Löwensenf Laden in der Bergerstraße © Lokalbüro

Löwen­senf Laden in der Ber­ger­straße © Lokalbüro

 

Die tra­di­ti­ons­rei­che Marke ABB, bekannt für den „Düs­sel­dor­fer Mos­tert“, wird künf­tig nicht mehr in der Lan­des­haupt­stadt pro­du­ziert. Ende Sep­tem­ber ver­la­gerte der Mut­ter­kon­zern Deve­ley die Her­stel­lung des Senfs von Düs­sel­dorf nach Moers. Damit endet eine fast 300-jäh­rige Pro­duk­ti­ons­ge­schichte am Ursprungs­ort des ers­ten deut­schen Senfs, gegrün­det im Jahr 1726.

Die Stadt Düs­sel­dorf zeigte sich gegen­über der Rhei­ni­schen Post tief ent­täuscht über den Weg­gang. Wirt­schafts­de­zer­nent Chris­tian Zaum sprach von einer „her­ben Ent­täu­schung“, da der Senf als Teil der Düs­sel­dor­fer Iden­ti­tät und Tra­di­tion gilt. Trotz inten­si­ver Bemü­hun­gen der Wirt­schafts­för­de­rung, einen geeig­ne­ten Stand­ort zu fin­den, sei es nicht gelun­gen, die Pro­duk­tion in der Stadt zu halten.

Die Tra­di­ti­ons­marke ver­liert damit ihre geschützte geo­gra­fi­sche Bezeich­nung und wird künf­tig unter dem Namen „Ael­tes­ter Deut­scher Mos­tert“ ver­kauft. Rezep­tur, Logo und cha­rak­te­ris­ti­scher Stein­gut­topf blei­ben erhalten.

Gleich­zei­tig rich­tet Deve­ley den Blick auf die Ber­ger­straße in der Alt­stadt. Dort ent­steht eine neue Mar­ken­hei­mat für ABB und Löwen­senf. Das bestehende Gebäude an der Ber­ger Straße 27 wird abge­ris­sen und durch einen Neu­bau ersetzt, der mehr Raum für den Senf­la­den, ein erwei­ter­tes Muse­ums­kon­zept und mög­li­cher­weise eine Schau-Mühle bie­ten soll.

Mit die­ser Inves­ti­tion soll die Ver­bin­dung zwi­schen Düs­sel­dorf und sei­ner Senf­t­ra­di­tion sicht­bar blei­ben – auch wenn die Pro­duk­tion selbst künf­tig außer­halb der Stadt­gren­zen erfolgt.