Haus Friedea aus Angermund spielt eine Rolle in dem Buch © Christian Seidler

Haus Frie­dea aus Anger­mund spielt eine Rolle in dem Buch © Chris­tian Seidler

 

Von Gabriele Schreckenberg

Chris­tian Seid­ler lebt seit vie­len Jah­ren in Anger­mund. Nach sei­nem auf­re­gen­den Berufs­le­ben hat der 69-Jäh­rige beschlos­sen, sich der Geschichts­for­schung zu wid­men. Das habe ihn schon zu Schul­zei­ten, die er auf dem Max-Planck-Gym­na­sium in Sto­ckum ver­bracht hat, inter­es­siert. Doch damals sei es eine brot­lose Kunst gewesen.

Die Idee
Schon vor Jah­ren hat er Bücher zu his­to­ri­schen The­men über Anger­mund geschrie­ben. Über die Lül­lings, eine fast ver­ges­sene Musi­ker­fa­mi­lie, die in der Rosen­stadt gelebt hatte, gestal­tete er erst kürz­lich einen Hei­mat­abend auf dem Podium der Düs­sel­dor­fer Jon­ges im Hen­kel­saal. Eine WDR-Jour­na­lis­tin mode­rierte die Ver­an­stal­tung stilsicher.

Nun erscheint ein neues Buch von ihm, das sich mit „Anger­mund im Drit­ten Reich“ befasst. Kein Gerin­ge­rer als der fach­kun­dige Dr. Bas­tian Fleer­mann, Lei­ter der Mahn- und Gedenk­stätte zum Natio­nal­so­zia­lis­mus in Düs­sel­dorf, wird die Ein­füh­rungs­worte spre­chen, wenn das Buch am 1. Okto­ber um 19 Uhr im pit­to­res­ken Bür­ger­haus des Anger­mun­der Kul­tur­krei­ses (AKK) vor­ge­stellt wird.

Der Aus­lö­ser
Was waren Aus­lö­ser und Grund­lage für das Buch?

Zunächst ist es eine ganz­heit­li­che Dar­stel­lung des Natio­nal­so­zia­lis­mus, der vor Anger­mund nicht Halt gemacht hat. Auch wenn die dörf­li­che Struk­tur Anger­munds die Men­schen län­ger vor den Nazis geschützt hat als die indus­tria­li­sier­ten Städte, so waren sie doch vor Ort präsent.

Span­nend sind die Doku­men­ta­tio­nen dar­über, wie Demo­kra­ten von der NSDAP aus dem Gemein­de­rat gedrängt wur­den. Vor allem auch die Schil­de­run­gen der wach­sen­den Repres­sa­lien gegen­über der Kir­che, der Schüt­zen­bru­der­schaft und allen ande­ren Insti­tu­tio­nen, die es in den 1930er-Jah­ren bereits gab, rüt­teln auf.

Von Mikro zu Makro
Auch in die­sem Buch folgt Seid­ler wie­der dem Mikro-Makro-Ansatz. Das heißt: Der Anger­mun­der setzt das, was in Anger­mund zu der Zeit gesche­hen ist (Mikroebene), in Bezie­hung zu den gro­ßen poli­ti­schen Ereig­nis­sen im Land (Makro­ebene).

Ver­öf­fent­li­chung
Das Buch kann ab dem 1. Okto­ber über www.christianseidler.de bestellt oder in man­chen Anger­mun­der Geschäf­ten erwor­ben wer­den, die noch bekannt gege­ben werden.

Buch­prä­sen­ta­tion:  1. Okto­ber, 19 Uhr im Bür­ger­haus, Graf-Engel­bert-Straße 9, 40489 Düsseldorf

 

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