Wer Ostern ver­ge­bens auf den Früh­ling gewar­tet hat, wir hier ent­schä­digt, far­ben­froh, wild, lei­den­schaft­lich und eine hei­tere Melan­cho­lie und den Früh­ling für Düs­sel­dorf hat­ten sie auch im Gepäck, DANKE dafür!

Mexiko gehört zu den kon­trast­reichs­ten Län­dern die­ser Erde, zwi­schen zwei Welt­mee­ren, Ber­gen, Wüs­ten, Urwäl­dern, bie­tet es gleich 4 Zeit­zo­nen und, das zeigt die aktu­elle Show – Fiesta Mexi­cana — eine herr­lich bunte Welt an Künst­lern und Künstlerinnen.

Dem Team des Apollo Varieté ist es schon wie­der gelun­gen, die Gegen­sätze eines Lan­des ein­zu­fan­gen und mit­ein­an­der zu verbinden.

Kon­rad Thurano, der alte Mann auf dem Draht­seil hat ein­mal gesagt: ‚Man­che Tricks und Akro­ba­tik ist sau­schwer, aber oft lohnt es sich nicht, weil das Publi­kum es nicht erken­nen kann‘.

Klar, wir Zuschauer lie­ben die Leich­tig­keit und fal­len doch gern drauf rein, wenn da starke Män­ner mit erns­ten Gesich­tern ein­an­der stem­men. Und den­ken, uff, das ist wirk­lich schwer.

Aber Fiesta Mexi­cana ist gefüllt mit Künst­lern, die lächeln und so tun, als wäre es nichts, … wenn Ste­acy Giri­baldi die Lei­ter rauf und run­ter eilt, dann wirkt es, als wäre es die nor­malste Sache der Welt und doch ist es die Meis­ter­klasse der Akro­ba­tik, es so aus­se­hen zu las­sen, als wür­den Lei­tern eben von allein frei im Raum stehen.

Die Gar­cia Brot­hers beglei­tet von archai­scher Trom­mel­mu­sik, mexi­ka­ni­schen Klas­si­ker und Mariachi-Musik flo­gen so der­ma­ßen schnell durch die Luft, dass wir froh waren, dass es keine Mit­mach­num­mer zum Fan­gen gab. Speed bie­tet auch Bran­don Popova, man könnte mei­nen, er hat das Wort Tempo-Jon­glage neu erfun­den. So schnell, dass wir die Keu­len gar nicht mehr erken­nen konn­ten, gerade eben ver­wir­bel­tes Licht.  Die Munos Sis­ters, nun, das muss man mögen, um es genie­ßen zu kön­nen, unsere Haar­wur­zeln stell­ten sich auf, denn die Schwes­tern lie­gen ein­an­der nicht in Haa­ren, son­dern hän­gen ihre Kör­per daran auf.

Der Sän­ger Luis Polo Mar­ti­nez ist sehr geschmei­dig in den Hüf­ten, und stimm­ge­wal­tig, sodass er kein Mikro brau­chen würde.

Und dann, ja dann, ist es eigent­lich wie immer im Apollo: Mega! Mit gro­ßen Augen stau­nen, unter dem Tisch wenigs­tens mit den Füßen ein wenig zur Musik tan­zen, sich ver­wöh­nen las­sen vom zau­ber­haf­ten Personal.

Da wir die­ses Mal direkt an der Bühne saßen, berührte uns sehr, was wir sonst nicht sehen kön­nen, wie acht­sam und in jeder Sekunde wach, die Büh­nen­tech­ni­ker die Künst­le­rin­nen und Künst­ler im Auge behal­ten, um ihnen falls nötig, sofort bei­zu­sprin­gen. Das war noch nie not­wen­dig, umso schö­ner, dass sie es trotz­dem mit unge­brems­ter Hin­gabe tun.

Hin­ge­hen, und genau hin­se­hen! Denn es ist feinste Akro­ba­tik, die hier wie­der gebo­ten wird., Kar­ten gibt es hier

Text: Ste­fa­nie Koch