
Ausstellungseröffnung im Museum Kaiserswerth: Wolfgang Diedrich, Andreas-Paul Stieber und Siegfried Hoymann © Karl Döhler
Von Christof Roche
Die Wanderausstellung „50 Jahre Kommunale Neugliederung“ in Nordrhein-Westfalen wurde am Wochenende im Kaiserswerther Museum feierlich eröffnet. Die Ausstellung erinnert exemplarisch am ehemaligen Amt Angerland an die Gebietsreform in NRW, die zum 1. Januar 1975 vollzogen wurde, um die Zahl der Gemeinden für eine schlankere Verwaltung drastisch zu reduzieren. Sie gilt als eine der bedeutendsten Verwaltungsreformen des 20. Jahrhunderts.
Aus dem Amt Angerland, das vor 50 Jahren im Zuge der Neuordnung aufgelöst wurde, gingen die Gemeinden Wittlaer, Kalkum und Angermund an Düsseldorf. Die Gemeinden Breitscheid, Eggerscheidt, Hösel und Lintorf wurden mit Ratingen zusammengelegt.
Die Moderation der Ausstellungseröffnung übernahm Siegfried Hoymann, der als Zeitzeuge aktiv an der Gebietsreform beteiligt war. Für den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf sprach Ratsherr Andreas-Paul Stieber, der in seiner Rede auf die neu entstandene kommunale Ordnung einging, darunter die Einrichtung von Bezirksvertretungen als neue Ansprechpartner der Bevölkerung. Stieber machte zudem deutlich, dass die ehemals dörflich geprägten Stadtteile trotz der neuen Verwaltungsstrukturen ihren Charakter bewahrt und sich zugleich positiv weiterentwickelt hätten.
Einen Blick nach Ratingen warf der ehemalige Bürgermeister Wolfgang Diedrich, der wie Hoymann ebenfalls Zeitzeuge ist. Der Zusammenschluss Ratingens mit den Gemeinden Lintorf, Breitscheid, Hösel und Eggerscheidt sowie mit den Gemeinden des Amtes Hubbelrath habe die Einwohnerzahl Ratingens über Nacht um 30.000 hochschnellen lassen, was in der Integration ein echter Kraftakt gewesen sei.
Heute – 50 Jahre später – könne man festhalten, dass der Zusammenschluss gelungen sei: „Die Menschen fühlen sich als Ratinger – auch wenn es in Lintorf lange ein starkes eigenes Selbstverständnis gegeben hat.“
Die Ausstellung „50 Jahre Kommunale Neugliederung“ ist noch bis zum 5. Dezember im Museum in Kaiserswerth zu sehen.



