Campino hat die Heinrich-Heine-Gastprofessur übernommen, und gestern fand die erste Veranstaltung statt, die bereits im Vorfeld großes Interesse weckte. Der Hörsaal 3a der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf war voll besetzt, und sogar darüber hinaus gab es zahlreiche Bewerbungen für die Teilnahme an der Vorlesung von Campino, was verdeutlicht, wie sehr sein Auftritt erwartet wurde.
Bei der Vorlesung, betitelt “Kästner, Kraftwerk, Cock Sparrer: Eine Liebeserklärung an die Gebrauchslyrik”, zeigte Campino nicht nur sein musikalisches Talent, sondern auch seine Fähigkeit, tiefgründige und persönliche Einblicke zu geben. Gemeinsam mit seinem Bandkollegen, Hosen-Gitarrist Kuddel, sorgte Campino für eine bewegende Vorstellung im Hörsaal. Er teilte seine persönlichen Erfahrungen mit Texten, die ihn inspiriert haben, und nahm die Zuhörer mit auf eine Reise durch seine musikalische und literarische Entwicklung.
Der Sänger erinnerte sich an seine Schulzeit, in der Gedichte für ihn zunächst keine positive Bedeutung hatten, bis er im Alter von 13 Jahren auf die Texte der englischen Punk-Bands stieß, die ihn faszinierten und sein Lebensgefühl widerspiegelten. Campino sprach über seine Begegnungen im Ratinger Hof, wo er mit anderen Punks und Künstlern in Kontakt kam und wo sich seine Anerkennung für deutsche Texte entwickelte.
Darüber hinaus thematisierte Campino seine politischen Ansichten und seine Überzeugungen, die er auch in seinen Liedtexten ausdrückt. Er betonte die Bedeutung von Texten wie “Die andere Möglichkeit” von Erich Kästner, die ihn und seine Bandkollegen von den Toten Hosen dazu ermutigten, sich politisch zu engagieren.
Es war eine Vorlesung voller nachdenklicher Momente, musikalischer Intermezzi und persönlicher Anekdoten. Campino gelang es, die Verbindung zwischen Lyrik und Lyrics herzustellen und seine Leidenschaft für beide Formen der Ausdrucksweise zu vermitteln.
Die Teilnehmer*innen der Vorlesung zeigten sich beeindruckt von Campinos Auftritt, der nicht nur seine musikalischen Fähigkeiten, sondern auch seine intellektuelle Tiefe unter Beweis stellte. Nach der Vorlesung äußerte sich Campino erleichtert darüber, dass seine Botschaft bei den Zuhörern angekommen war und freute sich auf seine nächste Vorlesung am 23. April, bei der er mit dem Journalisten und Autor Philipp Oehmke sprechen wird.
Die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf bestätigte mit dieser Veranstaltung erneut ihr Engagement für die Förderung von Kultur und Bildung und unterstreicht ihre Rolle als wichtige Institution im kulturellen Leben der Stadt.
Die zweite Vorlesung mit Campino an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf wird am 23. April stattfinden. Das Thema lautet: “Alle haben was zu sagen. Die Kakophonie unserer Zeit”. In dieser Veranstaltung wird Campino mit dem Journalisten und Autor Philipp Oehmke, dem Kulturchef beim Spiegel, sprechen.
Die Teilnahme an der zweiten Vorlesung ist ebenfalls öffentlich und kostenfrei. Interessierte müssen sich online anmelden, wobei die Bewerbungsphase vom 3. April bis zum 9. April läuft. Dabei ist es nicht entscheidend, wer sich zuerst registriert, da die Tickets per Verlosung verteilt werden. Alle, die sich während dieses Zeitraums registrieren, haben die gleiche Chance auf ein Ticket für maximal zwei Personen. Nach dem Ende der Bewerbungsfrist wird die HHU die erfolgreichen Bewerber benachrichtigen und Einlasskarten zusenden.