v.l.: Ferdi Müller, Hans-Henning Meisel, Mannschaftsführer Heribert Nüttgens, Wolfgang Küppers, Gerd Müller, Willi Tummes, Günter Friedrich © Ferdi Müller

v.l.: Ferdi Mül­ler, Hans-Hen­ning Mei­sel, Mann­schafts­füh­rer Heri­bert Nütt­gens, Wolf­gang Küp­pers, Gerd Mül­ler, Willi Tum­mes, Gün­ter Fried­rich © Ferdi Müller

 

Von Gabriele Schreckenberg

Wer sagt, dass Ü80 zu alt zum Ten­nis­spie­len ist, schaut bitte zum Anger­mun­der Ten­nis­club (ATC). Hier trifft sich eine schlag­kräf­tige Truppe von sie­ben Män­nern zwei­mal pro Woche zum Ten­nis­trai­ning – jeweils zwei Stun­den. Und sechs Medenspiele pro Sai­son absol­vie­ren sie auch noch.

„Das ist sanf­ter Druck“, meint Hans-Hen­ning Mei­sel, der mit 86 Jah­ren Älteste in der Runde. Denn seine Kame­ra­den lässt man nicht im Stich.

Sie­ben Män­ner spie­len schon seit vie­len Jah­ren zusam­men und sind längst gute Freunde geworden.

Das spürt man am Vor­mit­tag des 22. August, als Wolf­gang Küp­pers, einer von ihnen, der an die­sem Tag sei­nen 81. Geburts­tag fei­ert, eine Fla­sche Cré­mant ent­korkt, um auf sei­nen Ehren­tag anzustoßen.

Ein klei­nes Glas zum Wohle des Jubi­lars verbindet.

Noch mehr ver­bin­det der weiße Sport: das regel­mä­ßige Trai­ning, die Medenspiele.

Auf­stieg in die höchste Verbandsklasse

Erst im ver­gan­ge­nen Jahr ist die Mann­schaft aus Anger­mund in die höchste Ver­bands­klasse auf­ge­stie­gen. „Das hat noch nie jemand aus unse­rer Alters­klasse geschafft“, betont Heri­bert Nütt­gens, Mann­schafts­füh­rer, ATC-Urge­stein und Ehrenvorsitzender.

Und er fügt hinzu: „Wenn wir noch­mals auf­stei­gen, sind wir im NRW-Ver­band. Dann hät­ten wir zu den Medenspie­len weite Anfahr­ten, etwa nach Dort­mund. Das wol­len wir vermeiden!“

Alle sie­ben Spie­ler sind aus den Jahr­gän­gen 1939 bis 1944. Und es gibt neben dem Sport ver­bin­dende Tra­di­tio­nen: Fünf von ihnen fah­ren seit 25 Jah­ren Anfang März zur Trai­nings­wo­che nach Mal­lorca. „Unser Ten­nis­camp ist in Sicht­weite des Trai­nings­ge­län­des von Rafael Nadal“, erzählt einer von ihnen.

Warum sie noch immer Ten­nis spielen

„Wer jung anfängt, hört nicht auf“, sagt Ferdi Müller.

Und spä­tes­tens ab dem 65. Lebens­jahr nehme das Spiel eine Wen­dung: Die Psy­cho­lo­gie werde wich­tig. Wenn Kraft und Aus­dauer viel­leicht ein wenig nach­las­sen, kommt die Stra­te­gie ins Spiel.

Wie ist der Geg­ner auf­ge­stellt? Was sind seine Schwach­stel­len? Wie kann ich mit mei­nen Schlä­gen punk­ten? – Das wird spielentscheidend.

Gegen Demenz und als Sturzprophylaxe

Die Reize auf dem Platz seien gut für das Gehirn und auch eine Pro­phy­laxe gegen Demenz, fügt Hans-Hen­ning Mei­sel hinzu. Und außer­dem sei die Bewe­gung ein guter Schutz gegen Sturzgefahr.

Der Deut­sche Ten­nis­ver­band kenne keine Alters­grenze, sagt Heri­bert Nütt­gens. Sie seien auch schon gegen 90-Jäh­rige bei Medenspie­len angetreten.

Im Win­ter trai­nie­ren sie eben­falls, dann „nur“ ein­mal in der Halle in Duisburg-Ungelsheim.

Was hier zählt, ist neben dem Sport vor allem die Gemein­schaft. Das Mit­ein­an­der, die Freund­schaft. Das spürt man.

Die sie­ben Spie­ler aus Anger­mund haben neben dem wei­ßen Sport auch noch andere Tref­fen: einen Grill­abend im ATC erst kürz­lich, bei dem das neue Gas­tro­no­mie­paar bes­tens auf­ge­tischt hat. Und ein Gän­se­es­sen im Herbst ist geplant.

„Dann sind unsere Damen auch dabei“, fügt Hans-Hen­ning Mei­sel hinzu.

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