Nach rund fünf­wö­chi­ger Restau­rie­rung ist die “Blaue Tür” an ihren Platz im Gebäude Markt­platz 1 des Düs­sel­dor­fer Rat­hau­ses zurückgekehrt,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

 

Restau­rie­rung erfolgte im Zuge der Sanie­rung des Rathauses/Fertigstellung nach knapp fünf Wochen

Nach rund fünf­wö­chi­ger Restau­rie­rung ist die “Blaue Tür” an ihren Platz im Gebäude Markt­platz 1 des Düs­sel­dor­fer Rat­hau­ses zurück­ge­kehrt. Die Tür, die im Laufe der Jahre zu einem belieb­ten Foto­mo­tiv gewor­den ist, war im Zuge der umfas­sen­den Sanie­rungs­ar­bei­ten an der Fas­sade des his­to­ri­schen Rat­hau­ses abmon­tiert und durch eine Fach­firma auf­wän­dig instand gesetzt worden.

Die zwei­flü­ge­lige Eichen­holz­tür mit seg­ment­bo­gi­gem Ober­licht befin­det sich am Ost­flü­gel des Rat­hau­ses auf der Süd­seite zum Markt­platz. Die Tür ist auf der Außen­seite far­big (mono­chrom blau) gefasst, die Innen­seite ist deckend weiß lackiert. Im Rah­men der Restau­rie­rung wur­den fol­gende Arbei­ten vorgenommen:

Fach­ge­rechte Ergän­zung fäul­nis­ge­schä­dig­ter Berei­che durch Holz glei­cher Art und Tex­tur ins­be­son­dere im boden­na­hen Bereich des Blend­rah­mens; Ansatz mit nach außen fal­len­den Fugen, um das Ein­drin­gen von Was­ser zu vermeiden.

Aus­span­nung von Ris­sen in Holz glei­cher Art und Tex­tur. Die Risse wur­den mit Eichen­holz ausgeleimt.

Fach­ge­rech­tes Auf­füt­tern der Nuten im Falz des Stand­flü­gels, Bear­bei­ten und pass­ge­naues Ein­set­zen von Ver­rie­ge­lung und Schließblech.

Vor­sich­ti­ger Anschliff der vor­han­de­nen Lackie­rung bis auf den trag­fä­hi­gen Grund. Deckende Lackie­rung mit lang­ö­li­gem Alkyd­harz­lack (sei­den­glanz). Bei­be­hal­tung nach­träg­lich vor­ge­setz­ter Platten.

Die Restau­rie­rung der Tür durch die Fach­firma erfolgte in Abstim­mung und nach den Vor­ga­ben des Insti­tu­tes für Denk­mal­schutz und Denk­mal­pflege (Untere Denk­mal­be­hörde). Dem­entspre­chend wur­den auch ein Fach­pla­nungs­büro für Denk­mal­pflege sowie das Amt für Denk­mal­pflege (LVR) einbezogen.

Zur His­to­rie
Das Alte Düs­sel­dor­fer Rat­haus am Markt­platz 1 mit sei­nem mar­kan­ten Turm sowie den zwei Gie­beln wurde zwi­schen 1570 und 1573 errich­tet. Der Haupt­ein­gang befand sich zu die­ser Zeit direkt am Turm; noch heute ist im Mau­er­werk der Bereich der ehe­ma­li­gen Tür erkennbar.

1749 ent­schloss man sich zu einer Moder­ni­sie­rung des Gebäu­des. Nach Plä­nen des vor allem in Aachen täti­gen Archi­tek­ten Johann Joseph Cou­ven, der unter ande­rem auch Schloss Jäger­hof ent­warf, wurde links des Tur­mes nicht nur der Bal­kon ein­ge­baut, son­dern auch der Ein­gangs­be­reich direkt unter den Bal­kon ver­legt. Zudem wurde das Gebäude ver­putzt, die Fens­ter­for­men und die Gie­bel ver­än­dert. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg, circa Anfang der 1960er-Jahre, wurde das Alte Rat­haus kom­plett ent­kernt, der Putz abge­schla­gen und auch die Gie­bel wie­der in den “alten” Zustand zurückversetzt.

Ob die blaue Türe tat­säch­lich die Bestands­türe von circa 1749 ist, kann nicht end­gül­tig belegt wer­den. Ver­mut­lich han­delt es sich um eine Nach­emp­fin­dung des his­to­ri­schen Vor­bil­des aus den 1930er-Jahren.