
Düsseldorfer Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller im Düsseldorfer Norden © Christof Roche
Von Christof Roche
Der amtierende Düsseldorfer Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller will auch in einer zweiten Amtszeit eine solide Haushaltspolitik betreiben. Bei einer Veranstaltung der CDU in Kaiserswerth „Auf ein Wort mit dem OB“ sagte Keller, die Stadt werde unter seiner Führung nur „langfristige Kredite für Infrastruktur“ in die Hand nehmen, die dann auch den nachfolgenden Generationen zur Verfügung stünden: „Es wird in Düsseldorf keine Konsumkredite geben, wie dies andere Städte praktizieren.“
Der CDU-Politiker verwies in diesem Zusammenhang auf die Solidität der Haushalte der vergangenen Jahre. Zwar habe es 2024 einen Verlust von 8 Mio. Euro gegeben. Das sei bei einem Gesamtvolumen von 4,3 Mrd. Euro aber „eine rote Null“; in den Jahren zuvor habe es hingegen leichte Überschüsse gegeben. „Die Finanzen der Stadt Düsseldorf sind in Ordnung, sie verfügt über Rücklagen von 700 Mio. Euro“, unterstrich Keller, der sich im September erneut zur Wahl zum Oberbürgermeister der Landeshauptstadt stellt.
Der OB verwies dabei auch auf die Stärke der Düsseldorfer Wirtschaft. Um diese zu erhalten, „wird die Gewerbesteuer nicht angetastet“. Zudem werde es mit ihm keine Verpackungssteuer geben: „Sie müssen demnächst nicht für die Brötchentüte bezahlen.“ Außerdem will Keller für mehr Effizienz in der Verwaltung auf Künstliche Intelligenz (KI) setzen. Die Verwaltung sei sehr leistungsfähig, habe aber die Digitalisierung verschlafen.
Jetzt sei jedoch eine Taskforce eingerichtet worden, um mithilfe der KI Prozessschritte zu überspringen und Abläufe zu beschleunigen, etwa bei der Bearbeitung von Wohngeldanträgen oder Baugenehmigungen. Keller bekräftigte in diesem Zusammenhang, er halte an dem Ziel fest, bis 2030 in Düsseldorf 8.000 neue Wohnungen zu errichten, davon 4.000 Wohnungen auf öffentlichen Flächen. Die Stadt brauche bezahlbaren Wohnraum, betonte Keller.
Er äußerte zudem die Hoffnung, aus den Milliarden vom Bund für Infrastrukturprojekte eine Mrd. Euro für Düsseldorf loseisen zu können, die dann auch zum Neubau der Theodor-Heuss-Brücke eingesetzt werden könne. Der OB hob noch einmal hervor, die neue Brücke ohne Stadtbahntrasse umsetzen zu wollen, um die Ästhetik der Düsseldorfer Brückenfamilie nicht zu beeinträchtigen.