Sperrung U-Bahnhof Nordstraße © Lokalbüro

Sper­rung U‑Bahnhof Nord­straße © Lokalbüro

 

Nach der Asbest-Detek­tion in der U‑Bahn-Hal­te­stelle “Nord­straße” haben die Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf und die Rhein­bahn in Abstim­mung mit der Bezirks­re­gie­rung ein Sanie­rungs­kon­zept zur Asbest­be­sei­ti­gung erar­bei­tet. Ab Mon­tag, 14. Juli 2025, begin­nen in der U‑Bahn-Hal­te­stelle die Sanie­rungs­ar­bei­ten. Die umfang­rei­chen und auf­wen­di­gen Arbei­ten wer­den vor­aus­sicht­lich bis Ende des Jah­res andau­ern. Erst nach der Asbest­be­sei­ti­gung und Rei­ni­gung kann wie­der mit den eigent­li­chen Bau­ar­bei­ten für die Moder­ni­sie­rung des Brand­schut­zes begon­nen werden.

Strenge Sicher­heits- und Umweltschutzvorkehrungen
Die Asbest­sa­nie­rung wird von einer zer­ti­fi­zier­ten Fach­firma gemäß den vor­ge­schrie­be­nen Arbeits­schutz­vor­keh­run­gen und unter stren­gen Sicher­heits- und Umwelt­schutz­auf­la­gen aus­ge­führt. In der Hal­te­stelle “Nord­straße“ wird dazu ein soge­nann­ter Schwarz­be­reich samt Schleu­sen instal­liert. Dadurch wird ver­hin­dert, dass Asbest­fa­sern unkon­trol­liert aus der abge­sperr­ten Hal­te­stelle ent­wei­chen kön­nen. Ein exter­nes Sach­ver­stän­di­gen­büro beglei­tet die Maß­nahme und über­wacht sie unter ande­rem auch durch wei­tere Messungen.

Wie bei den vor­he­ri­gen Arbei­ten zur Decken­de­mon­tage wird die Luft­füh­rung auf der Bau­stelle gere­gelt und die Abluft qua­li­fi­ziert gefil­tert, sodass für die Arbei­ter und Anwoh­nen­den keine Gefähr­dung besteht. Die Arbei­ter wer­den wäh­rend der Sanie­rungs­ar­bei­ten eine vor­ge­schrie­bene Schutz­aus­rüs­tung mit Maske und Schutz­an­zug tra­gen. Zusätz­lich wer­den beglei­tende Luft­mes­sun­gen vor­ge­nom­men, die von einem Fach­la­bor aus­ge­wer­tet werden.

“Für uns hat wei­ter­hin oberste Prio­ri­tät, dass zu kei­ner Zeit ein Gesund­heits­ri­siko für alle Betei­lig­ten besteht, also für die Arbei­ter, Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen, Anwoh­nende sowie Fahr­gäste und Mit­ar­bei­tende der Rhein­bahn”, sagt Mobi­li­täts- und Umwelt­de­zer­nent Jochen Kral.

Die Asbest­fa­sern stam­men von einer mehr als 40 Jahre alten Beleuch­tungs­ver­klei­dung, wel­che in den 1990er Jah­ren aus­ge­baut und dabei zer­sägt wurde. Der dabei ent­stan­dene Staub hat sich auf den Decken­pa­nelen abge­setzt. Trotz der vor­be­rei­ten­den Raum­luft­mes­sun­gen im öffent­li­chen Bereich sowie bei Staub­kon­takt­pro­ben an ver­schie­de­nen Stel­len der Zwi­schen­de­cke wur­den bei den Pro­ben kei­ner­lei Asbest­fa­sern detek­tiert und der belas­tete Staub blieb bis zur Decken­de­mon­tage unentdeckt.

Kon­kre­ter Ablauf der Arbeiten
In einem ers­ten Schritt wird der Bahn­steig durch Abschot­tun­gen von der Ver­tei­ler­ebene, dem Zugangs­be­reich, abge­trennt. Dadurch kön­nen die Rhein­bahn-Linien U78 und U79 auch wäh­rend der Sanie­rungs­ar­bei­ten wei­ter­hin mit redu­zier­ter Geschwin­dig­keit die Hal­te­stelle “Nord­straße“ pas­sie­ren. Wie bis­her wird auch bei geöff­ne­ten Fens­tern kein Gesund­heits­ri­siko für Fahr­gäste und Fahr­zeug­füh­ren­den bestehen. Das haben kürz­lich Schad­stoff­gut­ach­ter durch Mes­sun­gen noch ein­mal bestätigt.
Anschlie­ßend kön­nen inner­halb der Abschot­tung die Decken­ele­mente demon­tiert wer­den. Dazu wer­den die ein­zel­nen Ele­mente mit Faser­bin­de­mit­teln ein­ge­sprüht und unmit­tel­bar nach der Demon­tage in reiß­feste und luft­dichte Folie ver­packt und fach­ge­recht entsorgt.

Nach­dem alle Decken­ele­mente ent­fernt wur­den, wird die gesamte Hal­te­stelle einer soge­nann­ten Fein­rei­ni­gung unter­zo­gen. Dies ent­spricht rund 6.500 Qua­drat­me­tern. Dabei wird wie zu Hause quasi staub­ge­saugt und gewischt. Im Anschluss wer­den Pro­ben genom­men, um zu prü­fen, ob alle Asbest­fa­sern “erwischt“ wur­den. Ange­nom­men dies wäre nicht der Fall, würde diese Pro­ze­dur von vorne begin­nen. Je Abschnitt wird mit einem Arbeits­auf­wand von 3 bis 5 Wochen gerech­net. Drei Abschnitte wer­den nach­ein­an­der bearbeitet.

Brand­schutz-Moder­ni­sie­rung des U‑Bahnhofs
Erst nach der abge­schlos­se­nen Asbest­be­sei­ti­gung und erfolg­rei­cher Fein­rei­ni­gung, kann im U‑Bahnhof Nord­straße wie­der mit den eigent­li­chen Bau­ar­bei­ten für die Moder­ni­sie­rung des Brand­schut­zes begon­nen wer­den. Dabei erhält der im Jahr 1981 fer­tig­ge­stellte U‑Bahnhof unter ande­rem eine rauch­durch­läs­sige Streck­me­tall­git­ter­de­cke auf der Bahn­stei­ge­bene und in Tei­len der Ver­tei­ler­ebene. Zudem wer­den nicht brenn­bare Boden­be­läge am Bahn­steig und in den Ver­tei­ler­ebe­nen ver­legt. Dar­über hin­aus wer­den Über­wa­chungs­ka­me­ras und zusätz­li­che Laut­spre­cher instal­liert. Im Zuge der Brand­schutz­er­tüch­ti­gung im U‑Bahnhof Nord­straße wird zudem die Brand­mel­de­an­lage erneu­ert. Außer­dem führt die Rhein­bahn umfang­rei­che Erneue­run­gen und Moder­ni­sie­rungs­ar­bei­ten an der Betriebs­tech­nik aus und bringt unter ande­rem die Nie­der­span­nungs­an­la­gen auf den neu­es­ten Stand der Technik.

Der ober­ir­di­sche Fahr­gast­be­trieb der Stra­ßen­bahn­li­nien 701 und 705 sind von der Ein­schrän­kung der U‑Bahnlinien U78 und U79 nicht betrof­fen. Fahr­gäste wer­den wei­ter­hin gebe­ten, die benach­bar­ten Hal­te­stel­len “Hein­rich-Heine-Allee“ und “ERGO-Plat­z/K­le­ver Straße” zu nutzen.

Hin­ter­grund
Am Mitt­woch, 21. Mai, wurde auf­grund der Schad­stoff-Detek­tion die Hal­te­stelle “Nord­straße“ umge­hend für den Fahr­gast­be­trieb gesperrt. Bei meh­re­ren Tes­tun­gen unter ande­rem in den benach­bar­ten Hal­te­stel­len “ERGO Platz/Klever Straße” und “Hein­rich-Heine-Allee“, sowie in den Fahr­zeu­gen der Rhein­bahn wurde keine Asbest­be­las­tung fest­ge­stellt. Die Nord­straße ist bereits der dritte U‑Bahnhof, der brand­schutz­tech­nisch moder­ni­siert wird. Auf­grund des Fer­tig­stel­lungs­jah­res der U‑Bahnhaltestelle Nord­straße (1981) wur­den schon in der Pro­jekt­vor­be­rei­tung Schad­stoff­ana­ly­sen durch­ge­führt, die unauf­fäl­lig waren. Zudem lag kein kon­kre­ter Hin­weis auf eine Asbest­be­las­tung vor.