Bert Gerresheim bei seine Ausstellung im Stadtmuseum © Lokalbüro

Bert Ger­res­heim bei seine Aus­stel­lung im Stadt­mu­seum © Lokalbüro

 

Ein Leben für die Kunst, die Stadt – und das Gedächt­nis der Geschichte

Düs­sel­dorf, 17. Juli 2025 – Der Düs­sel­dor­fer Künst­ler Bert Ger­res­heim ist am gest­ri­gen Mitt­woch im Alter von 89 Jah­ren gestor­ben. Wie exklu­siv bekannt wurde, ver­starb der Bild­hauer, Zeich­ner und Kunst­päd­agoge fried­lich in sei­ner Hei­mat­stadt. Mit sei­nem Tod ver­liert Düs­sel­dorf nicht nur einen der pro­fi­lier­tes­ten Ver­tre­ter der figu­ra­ti­ven Kunst des 20. und 21. Jahr­hun­derts – son­dern auch einen uner­müd­li­chen Mah­ner für Erin­ne­rung, Mensch­lich­keit und geis­tige Tiefe in der Kunst.

Gebo­ren am 8. Okto­ber 1935 in Düs­sel­dorf, war Bert Ger­res­heim der Stadt Zeit sei­nes Lebens eng ver­bun­den. Nach sei­nem Stu­dium an der Düs­sel­dor­fer Kunst­aka­de­mie – unter ande­rem bei Otto Pan­kok – und einem anschlie­ßen­den Stu­dium der Kunst­ge­schichte, Ger­ma­nis­tik und Archäo­lo­gie in Köln, wid­mete er sich sowohl der Lehre als auch der Kunst. Als Leh­rer am Les­sing-Gym­na­sium Düs­sel­dorf prägte er Gene­ra­tio­nen von Schü­lern – als Künst­ler prägte er das Stadtbild.

Mahn­male, Denk­mä­ler, Kunst im öffent­li­chen Raum

Ger­res­heims Werke sind in Düs­sel­dorf all­ge­gen­wär­tig – und unüber­seh­bar in ihrer Inten­si­tät. Das monu­men­tale Hein­rich-Heine-Monu­ment am Schwa­nen­markt (1981), das Kolbe-Kreuz in der Rochus­kir­che (1982), das Wider­stands­mahn­mal im Hof­gar­ten (1987) oder die expres­sive Dar­stel­lung der Düs­sel­dor­fer Johan­nes­kir­che nach dem Brand – sie alle zei­gen den Künst­ler als Chro­nis­ten, der sich nie mit ober­fläch­li­cher Ästhe­tik zufriedengab.

Sein künst­le­ri­sches Werk war tief geprägt vom christ­li­chen Glau­ben, von sozia­lem Bewusst­sein und von einer Aus­ein­an­der­set­zung mit der deut­schen Geschichte. Seit 1976 war er Mit­glied des Fran­zis­ka­ner­or­dens, was auch in vie­len sei­ner Arbei­ten spi­ri­tu­ell-kri­tisch zum Aus­druck kommt.

Inter­na­tio­nal prä­sent, lokal verankert

Trotz inter­na­tio­na­ler Aner­ken­nung – Werke Ger­res­heims befin­den sich in Samm­lun­gen wie dem MoMA in New Yorkoder den Vati­ka­ni­schen Museen – blieb der Künst­ler stets ein Düs­sel­dor­fer im bes­ten Sinne: unbe­quem, kri­tisch, aber auch zutiefst heimatverbunden.

In zahl­rei­chen Ein­zel- und Grup­pen­aus­stel­lun­gen war Ger­res­heim bis ins hohe Alter aktiv. Noch 2021 wid­mete ihm das Stadt­mu­seum Düs­sel­dorf eine umfas­sende Retro­spek­tive: „Bert Ger­res­heim. Geschich­ten“. Zuletzt lebte er zurück­ge­zo­gen, sein Schaf­fen galt als abge­schlos­sen – aber nie abge­schlos­sen war seine Wirkung.