Drei Generationen an Schaustellern auf der Herbstkirmes: Düsseldorfer Schaustellervorstand Oliver Wilmering mit Tochter Carolin und Enkelkind Liz. © Lokalbüro

Drei Gene­ra­tio­nen an Schau­stel­lern auf der Herbst­kir­mes: Düs­sel­dor­fer Schau­stel­ler­vor­stand Oli­ver Wil­me­ring mit Toch­ter Caro­lin und Enkel­kind Liz. © Lokalbüro

 

Von Manfred Fammler

Dem Okto­ber­blues begeg­nen Düs­sel­dorfs Schau­stel­ler mit einem Lich­ter­meer und viel Abwechs­lung an der Ober­kas­se­ler Brü­cke. Die Herbst­kir­mes ist das tra­di­tio­nelle Finale der Kir­mes­sai­son – eine Sai­son, die „ins­ge­samt schon erfolg­reich war“, so der Düs­sel­dor­fer Schau­stel­ler­chef Oli­ver Wilmering.

Für den fina­len Rum­mel wurde sich erst­mals auf der „Herbst­kir­mes“ der Boos­ter gesi­chert – ein Fahr­ge­schäft der rasan­te­ren Art. Wie­der­holt ver­tre­ten ist der Figh­ter, ein Pro­pel­ler-Karus­sell, das auf 40 Meter Höhe reicht. Dazwi­schen haben die Schau­stel­ler den Traum­flug plat­ziert – ein Kin­der­ka­rus­sell, bei dem die Klei­nen selbst ent­schei­den, ob sie am Boden schwe­ben oder wie Major Tom abhe­ben wollen.

Die­ser bunte Mix zieht sich über den gan­zen Platz: Enten­an­geln hier, Auto­scoo­ter dort – mit rund 40 Geschäf­ten bie­ten die Beschi­cker noch ein­mal ihren Reich­tum und ihre Viel­falt auf, bevor die Buden ein­ge­la­gert wer­den und die Vor­be­rei­tun­gen auf den Weih­nachts­markt beginnen.

Beson­ders stolz zeigte sich Wil­me­ring über einige Neue­run­gen und „Spe­cials“, wie er sagte. Das Feu­er­werk am Frei­tag, gezün­det auf der Ober­kas­se­ler Seite, gehört zwar nicht dazu, zeugt aber vom uner­schüt­ter­li­chen Glau­ben der Beschi­cker daran, dass – auch nach dem Unfall wäh­rend der Rhein­kir­mes – Kir­mes und Feu­er­werk zwei Motive einer Medaille sind oder, wie „de Mamm und de Pap“, ein­fach zusammengehören.

Wil­me­ring: „Die Schau­stel­ler sind für das Feu­er­werk. Es darf nicht fehlen.“

Zu den Spe­cials gehö­ren ein Pass­wort-Spiel­tag mit dem loka­len Rund­funk, Hal­lo­ween-Deko sowie „Wal­king Acts“ – also her­um­lau­fende Kos­tü­mierte – am letz­ten Spiel­tag. Außer­dem gibt es am Mitt­woch einen „fami­li­en­freund­li­chen“ Kir­me­s­tag, an dem die Preise – je nach­dem – um 30 bis 50 Pro­zent gesenkt wer­den. Wil­me­ring: „Die­ser Tag ist ein Experiment.“

Zudem gin­gen die Schau­stel­ler eine Koope­ra­tion mit dem Rie­sen­rad auf dem Burg­platz ein. Dort erhält jeder Fahr­gast einen Cou­pon im Wert von einem Euro, der auf der Herbst­kir­mes ein­ge­löst wer­den kann. Wobei die Preise sta­bil blei­ben: Ein Vier­tel­li­ter Alt­bier gibt’s für 3,50 Euro, eine Brat­wurst im Bröt­chen für vier Euro, und eine Tour im Rie­sen­rad kos­tet fünf Euro.

Doch zurück zur erfolg­rei­chen Sai­son: Wäh­rend die Umsätze im Gro­ßen und Gan­zen „stimm­ten“, wird auch das Schau­stel­ler­ge­werbe von einer Kos­ten­la­wine über­rollt. „Per­so­nal, Strom und Ener­gie sind das Pro­blem“, sagte Wil­me­ring. Nur durch den „grö­ße­ren Ein­satz“ der eige­nen Fami­lie seien man­che Betriebe über­haupt noch aufrechtzuerhalten.

Zu einem ste­tig wach­sen­den Sor­gen­kind ent­wi­ckeln sich zudem die Stadt­teil­schüt­zen­feste samt Kir­mes. Wäh­rend im länd­li­chen Düs­sel­dorf die dörf­li­chen Gemein­schaf­ten – und damit das Schüt­zen­we­sen – den Rück­halt und die Zustim­mung der Bewoh­ner genie­ßen, schwin­det diese in den städ­ti­schen Stadt­tei­len. Hier wür­den die Schau­stel­ler Koope­ra­tio­nen anstre­ben und Hilfe leis­ten wol­len. „Patent­lö­sun­gen haben wir aller­dings auch nicht“, schränkt Wil­me­ring ein.

Nun hofft der Schau­stel­ler­chef auf einen schö­nen Schluss­punkt der Sai­son: „Mit 30.000 Besu­chern wären wir sehr zufrieden.“

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