v.l Lena Meschede, Elisa Baron, Karo­line Peters, Susanne Angel und Katha­rina Prokop © Ellen Rade­ma­cher – MomentWerkstatt

 

Sie sind selten.
Sie sind viele.
Sie sind die gemischte Tüte.

Eltern von Kin­dern mit sel­te­nen Erkran­kun­gen oder Behin­de­run­gen haben seit Februar 2021 eine neue Anlauf­stelle: die gemischte Tüte. Ein Netz­werk, das Eltern aus Düs­sel­dorf und Umge­bung in Kon­takt bringt und neben wech­sel­sei­ti­ger Unter­stüt­zung auch einen unab­hän­gi­gen und ehr­li­chen Erfah­rungs­aus­tausch vor Ort ermög­licht. Zum Bei­spiel zu bestehen­den The­ra­pie­mög­lich­kei­ten, Ärz­ten, The­ra­peu­ten, Kitas, Schu­len, Anlauf­stel­len zur Früh­för­de­rung oder zu Hilfs­mit­teln. Denn gerade Müt­ter und Väter von Kin­dern mit sel­te­nen Erkran­kun­gen oder Behin­de­run­gen haben häu­fig das Gefühl, mit ihren Her­aus­for­de­run­gen allein zu sein.

Mischen impos­si­ble? Nein.
Der Name der Initia­tive ist kein Zufall: Die gemischte Tüte macht sich für alle stark. Mit Empa­thie. Mit Herz. Und vor allem: mit­ein­an­der. Genau das beto­nen auch die bei­den Grün­de­rin­nen Karo­line Peters und Lena Meschede. „Viele Eltern fra­gen sich häu­fig, ob die Erkran­kung oder Behin­de­rung ihres Kin­des „sel­ten genug“ ist, um sich mit uns in Ver­bin­dung zu set­zen“, erläu­tert Karo­line Peters. „Diese Unsi­cher­heit möch­ten wir ihnen neh­men und freuen uns über jeden Kon­takt.“ Und Lena Meschede ergänzt: „So unter­schied­lich die Sym­ptome auch sein kön­nen – die all­täg­li­chen Her­aus­for­de­run­gen für die Eltern sind oft gleich oder zumin­dest ähn­lich. Zudem kann es vor allem direkt nach der Dia­gnose gut­tun, wenn jemand die oft uner­war­tete und durch­aus scho­ckie­rende Situa­tion aus eige­ner Erfah­rung nach­emp­fin­den kann.“

Ein bun­tes Angebot.
Inzwi­schen haben sich mehr als 50 Fami­lien der gemisch­ten Tüte ange­schlos­sen. Und es wer­den wöchent­lich mehr. Diese große Reso­nanz ver­deut­licht: Das Eltern­netz­werk trifft einen Nerv. Der Bedarf nach einem dia­gno­se­über­grei­fen­den Aus­tausch in Düs­sel­dorf und Umge­bung ist immens. Er fin­det direkt vor Ort und per Mes­sen­ger Threema statt. Dar­über hin­aus wer­den via Zoom auch regel­mä­ßige Online-The­men­abende mit diver­sen Exper­tin­nen und Exper­ten orga­ni­siert. In Koope­ra­tion mit der AWO Düs­sel­dorf haben die Grün­de­rin­nen zudem einen inklu­si­ven Eltern-Kind-Schwimm­kurs im All­wet­ter­bad Flin­gern ins Leben geru­fen. Stamm­ti­sche zum Ken­nen­ler­nen sowie Fami­li­en­nach­mit­tage run­den das Ange­bot ab. Doch das ist noch lange nicht alles.

Ein schlag­kräf­ti­ges Team.
Inzwi­schen sind viele wei­tere Ideen ent­stan­den. Und damit sie auch rea­li­siert wer­den kön­nen, haben die bei­den Grün­de­rin­nen das Lei­tungs­team der gemisch­ten Tüte erwei­tert. Seit Ende 2021 wird die gemischte Tüte durch Elisa Baron, Katha­rina Prokop und Susanne Angel ver­stärkt. Drei Müt­ter aus Düs­sel­dorf und Umge­bung, deren Kin­der eben­falls sel­tene Erkran­kun­gen oder Behin­de­run­gen haben. „Es ist groß­ar­tig, dass es uns über unser Netz­werk gelun­gen ist, wei­tere Müt­ter für unsere Idee zu begeis­tern“, sagt Lena Meschede. „So kann unser Her­zens­pro­jekt wei­ter wachsen.“

Ein neuer Verein.
Das erste gemein­same Pro­jekt des ver­grö­ßer­ten Lei­tungs­teams steht bereits in den Start­lö­chern. Die fünf Müt­ter sind gerade dabei, die Initia­tive in einen gemein­nüt­zi­gen Ver­ein umzu­wan­deln. Und damit das Enga­ge­ment noch mehr Auf­merk­sam­keit erhält, haben sie anläss­lich des inter­na­tio­na­len Rare Dise­ase Day am 28. Februar 2022 ein bun­tes Pla­kat ver­öf­fent­licht. Der Slo­gan: Wir sind sel­ten, wir sind viele, wir sind die gemischte Tüte. Das Beson­dere: Auf dem Pos­ter sind die Hand­ab­drü­cke vie­ler Kin­der des Eltern­netz­wer­kes abge­druckt. Drum­herum wer­den die ver­schie­de­nen Dia­gno­sen der Kin­der des Netz­wer­kes auf­ge­führt – selbst­ver­ständ­lich anonym.

„Mit dem Motiv möch­ten wir aus­drü­cken, dass wir für­ein­an­der ein­ste­hen und uns gegen­sei­tig auf Augen­höhe hel­fen“, erklärt Karo­line Peters. „Dabei macht es kei­nen Unter­schied, ob und gege­be­nen­falls wel­che Erkran­kung oder Behin­de­rung vor­liegt. Denn wirk­lich stark sind wir nur, wenn wir uns gemein­sam enga­gie­ren – oder eben: „gemischt.“

Mischen Sie mit!
Sie möch­ten die gemischte Tüte mit Ihrer Pra­xis, Ihrem Insti­tut oder Ihrem Unter­neh­men unter­stüt­zen? Dann for­dern Sie die Druck­fas­sun­gen des Pla­kats sowie den Flyer der Initia­tive unter den nach­fol­gen­den Kon­takt­da­ten an: www.gemischtetuete.org