
Der bisherige Jürgensplatz ist in “Am Polizeipräsidium” und “Edith-Fürst-Straße” umbenannt © Landeshauptstadt Düsseldorf/Ingo Lammert
Der Jürgensplatz trägt ab sofort zwei neue Namen. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hat am Mittwoch, 29. Oktober 2025, gemeinsam mit Anwohnerinnen, Anwohnern und Gästen die neuen Straßenschilder enthüllt. Der östliche Teil des Platzes heißt nun „Edith-Fürst-Straße“, die Fläche direkt vor dem Polizeipräsidium und dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung wurde in „Am Polizeipräsidium“ umbenannt.
„Die Benennung eines öffentlichen Platzes gehört zu den höchsten Ehrungen, die die Landeshauptstadt Düsseldorf aussprechen kann“, betonte Oberbürgermeister Keller bei der Einweihung. „Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass dieser zentrale Ort würdig und angemessen benannt wird. Der Prozess war gründlich und sorgfältig – und ich bin froh, dass wir diese Entscheidung mit Bedacht getroffen haben.“
Die bisherigen Straßenschilder bleiben noch ein Jahr lang sichtbar, werden jedoch durchgestrichen. Betroffene Anwohnerinnen und Anwohner werden in den kommenden Wochen schriftlich über die kostenfreie Ummeldung ihres Wohnsitzes, Fahrzeugs, Parkausweises und Gewerbes informiert. Bis dahin bittet die Stadt, von eigenständigen Ummeldungen abzusehen.
Die Umbenennung war am 25. Oktober 2025 im Düsseldorfer Amtsblatt bekannt gemacht worden. Vorausgegangen war eine intensive historische Prüfung durch die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf. Dabei wurde deutlich, dass der bisherige Namensgeber, Franz Jürgens, trotz seiner späteren Beteiligung an der kampflosen Übergabe Düsseldorfs 1945 zuvor ein überzeugter Nationalsozialist gewesen war und Verantwortung für Deportationen jüdischer Bürger trug. Der Stadtrat beschloss deshalb am 10. Juli 2025, die Ehrung aufzuheben.
Erinnerung an Edith Fürst
Die neue Namensgeberin, Edith Fürst, war eine in Düsseldorf geborene jüdische Kaufhausmitinhaberin. Nach Jahren der Diskriminierung durch das NS-Regime wurde sie 1939 zur Flucht gezwungen. Ihre Flucht mit dem sogenannten „Kladovo-Transport“ endete tragisch: 1942 wurde sie im KZ Sajmiste bei Belgrad ermordet. An sie erinnert bereits ein Stolperstein vor dem Haus Prinz-Georg-Straße 100.
Mit der Benennung der Platzfläche „Am Polizeipräsidium“ würdigt die Stadt zugleich die Arbeit der dort tätigen Polizistinnen und Polizisten und beschreibt die Lage des Ortes präzise.
Weitere Informationen zur Umbenennung historisch belasteter Straßennamen bietet die Stadt unter www.duesseldorf.de/strassennamen. Fragen können per E‑Mail an strassenbenennung@duesseldorf.de



