Die Nach­bar­schafts­zone am Pau­lus­platz wird nun bis zu den Som­mer­fe­rien 2026 als Pilot­pro­jekt fort­ge­führt. Hin­ter­grund ist der Wunsch der Bür­ger­initia­tive, das neue Raum­ge­füge in den wär­men­den Mona­ten inten­si­ver beob­ach­ten zu kön­nen – ins­be­son­dere, wie sich Auf­ent­halts­qua­li­tät, Ver­kehr und das Mit­ein­an­der im Vier­tel entwickeln.

Mit der Ver­län­ge­rung geht ein wei­te­rer Mei­len­stein ein­her: Die Möblie­rung der Flä­che ist abge­schlos­sen. Neu auf­ge­stellte Sitz­bänke, Pflanz­kü­bel und Fahr­rad­ab­stell­an­la­gen ver­lei­hen dem Areal nun seine voll­stän­dige Gestalt; gemein­sam mit bereits vor­han­de­nen Maß­nah­men ent­steht ein stim­mi­ger Rah­men für eine ver­kehrs­be­ru­higte Gestaltung.

„Mit den neuen Sitz­ele­men­ten ist die Nach­bar­schafts­zone nun end­lich voll­stän­dig. Mit ihr wird am Pau­lus­platz ein leben­di­ges Modell für mehr Auf­ent­halts­qua­li­tät, Sicher­heit und Mit­ein­an­der im Stadt­teil erprobt“, erklärt Mobi­li­täts- und Umwelt­de­zer­nent Jochen Kral. Die Stadt dankt Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­nern für ihre Geduld und Mit­wir­kung wäh­rend der Umsetzungsphase.

Von der Idee zur Pilot­zone: Ein Rückblick

Die Idee einer Nach­bar­schafts­zone war Teil der Düs­sel­dor­fer Stra­te­gie „Wege für alle“, mit der in Wohn­quar­tie­ren Ver­kehrs­flä­chen neu ver­teilt und Lebens­räume auf­ge­wer­tet wer­den sollen.

Mitte Mai 2025 began­nen erste Umge­stal­tun­gen: Ent­sie­ge­lungs­maß­nah­men auf dem Kir­chen­vor­platz, gelbe Boden­mar­kie­run­gen an Paulus‑, Schil­ler- und angren­zen­den Stra­ßen sowie eine Hol- und Bring­zone in der Her­der­straße zur Absi­che­rung des Schul­wegs der Pau­lusschule. Anschlie­ßend folg­ten Pflanz­kü­bel, Sitz­mö­bel und Fahrradständer.

Bereits im Vor­feld hat­ten rund 1.209 Bür­ge­rin­nen und Bür­ger an einer Bedarfs­ab­frage teil­ge­nom­men, dar­un­ter 420 aus dem Pau­lus­vier­tel. Die Rück­mel­dun­gen deu­te­ten star­kes Inter­esse an zusätz­li­chen Sitz­ge­le­gen­hei­ten, Grün­flä­chen und ver­kehrs­be­ru­hig­ter Gestal­tung an.  Im Februar 2025 dis­ku­tier­ten etwa 50 Anwoh­ner, Schule und Kir­chen­ge­meinde im Rah­men eines Gestal­tungs­work­shops mög­li­che Module wie Hoch­beete, Park­lets und Sitzbänke.

Die Bezirks­ver­tre­tung 2 fasste das Pro­jekt am 25. März 2025 formell.

Kritik, Kosten und laufende Anpassungen

Nicht alles ver­lief rei­bungs­los: Die Wahl der grel­len gel­ben Mar­kie­run­gen stieß in Tei­len der Anwoh­ner­schaft auf Ableh­nung. Ober­bür­ger­meis­ter Ste­phan Kel­ler ord­nete den vor­läu­fi­gen Stopp wei­te­rer Anstrich­ar­bei­ten an. Antenne Düs­sel­dorf+1 Teils musste bereits gepflas­tert und kor­ri­giert wer­den – zusätz­li­che Kos­ten in sechs­stel­li­ger Höhe sind ent­stan­den. Antenne Düs­sel­dorf

Ein Teil der Kri­tik rich­tet sich auch gegen den Pro­zess­cha­rak­ter: Einige sehen die Ein­bin­dung der Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­ner in Gestal­tungs­ent­schei­dun­gen als unzu­rei­chend. Antenne Düs­sel­dorf+2Antenne Düs­sel­dorf+2

Trotz die­ser Kon­flikte wird deut­lich, dass die Stadt kurz­fris­tig auf Anre­gun­gen reagiert: Anpas­sun­gen bei Mar­kie­run­gen und Pflas­te­run­gen wur­den vor­ge­nom­men, bevor die Möblie­rung abge­schlos­sen war. Antenne Düs­sel­dorf+3Düs­sel­dorf+3mobilitaetswende-duesseldorf.de+3


Was nun? Aus­wer­tung, Fest & Entscheidung

Wäh­rend der Pilot­phase sam­melt die Stadt Erfah­run­gen zur Nut­zung, zur Akzep­tanz und zu mög­li­chen Kon­flik­ten zwi­schen Ver­kehrs­teil­neh­men­den. Dies läuft flan­kiert durch eine beglei­tende Eva­lua­tion, in die bis­he­rige Anre­gun­gen und Beob­ach­tun­gen einfließen.

Am Ende der Test­phase soll gemein­sam mit den Anwoh­nern ein Fest gefei­ert wer­den, zudem ist ein Eva­lua­ti­ons­work­shop vor­ge­se­hen. Dort sol­len Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner ihre Ein­schät­zun­gen ein­brin­gen und Impulse für eine Wei­ter­ent­wick­lung geben. Ob die Nach­bar­schafts­zone am Pau­lus­platz dau­er­haft wird, ent­schei­det sich auf Grund­lage der gesam­mel­ten Erkenntnisse.

Grund­la­gen und Ziele der Nach­bar­schafts­zone fin­den sich in den Kon­zep­ten der Lan­des­haupt­stadt unter „Wege für alle“ – ins­be­son­dere soll eine gleich­be­rech­tigte Mobi­li­tät geför­dert und der öffent­li­che Raum neu ver­teilt wer­den. Der Fokus liegt auf Sicher­heit, Auf­ent­halts­qua­li­tät und par­ti­zi­pa­ti­ver Gestaltung.

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