
Oliver Krischer (Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen), Annette Grabbe (Vorständin der Rheinbahn) Dr. Stephan Keller (Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf) und Oliver Wittke (Vorstandssprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr) © Lokalbüro
Die Rheinbahn hat am Montag ihr neues E‑Bus-Depot offiziell eröffnet – ein Projekt, das nicht nur den Wiederaufbau nach dem Großbrand von 2021 markiert, sondern vor allem den Aufbruch in eine emissionsfreie Zukunft des Nahverkehrs. Auf einer Fläche von rund 5.500 Quadratmetern bietet die Anlage Platz und Ladeinfrastruktur für 60 vollelektrische Busse. Kostenpunkt: rund 24 Millionen Euro.
Modernes Zentrum für klimafreundliche Mobilität
Das Depot gliedert sich in zwei große Hallen mit je 30 Stellplätzen sowie eine separate Halle für Reinigung und Wartung. Direkt über den Abstellflächen befinden sich die Ladehauben: Die Busse docken über einen automatisch ausfahrbaren Pantographen an, wodurch Kabelsalat oder manuelle Handgriffe entfallen. Ein intelligentes Last- und Energiemanagement sorgt dafür, dass die vorhandene Stromkapazität optimal genutzt wird und immer genügend Fahrzeuge einsatzbereit sind.
Die technische Ausstattung setzt neue Maßstäbe: Drei Schnellladegeräte mit je 300 Kilowatt Leistung ermöglichen besonders kurze Ladezeiten, die restlichen Plätze sind mit 150 Kilowatt Ladeleistung ausgestattet. Insgesamt stehen 4.000 Kilowatt zur Verfügung – vergleichbar mit etwa 360 heimischen Wallboxen.
Eigener Solarstrom vom Dach
Besonders im Fokus steht die Photovoltaikanlage auf dem begrünten Dach des Depots. Auf rund 4.000 Quadratmetern sind 501 Module installiert, die jährlich etwa 195 Megawattstunden Strom erzeugen. Das reicht für den Betrieb von rund fünf E‑Bussen und vermeidet bis zu 66 Tonnen CO₂-Ausstoß im Jahr. Finanziert wurde die Anlage mit knapp einer halben Million Euro aus dem Klimaschutz-Etat der Stadt Düsseldorf.
Fördergelder für die Verkehrswende
Auch das Land NRW und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) unterstützten das Projekt mit insgesamt gut sechs Millionen Euro. Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) betonte bei der Eröffnung: „Noch vor wenigen Jahren wäre es undenkbar gewesen, Busse in dieser Dimension elektrisch zu laden. Das zeigt, wie schnell die Entwicklung voranschreitet.“
Herausforderung und Aufbruch zugleich
Die Bauarbeiten waren komplex: Neben den beengten Platzverhältnissen musste auch belasteter Boden durch Rückstände des Löschschaums aus dem Brand von 2021 aufwendig entsorgt werden. Trotz dieser Hindernisse wurde das Projekt in rund zwei Jahren umgesetzt.
Vorständin Annette Grabbe sprach von einem „Meilenstein auf dem Weg zur abgasfreien und leisen Mobilität“. Doch sie stellte klar: „Dies ist erst der Anfang.“ Denn noch sind in Düsseldorf lediglich zehn E‑Busse im Einsatz, weitere 60 Fahrzeuge sollen bis Ende 2025 folgen.
Langfristig will die Rheinbahn ihre Flotte von knapp 500 Bussen weitgehend auf alternative Antriebe umstellen. Bis 2035 sollen die Fahrzeuge nahezu emissionsfrei unterwegs sein – mit einer Mischung aus Batteriebussen, Wasserstofffahrzeugen und klimafreundlichem HVO-Diesel.
Konkreter Klimaschutz für Düsseldorf
Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) nannte das Depot „gelebten Klimaschutz vor Ort“. Er unterstrich, dass die Stadt fest zu ihrem Ziel stehe, bis 2035 klimaneutral zu werden. Mit dem neuen E‑Bus-Port sei ein bedeutender Schritt getan – sowohl für die Verkehrswende als auch für die Lebensqualität der Menschen in Düsseldorf.

Der Moment wo der erste Bus andockt @ Lokalbüro