Olli Wilmering © LB / Olaf Oidtmann

Olli Wil­me­ring © LB / Olaf Oidtmann

 

Von Man­fred Fammler

Die gute Nach­richt: Am Don­ners­tag öff­net der Weih­nachts­markt. Die weni­ger gute: Das leicht ange­wärmte, alko­ho­li­sche Begleit­ge­tränk in der Vor­weih­nachts­zeit, kurz Glüh­wein genannt, wird wohl über­all etwas teu­rer als im letz­ten Advent. So auch beim Glüh­wein­türm­chen von Schau­stel­ler­chef Oli­ver Wilmering.

„Wir haben den Preis des letz­ten Jah­res nicht mehr hal­ten kön­nen“, so Wil­me­ring. Des­we­gen müs­sen nun 50 Cent mehr bezahlt wer­den, womit der Glüh­wein die magi­sche Fünf-Euro-Marke erreicht hat. Ein Allein­stel­lungs­merk­mal ist dies bei wei­tem nicht. Fünf Euro für das leicht berau­schende Getränk wird wohl an fast allen Stän­den gezahlt wer­den müs­sen. Wobei: „Wie viele Schau­stel­ler schen­ken wir Win­zer­glüh­wein aus. Die Behaup­tung, unsere Berufs­gruppe würde bil­lige Dis­coun­ter­ware ver­kau­fen, kön­nen wir uns gar nicht erlau­ben“, wehrt sich Wil­me­ring gegen die Glüh­wein-Tastings diver­ser Weihnachtsmarkt-Sommeliers.

Dar­über hin­aus fei­ert in die­sem Jahr ein Som­mer­ge­tränk seine erhitzte Pre­miere. Die Rede ist von einem hei­ßen Espresso-Mar­tini. Aber auf­ge­passt: Mit Mar­tini hat das Getränk nichts zu tun, tra­di­tio­nell wird diese Vari­ante näm­lich mit Wodka ange­mischt. Der Wer­mut kam nur ins Spiel, weil der Cock­tail in einem klas­si­schen Mar­ti­ni­glas ser­viert wurde oder wird. Bana­nen­split, Eier­punsch und Glüh­bier – Letz­te­res mögen wohl die Eng­län­der bevor­zugt – gibt es dar­über hinaus.

Erst­mals wird am kom­men­den Wochen­ende die Pfand­rück­gabe neu gere­gelt. Drei Euro pro Tasse sowie ein roter Chip. Ohne die­sen Chip gibt es das Pfand nicht zurück. Der Hin­ter­grund ist nach­voll­zieh­bar. Wil­me­ring: „Wir erle­ben immer wie­der, dass die Becher vom Tisch geklaut wer­den, um das Pfand ein­zu­strei­chen. Das ärgert unsere Gäste und damit auch uns.“

Erwei­tert wurde beim Glüh­türm­chen der Außen­be­reich, der nun reser­viert wer­den kann – ebenso wie die 40 Per­so­nen fas­sende erste Etage.

Bar­rie­re­frei­heit hat zudem den Weih­nachts­markt erobert. Das war eine Vor­gabe des Ver­an­stal­ters D.Live. So wur­den eigens Steh­ti­sche, an denen auch Roll­stuhl­fah­rer Platz fin­den, ent­wor­fen sowie bar­rie­re­freie Toi­let­ten auf­ge­baut. Selbst die Spei­se­karte wurde in Blin­den­schrift übersetzt.

Nun bli­cken Wil­me­ring samt Beschi­cker­gilde mit „gro­ßer Vor­freude“ eupho­risch auf die kom­men­den Wochen und wün­schen sich „Kälte und bloß kei­nen Regen“.

Aller­dings buhlt der Schau­stel­ler­chef nicht als Ein­zi­ger um die Gäste und Besu­cher der vor­weih­nacht­li­chen Lan­des­haupt­stadt. Die Ron­calli-Pro­me­nade soll sich ver­grö­ßert haben, die Kö erhält eine Neu­ge­burt im ver­än­der­ten Kleid. Doch der Euro bleibt ein Euro. Feh­len da nicht viel­leicht ein paar Geld­scheine in den Kas­sen ganz­jäh­ri­ger Beschi­cker? Aus­schlie­ßen will Wil­me­ring dies nicht, aller­dings fügt er hinzu: „Die Stadt und der Weih­nachts­markt wer­den noch attrak­ti­ver, und dadurch kom­men mehr Men­schen nach Düsseldorf.“

Am Don­ners­tag, 20. Novem­ber, öff­nen die Buden um 11 Uhr. Offi­zi­ell wird der Weih­nachts­markt am Nach­mit­tag gegen 17.30 Uhr vor dem Rat­haus mit der Illu­mi­na­tion des Weih­nachts­baums eröff­net – und zwar täg­lich bis 21 Uhr, am Wochen­ende bis 22 Uhr. Nur an zwei Tagen ist Durch­at­men ange­sagt, denn am Toten­sonn­tag und am 1. Weih­nachts­fei­er­tag blei­ben die Hüt­ten geschlos­sen. Ansons­ten ist in der Innen­stadt erst am 30. Dezem­ber Schluss.

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