
Max Zorn © Max Zorn
Mit der Ausstellung „Moments, Tales & Light“ – Tape Art & Paintings präsentiert Grafik, Bild & Kunst am Schwanenmarkt 6 in Düsseldorf am 1. und 2. November 2025 eine faszinierende Schau zwischen urbaner Kunst und moderner Malerei. Im Mittelpunkt steht der niederländische Künstler Max Zorn, international bekannt für seine einzigartige Tape Art – Werke aus braunem Paketband, die Schicht für Schicht auf transparente Acrylplatten aufgetragen und in Lichtboxen zum Leuchten gebracht werden. Das Zusammenspiel von Licht und Schatten verleiht seinen Bildern filmische Tiefe und emotionale Intensität. Die Ausstellung läuft bis Februar 2026.
Interview mit Max Zorn
Wie kam es dazu, Künstler zu werden?
Man erkennt oft erst, was man wirklich will, wenn man es nicht bekommt. Nach meinem ersten Tag im Psychologiestudium wusste ich: Ich muss Kunst machen. Der Wunsch war stärker als jede Vernunft – und Geduld hat sich ausgezahlt.
Wie entstand deine Technik?
Ursprünglich wollte ich kleine transparente Bilder für Straßenlaternen in Amsterdam gestalten. Aus einfachen Mustern wurden komplexe Szenen – Tape Art war ein Experiment, das sich ständig weiterentwickelt.
Arbeitest du wirklich ohne Vorzeichnung?
Ja. Wenn ich beginne, ist das Motiv längst in mir gereift. Oft dauert es Monate, bis alle Puzzleteile einer Idee beisammen sind. Das Arbeiten mit Tape ist dann fast intuitiv – als wäre das Bild schon in die Lichtwand eingestanzt.
Deine Figuren wirken oft melancholisch – bist du das auch?
Nicht traurig, eher nachdenklich. Ich genieße das Alleinsein und Beobachten. Diese Haltung spiegelt sich in meinen Charakteren wider.
Was läuft im Atelier – Wagner oder Hip-Hop?
Eher Hip-Hop. Aber ich höre alles, was mich stundenlang in Bewegung hält – von Blues bis Wu-Tang Clan.
Kann man Kunst lernen?
Technik ja, aber das Gespür für Resonanz nicht. Kunst ist ein Dialog zwischen Realität, Werk und Betrachter – das lässt sich nicht lehren.
Welche Rolle spielt der Held in deinen Bildern?
Helden tragen Konflikte, riskieren alles. Mich interessieren diese fragilen Momente zwischen Triumph und Tragödie. Jedes meiner Bilder erzählt einen entscheidenden Augenblick, der im Betrachter eine Geschichte auslöst.
Welche Bedeutung haben Licht und Schatten für dich?
Sie sind essenziell – wie Luft. Alle Tiefe entsteht aus Kontrast. Ich male mit Schatten, das Licht ist mein Pinsel.
Darf Kunst politisch sein?
Ja, Kunst darf alles – solange sie authentisch bleibt. Wenn sie nur gefallen will, verliert sie ihre Wahrheit.
Wie siehst du Street Art in Galerien?
Sie hat ihre Ecken verloren, aber neue Räume gewonnen. Dass Urban Artists in Galerien ausstellen, ist folgerichtig – entscheidend ist, sich selbst treu zu bleiben.
Wo findet man deine Arbeiten weltweit?
Überall – von Hongkong bis zu den Osterinseln. Nur die Antarktis und der Mond fehlen noch, aber vielleicht nicht mehr lange.
Gab es gefährliche Momente?
Natürlich. Vom Laternenklettern bleiben Schrammen, manchmal auch Nächte auf Polizeistationen. Das gehört dazu.
Ausstellungstermine
VIP-Eröffnung: Samstag, 1. November 2025, ab 19 Uhr
Künstlergespräch mit Lucia Astuy & Max Zorn ca. 20:30 Uhr
Max Zorn arbeitet live am Abend
Offizielle Eröffnung: Sonntag, 2. November 2025, ab 15 Uhr
Künstlergespräch um 16:00 Uhr
Eintritt frei, Getränke & Snacks gegen Spende
Anmeldung über Eventbrite