
In Düsseldorf wurde eine neue Waldbrandbekämpfungseinheit gegründet. Die Vorführung fand in Hubbelrath statt. © Landeshauptstadt Düsseldorf/ David Young
Immer längere Hitzeperioden und Trockenphasen lassen die Wahrscheinlichkeit von Wald- und Flurbränden steigen. Trockene Pflanzen und Bäume sind leichter entflammbar und durch längere Trockenzeiten können sich Brände schneller ausbreiten. Schon seit 2022 bekämpft die Feuerwehr Düsseldorf Wald- und Flurbrände als Teil des ersten deutschen Einsatzteams zur Waldbrandbekämpfung (GFFF‑V); jetzt wurde am Donnerstag, 17. Juli 2025, die Facheinheit “Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung” durch David von der Lieth, Leiter der Düsseldorfer Feuerwehr, Tobias Schülpen, Abteilungsleiter Einsatz, dem Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Felix Heidemeyer, sowie Marc Meisloch, Einheitsführung der neuen Facheinheit, eröffnet.
“Bereits seit mehreren Jahren stellt sich die Feuerwehr Düsseldorf auf die neuen Herausforderungen ein, die der Klimawandel mit sich bringt”, berichtet Feuerwehr-Chef David von der Lieth. “Neben den entsprechenden Fahrzeugen und Ausrüstungen haben wir jetzt eine Facheinheit gegründet. Dort läuft das gesamte Fachwissen in einer eigenständigen Einheit zusammen, um im Brandfall schnellstmöglich und effizient agieren zu können.”
Seit drei Jahren ist die Feuerwehr Düsseldorf Partner des ersten deutschen GFFF‑V Moduls (Ground Forest Fire Fighting using Vehicles) im Rahmen des europäischen Zivilschutzverfahrens, die sich auf Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung spezialisiert hat.
“Die Mitglieder des GFFF‑V Moduls setzten sich bisher aus Freiwilligen der unterschiedlichsten Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr zusammen”, so von der Lieth weiter. “Nun ist es gelungen, die Kompetenzen zu bündeln und zusammenzuführen. Nicht nur für den Einsatz im europäischen Ausland, sondern vielmehr für die zukünftigen Herausforderungen bei Wald- und Vegetationsbränden in der Landeshauptstadt. Dafür stehen nun 45 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer innerhalb der neuen Einheit zur Verfügung.”
Marc Meisloch, Einheitsführung der Facheinheit Wald- und Vegetationsbrandbekämpfung führt weiter aus: “Alle Mitglieder der Facheinheit verfügen über die notwendige Qualifizierung für den Einsatz im europäischen Zivilschutzverfahren. Durch diese zusätzliche Ausbildung sind wir bestens vorbereitet und profitieren auch bei Einsätzen in Düsseldorf von diesem hohen Ausbildungsniveau. Hinzu kommen die Erfahrungen der Einsatzkräfte von Übungen und Einsätzen im europäischen Ausland.”
Im August 2022 rückten die ehrenamtlichen Feuerwehrleute aus Düsseldorf zusammen mit den anderen Partnern des GFFF‑V Moduls zum ersten europäischen Einsatz nach Südfrankreich aus. Dort unterstützten die Einsatzkräfte mehrere Tage im Department Gironde bei der Bewältigung der dort ausgebrochenen Waldbrände. Nur ein Jahr nach dem ersten Einsatz ergab sich die Gelegenheit, bei einer gemeinsamen Übung aller beteiligten Städte des ersten deutschen GFFF‑V Moduls erfolgreich an der erforderlichen Zertifizierung im Rahmen des EU-Zivilschutzverfahrens teilzunehmen. Dazu reisten die rund 60 Einsatzkräfte in die Region Abrantes in Portugal.
Im Frühjahr 2025 fand in Bonn eine große Übung des gesamten GFFF‑V Moduls statt. Neben dem Geländetraining, bei dem die Teilnehmenden das Vorgehen im unwegsamen Terrain übten, stand die Taktik im Fokus der Übung. Dabei probten die Feuerwehrleute bei realen Vegetationsbrandszenarien unter anderem den taktischen Eigenschutz sowie die Vertiefung des LACES-Schemas — LACES steht für Lookout (Beobachtungsposten stellen), Anchorpoint (Ankerpunkt), Communications (Kommunikation sicherstellen), Escape (Flucht- und Rettungsweg sicherstellen) sowie für Safety (Sicherheitszone schaffen).