29/07/2009_Foto:Ingo Lammert;Das Rathaus in DŸsseldorf Reiterstandbild Jan Wellem Photographie*Ingo Lammert Veršffentlichung nur nach Absprache gegen Honorar u. Belegexemplar Golzheimer Str.114 40476 DŸsseldorf Tel.0211/460103 od.0170/81 285 89 Stadtsparkasse DŸsseldorf KontoNr.153 11 608 BLZ 300 501 10

Rei­ter­stand­bild Jan Wel­lem Foto:Ingo Lammert

Der Barock­fürst steht für eine glän­zende Peri­ode der Stadtgeschichte
Der Todes­tag des Barock­fürs­ten Jan Wel­lem jährt sich am Mitt­woch, 8. Juni, zum drei­hun­derts­ten Mal. Johann Wil­helm II., Kur­fürst von der Pfalz, Her­zog von Jülich-Berg, Pfalz­graf zu Neu­burg – in Düs­sel­dorf lie­be­voll “Jan Wel­lem” genannt – wurde am 19. April 1658 im Düs­sel­dor­fer Stadt­schloss gebo­ren. 1679 trat er als Kur­fürst von der Pfalz und Erz­truch­sess des römi­schen Rei­ches die Jülich-Ber­gi­sche Erb­folge an. Damit begann eine glän­zende Peri­ode in der Düs­sel­dor­fer Stadt­ge­schichte: Die Resi­denz wurde eines der kul­tu­rel­len Zen­tren Euro­pas. Barock­fürst Jan Wel­lem hat damals das Aus­se­hen der heu­ti­gen Lan­des­haupt­stadt ent­schei­dend mitgeprägt.

So ent­stan­den das erste Düs­sel­dor­fer Opern­haus und wei­tere statt­li­che Gebäude in der nie­der­rhei­ni­schen Resi­denz, deren Stra­ßen­be­leuch­tung sogar die des dama­li­gen Paris über­traf. Wäh­rend sei­ner Regie­rungs­zeit wur­den die ers­ten pro­tes­tan­ti­schen Got­tes­häu­ser gebaut: Die Kir­che an der Ber­ger Straße und die Nean­der­kir­che an der Bol­ker Straße. Auch die jüdi­sche Gemeinde durfte an der Neus­ser Straße ihre erste Syn­agoge errichten.

Ebenso war Jan Wel­lem ein gro­ßer Freund der Musik und der Bil­den­den Kunst, ein Samm­ler von Elfen­bein­schnit­ze­reien und Gold­schmie­de­ar­bei­ten. Als För­de­rer des Kunst­hand­werks sorgte er für das Auf­blü­hen der Zünfte in der Stadt. In Düs­sel­dorf ström­ten Künst­ler, Maler, Musi­ker, Kunst­ge­werb­ler und Gelehrte zusammen.

Der Kur­fürst gab sich volks­tüm­lich, zechte mit Künst­lern in der Alt­stadt, war stolz auf sei­nen Rang als Schüt­zen­kö­nig. Bei sei­nen Rit­ten übers Land erkun­digte er sich nach den Sor­gen der Bevöl­ke­rung. Seine Ver­bes­se­run­gen des Ver­kehrs­we­sens erwie­sen sich als segens­reich, ebenso wie seine Bemü­hun­gen zur För­de­rung des Handels.

Jan-Wel­lem-Rei­ter­stand­bild vor dem Rathaus
In Bronze gegos­sen, hoch zu Ross, beherrscht der Kur­fürst bis heute den Markt­platz vor dem Rat­haus. Das mäch­tige Rei­ter­stand­bild, das sich der Kur­fürst schon zu Leb­zei­ten (1711) set­zen ließ, gilt als eine der bedeu­tends­ten Barock­plas­ti­ken nörd­lich der Alpen. Als Jan Wel­lem am 8. Juni 1716 ohne Nach­fah­ren ver­starb, endete auch für Düs­sel­dorf eine glanz­volle Epi­sode. Seine Grab­stätte befin­det sich in der heu­ti­gen Domi­ni­ka­ner­kir­che St. Andreas in der Düs­sel­dor­fer Altstadt.

Quelle: Stadt Düsseldorf