Die Deut­sche Bun­des­gar­ten­schau-Gesell­schaft hat Düs­sel­dorf für den Süd­park mit dem Ehren­preis für her­vor­ra­gend nach­hal­tige Park­be­wirt­schaf­tung aus­ge­zeich­net. Aus die­sem Anlass wurde ein Amber­baum im Süd­park gepflanzt und eine Stele enthüllt,©Landeshauptstadt Düsseldorf/Wilfried Meyer

 

Bun­des­gar­ten­schau brachte den Park in die Stadt
Werk­statt für ange­passte Arbeit pflegt die Anlage bis heute

Die Deut­sche Bun­des­gar­ten­schau-Gesell­schaft hat Düs­sel­dorf für den Süd­park mit dem Ehren­preis für her­vor­ra­gend nach­hal­tige Park­be­wirt­schaf­tung aus­ge­zeich­net. Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der Deut­schen Bun­des­gar­ten­schau-Gesell­schaft (DBG), der Werk­statt für ange­passte Arbeit (WfaA) und der Stadt haben aus die­sem Anlass gemein­sam einen Amber­baum im ehe­ma­li­gen BUGA-Gelände gepflanzt und eine Stele ent­hüllt. Mit dabei waren Bei­geord­ne­ter Jochen Kral, Gar­ten­amts­lei­te­rin Doris Tör­kel, Hajo Hin­richs, Vor­sit­zen­der der Gesell­schaf­ter­ver­samm­lung der DBG, Jochen Sand­ner, Geschäfts­füh­rer der DBG, Tho­mas Schil­der, Geschäfts­füh­rer der WfaA und Katja Lother, Lei­te­rin Gar­ten­bau der WfaA.

Bun­des­gar­ten­schau brachte den Park in die Stadt
“Mit dem Süd­park ent­stand zur Bun­des­gar­ten­schau 1987 die größte Park­an­lage Düs­sel­dorfs. Ihre Struk­tu­ren und gestal­te­ri­schen Inhalte sind bis heute erhal­ten geblie­ben. Bei Besu­che­rin­nen und Besu­chern hat der Süd­park auch nach mehr als 35 Jah­ren nichts von sei­ner Anzie­hungs­kraft ver­lo­ren. Das liegt zum einen an den zahl­rei­chen Frei­zeit­mög­lich­kei­ten, die das Gelände bie­tet, aber auch an der fach­ge­rech­ten Pflege und fort­lau­fen­den Inves­ti­tio­nen”, sagt Bei­geord­ne­ter Jochen Kral.

“Die Bun­des­gar­ten­schau hat die lange Tra­di­tion her­aus­ra­gen­der Park­ge­stal­tun­gen in Düs­sel­dorf fort­ge­setzt. Aus­ge­hend von den Schöp­fun­gen Nico­las de Piga­ges, den zahl­rei­chen land­schaft­li­chen Anla­gen von Maxi­mi­lian Fried­rich Weyhe, den Stadt­parks von Fried­rich Hil­le­brecht und Wal­ter von Engel­hardt bis hin zu den Aus­stel­lungs­parks in der ers­ten Hälfte des 20. Jahr­hun­derts, reiht sich der Süd­park in die Düs­sel­dor­fer Park­an­la­gen ein. Er ist fest im Stadt­bild ver­an­kert und hat Strahl­kraft über Düs­sel­dorf hin­aus”, ergänzt Doris Tör­kel, Lei­te­rin des Garten‑, Fried­hofs- und Forstamt.

Umge­setzt wurde das 70 Hektar große Bun­des­gar­ten­schau­ge­lände von den Land­schafts­ar­chi­tek­ten Gerd Auf­mkolk, Gud­run Bir­kigt, Wolf­gang Mül­ler und Horst Wagen­feld. Der Süd­park setzt sich aus drei Tei­len zusam­men: dem Volks­gar­ten, dem Areal “In den Gär­ten” und dem Gebiet “Vor dem Deich”.

Im Nor­den liegt der his­to­ri­sche Volks­gar­ten, der Ende des 19. Jahr­hun­derts ent­stan­den ist und naht­los dem Bun­des­gar­ten­schau­ge­lände ange­glie­dert wurde. Im Süden vor dem Deich – einem rund 500 Jahre alten Hoch­was­ser­deich – fin­den sich natur­nahe Lebens­räume geprägt von Was­ser- und Wie­sen­flä­chen. Eine Hügel­kette schließt den Park nach Süden ab. Zusam­men­ge­hal­ten wer­den die Teil­be­rei­che im Nor­den und Süden durch die lini­en­för­mige Gar­ten­achse im Osten. Jeder der 16 Gär­ten ist in Größe, Aus­for­mung und Cha­rak­ter an ein pflanz­li­ches Thema geknüpft und zeigt die Viel­falt der Gar­ten­ve­ge­ta­tion. Die­ser Gar­ten­achse steht im Wes­ten ein weich geform­ter, lang­ge­streck­ter Park­raum gegen­über, bestehend aus einem Gehölz- und Wie­sen­gür­tel. Eine mit Lin­den­rei­hen gefasste Quer­achse bie­tet groß­flä­chige Spiel- und Lie­ge­wie­sen, sowie jeweils an den End­punk­ten ein gro­ßes Klet­ter­raum­netz und ein Heckenlabyrinth.

Das öst­li­che Ende des Deichs läuft aus in einen gro­ßen Was­ser­spiel­be­reich. Auch im Volks­gar­ten befin­det sich ein gro­ßer Spiel­be­reich. Das Thema “Nutz­gar­ten” bringt der Bio­gar­ten der Volks­hoch­schule Düs­sel­dorf näher – ebenso wie der im Gelände inte­grierte ehe­ma­lige Bau­ern­hof. Skulp­tu­ren von inter­na­tio­nal bekann­ten Künst­lern set­zen sich im Park mit der Span­nung zwi­schen Kunst und Natur aus­ein­an­der. Dar­un­ter das “Zeit­feld” mit 24 Uhren von Klaus Rinke, die Was­ser­achse von Chris­tian Megert und Wasa Mar­ja­nov, die Stahl­ele­mente von Erwin Reusch, eine Stele von Ulrich Rück­riem und das Tor aus Basalt­lava von Erwin Heerich.

Werk­statt für ange­passte Arbeit pflegt die Anlage bis heute
Seit 1988 pfle­gen Men­schen mit Behin­de­run­gen von der Werk­statt für ange­passte Arbeit die Park­teile “Vor dem Deich” und “In den Gär­ten” – den his­to­ri­schen Volks­gar­ten pflegt die Stadt. Die Werk­statt für ange­passte Arbeit ist eine aner­kannte Ein­rich­tung zur beruf­li­chen Ein­glie­de­rung und Reha­bi­li­ta­tion von Men­schen mit Behin­de­run­gen. Sie bie­tet im Ein­zugs­ge­biet Düs­sel­dorf Arbeits­plätze für rund 1.500 Men­schen mit kör­per­li­chen, geis­ti­gen oder psy­chi­schen Beein­träch­ti­gun­gen. Die Ein­rich­tun­gen der WfaA im Süd­park um einen ehe­ma­li­gen Bau­ern­hof – das Café, der Mini­golf­platz, der Bau­ern- und Kräu­ter­gar­ten und der Hof­la­den – tra­gen wesent­lich zur Beliebt­heit des Süd­parks bei.

“Für die Werk­statt für ange­passte Arbeit ist der Süd­park die öffent­lich­keits­wirk­same Dar­stel­lung der Arbeit für und mit Men­schen mit Behin­de­rung in Düs­sel­dorf. Gute Werk­statt­ar­beit wird direkt sicht­bar für die Düs­sel­dor­fer Bevöl­ke­rung”, sagt Tho­mas Schil­der, Geschäfts­füh­rer der WfaA.

Katja Lother, Lei­te­rin Gar­ten­bau der WfaA, ergänzt: “Für das Team Süd­park ist der Pfle­ge­auf­trag mehr als ein Auf­trag. Er ist für uns eine Herzensangelegenheit.”

Aus­zeich­nung für Düsseldorf
Die Deut­sche Bun­des­gar­ten­schau-Gesell­schaft ver­gibt den Preis für nach­hal­tige Bewirt­schaf­tung seit 2007 an Städte mit BUGA- und IGA-Parks. Düs­sel­dorf ist nach Köln, Essen, Ber­lin, Pots­dam, Gel­sen­kir­chen und Ham­burg die siebte Stadt, die die Aus­zeich­nung erhält.

Hajo Hin­richs, Vor­sit­zen­der der Gesell­schaf­ter­ver­samm­lung der DBG: “Eine Bun­des­gar­ten­schau bringt Grün in die Stadt. Parks wer­den geschaf­fen, die Bestand haben und für Gene­ra­tio­nen nutz­bar sind. Der Grug­a­park in Essen, die Rhein­aue in Bonn – das sind beste Bei­spiele für Anla­gen, die bereits seit Jahr­zehn­ten genutzt wer­den. Sol­che Anla­gen, zu denen auch der Düs­sel­dor­fer Süd­park zählt, haben einen Bestand an wert­vol­len alten Gehöl­zen. Bäume sind die wich­tigs­ten öko­lo­gi­schen Dienst­leis­ter über­haupt. Sie pro­du­zie­ren viel Sau­er­stoff und bin­den CO2 sowie Staub. Wir freuen uns sehr, im Süd­park einen Amber­baum, Liqui­dam­bar sty­ra­ciflua, pflan­zen und den ‘Ehren­preis der DBG für her­vor­ra­gend nach­hal­tige Park­be­wirt­schaf­tung’ über­ge­ben zu können.”

“Mit unse­rem Ehren­preis zeich­nen wir Städte aus, die ihre zur Bun­des­gar­ten­schau geschaf­fe­nen Anla­gen beson­ders nach­hal­tig bewirt­schaf­ten. Für uns war immer schon ent­schei­dend, dass eine Gar­ten­schau die Lebens­qua­li­tät in einer Stadt lang­fris­tig ver­bes­sert. Der Süd­park, ent­stan­den zur BUGA Düs­sel­dorf 1987, ist ein her­vor­ra­gen­des Bei­spiel für eine Grün­an­lage, die auch nach 35 Jah­ren noch eine unge­bro­chen hohe Anzie­hungs­kraft hat”, sagt Jochen Sand­ner, Geschäfts­füh­rer der Deut­schen Bundesgartenschau-Gesellschaft.

Nach­hal­tig­keit spielt für die DBG schon bei der Ver­gabe einer BUGA oder IGA eine ent­schei­dende Rolle: Eine Bun­des­gar­ten­schau oder Inter­na­tio­nale Gar­ten­aus­stel­lung ist ein städ­te­bau­li­ches Pro­jekt mit lang­fris­ti­gem Effekt. Wäh­rend in der Außen­wahr­neh­mung die BUGA oder IGA meist mit dem sechs­mo­na­ti­gen Som­mer­fest gleich­ge­setzt wer­den, geht es tat­säch­lich um dau­er­haft Blei­ben­des. Im Zuge einer BUGA oder IGA wird eine grüne Infra­struk­tur in Stadt oder Region geschaf­fen, die von den fol­gen­den Gene­ra­tio­nen genutzt wer­den kann. Es ist der DBG ein Anlie­gen, dass die ent­stan­de­nen Parks und Grün­flä­chen gut erhal­ten und gepflegt werden.

Seit 2007 kön­nen sich Kom­mu­nen um den Ehren­preis der Deut­schen Bun­des­gar­ten­schau-Gesell­schaft für “nach­hal­tige Park­be­wirt­schaf­tung” bewer­ben. Bewer­tet wer­den durch die DBG-Fach­jury sowohl Qua­li­tät und Pfle­ge­zu­stand, aber auch das Ange­bot für zeit­ge­mäße Nut­zung durch die Besucher*innen. In die Beur­tei­lung flie­ßen auch Maß­nah­men zum Erhalt und zur lang­fris­ti­gen und nach­hal­ti­gen Qua­li­täts­si­che­rung ein, etwa Impulse in Bezug auf die städ­te­bau­li­che Ent­wick­lung im Umfeld.

Stadt inves­tiert fort­lau­fend in den Südpark
Ziel der Stadt ist es, den Süd­park als attrak­tive Park­an­lage zu erhal­ten und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Neben der kon­ti­nu­ier­li­chen Pflege und Unter­hal­tung hat Düs­sel­dorf in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ste­tig Instand­set­zun­gen und Erneue­run­gen umge­setzt: 2007 wurde der ehe­ma­lige Rosen­gar­ten in der Gar­ten­achse in einen Dah­li­en­gar­ten umge­wan­delt, der seit­dem ein Publi­kums­ma­gnet ist. Der Stein­gar­ten wurde 25 Jahre nach der BUGA rundum erneu­ert. Beim Orkan “Ela” sind 2014 rund 100 Bäume im Süd­park ver­lo­ren gegan­gen. Diese Berei­che wur­den mit Hilfe von Spen­den 2015/2016 wie­der­be­pflanzt. 2018/2019 hat die Stadt den Was­ser­spiel­platz im Volks­gar­ten voll­stän­dig erneu­ert. Der Kin­der­spiel­platz “Vor dem Deich” im Süd­park wurde 2021 nach umfang­rei­cher Sanie­rung wie­der eröff­net. Der dazu­ge­hö­rige Was­ser­spiel­platz ist dabei in der Gestal­tung der 1980er-Jahre als Zeit­zeug­nis erhal­ten geblie­ben und wurde tech­nisch auf den neu­es­ten Stand gebracht.

Für die kom­men­den Jahre sind Erneue­run­gen von Wegen und Pflas­ter­de­cken geplant, ebenso Sanie­rungs­ar­bei­ten an Mau­ern und Per­go­len. Dar­über hin­aus sol­len kli­ma­an­ge­passte Baum- und Strauch­pflan­zun­gen ergänzt wer­den. Grund­lage dafür bil­det ein 2017 auf­ge­stell­tes Pfle­ge­kon­zept für den Südpark.