen Füßen nach unten zie­hen“, berich­tete er. In die­sem Moment habe er die Hand in sei­nen Haa­ren gespürt – der Beginn sei­ner Rettung.

Die Was­ser­schutz­po­li­zei Düs­sel­dorf, Teil der Duis­bur­ger Poli­zei­be­hörde, warnt seit Jah­ren vor dem Baden im Rhein. 2025 gab es bis­lang neun Ein­sätze wegen ver­miss­ter Schwim­mer. Zwölf Per­so­nen wur­den im Strom ver­mu­tet – sechs davon konn­ten nur tot gebor­gen wer­den, sechs wei­tere über­leb­ten. Vier die­ser Über­le­ben­den ret­tete Deus­sen persönlich.

Poli­zei­prä­si­dent Alex­an­der Dier­sel­huis lobte das „mutige und beson­nene“ Han­deln des Jet­ski-Fah­rers. Sein Ver­ein, der Düs­sel­dor­fer Rhein­sport­club, setzt seit jeher auf strikte Sicher­heits­maß­nah­men: Fah­rer tra­gen immer Ret­tungs­wes­ten und haben zusätz­li­che an Bord. Nach dem Vor­fall wur­den 50 neue auf­blas­bare Sicher­heits­bo­jen ange­schafft, die bin­nen Sekun­den ein­satz­be­reit sind.

Deus­sens Appell ist klar: „Genießt den Strand, aber geht nicht in den Rhein.“ Auch Ret­tungs­dienste und Was­ser­schutz­po­li­zei beto­nen, dass die Strö­mung, abrupte Tie­fen und der dichte Schiffs­ver­kehr selbst geübte Schwim­mer schnell in töd­li­che Gefahr brin­gen können.

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