Verleihung der Burkhard Hirsch-Medaille © Wolfram Bölte.

Ver­lei­hung der Burk­hard Hirsch-Medaille © Wolf­ram Bölte

 

Erste Ver­lei­hung der Burk­hard-Hirsch-Medaille an ehe­ma­li­gen Bun­des­ver­fas­sungs­rich­ter Wolf­gang Hoffmann-Riem

Zum ers­ten Mal ist am Diens­tag­abend in Düs­sel­dorf die Burk­hard-Hirsch-Medaille für Bür­ger­rechte und Zivil­cou­rage ver­lie­hen wor­den. Die Aus­zeich­nung, gestif­tet von der Fried­rich-Nau­mann-Stif­tung für die Frei­heit in Koope­ra­tion mit der FDP-Land­tags­frak­tion, ehrt Per­sön­lich­kei­ten, die sich in beson­de­rer Weise für den Schutz der Grund­rechte und für Zivil­cou­rage ein­set­zen. Ers­ter Trä­ger der neuen Medaille ist der ehe­ma­lige Bun­des­ver­fas­sungs­rich­ter Prof. Dr. Dr. h.c. Wolf­gang Hoff­mann-Riem.

Im voll­be­setz­ten Ple­nar­saal des nord­rhein-west­fä­li­schen Land­tags erin­ner­ten Weg­ge­fähr­ten, Freunde und Poli­ti­ker an das Wir­ken des Namens­ge­bers Burk­hard Hirsch (1930–2020). Der Jurist, ehe­ma­lige NRW-Innen­mi­nis­ter und Bun­des­tags­vi­ze­prä­si­dent galt über Jahr­zehnte als einer der pro­fi­lier­tes­ten Ver­tei­di­ger von Bür­ger­rech­ten in Deutsch­land. Hirsch setzte sich vehe­ment gegen über­zo­gene Sicher­heits­ge­setze und für die Wah­rung rechts­staat­li­cher Prin­zi­pien ein – ein Enga­ge­ment, das das libe­rale Selbst­ver­ständ­nis bis heute prägt.

In sei­ner Lau­da­tio wür­digte der frü­here Bun­des­ver­fas­sungs­rich­ter Prof. Dr. Johan­nes Masing den Preis­trä­ger als „einen Den­ker der Frei­heit im Sinne Burk­hard Hirschs“. Hoff­mann-Riem habe es ver­stan­den, neue For­men struk­tu­rel­ler Frei­heits­ge­fähr­dung zu erken­nen und ihnen mit klu­gen recht­li­chen Kon­zep­ten zu begeg­nen. Seine wis­sen­schaft­li­chen Arbei­ten und Ent­schei­dun­gen als Rich­ter hät­ten maß­geb­lich zur Wei­ter­ent­wick­lung des Ver­fas­sungs­staa­tes beigetragen.

Auch Sabine Leu­theus­ser-Schnar­ren­ber­ger, stell­ver­tre­tende Vor­sit­zende der Fried­rich-Nau­mann-Stif­tung und lang­jäh­rige Weg­ge­fähr­tin Hirschs, hob in ihrer Anspra­che die Bedeu­tung bür­ger­schaft­li­chen Enga­ge­ments her­vor. „Burk­hard Hirsch war das libe­rale Gewis­sen unse­rer Repu­blik“, sagte sie. Sein Mut, unbe­queme Wahr­hei­ten aus­zu­spre­chen, bleibe Ver­pflich­tung und Vor­bild zugleich.

Hoff­mann-Riem zeigte sich bewegt von der Ehrung. Es sei ihm „eine große Ehre, ers­ter Trä­ger einer Aus­zeich­nung zu sein, die den Namen Burk­hard Hirschs trägt“. In Zei­ten, in denen Demo­kra­tie und Rechts­staat­lich­keit zuneh­mend unter Druck gerie­ten, brau­che es ein star­kes Bewusst­sein für Frei­heit und Verantwortung.

Mit der neuen Medaille will die Stif­tung künf­tig regel­mä­ßig Per­so­nen ehren, die sich in beson­de­rer Weise für Bür­ger­rechte, Rechts­staat und demo­kra­ti­sche Kul­tur einsetzen.