Flag­gen­pa­rade aller teil­neh­men­den EM-Natio­nen in Block 23 und 24 Foto_ Man­fred Fammler

 

Von Man­fred Fammler

Unfass­bar, aber auch wahr? Tay­lor Swift gibt ein Kon­zert in Ber­lin und des­we­gen wird das EM-Finale nach Düs­sel­dorf ver­legt*. Ein Spek­ta­kel für die Gefühls­viel­falt der Fans und zugleich fik­ti­ver Anpfiff einer bun­ten und mul­ti­me­dia­len Fan-Revue durch unter ande­rem fünf Jahr­zehnte Euro­pa­meis­ter­schaft um „Glaube, Liebe, Fuß­ball“ in der Fan Zone vor dem Schau­spiel­haus auf dem Gründgens-Platz.

Das Thea­ter-Fan-Spek­ta­kel zur UEFA Euro 2024 offen­bart die Fas­zi­na­tion, die die­ser Sport bei den Fans auf den Tri­bü­nen aus­lö­sen kann. Mal eupho­risch jubelnd bei einem Tor, bei einer gel­ben oder roten Karte Becher wer­fend oder gäh­nend in den Sitz­scha­len weg­ni­ckend, wenn sich auf dem Spiel­feld nun wirk­lich nichts tut, und der Fuß­ball­fan lie­ber ein Getränk oder eine Pom­mes holen geht.

Letz­tere sind die Momente, wenn Exper­ten vor die Kame­ras zu einem Kurz­in­ter­view gezo­gen wer­den. In die­sem Fall die Auf­tritte für den Schau­spie­ler Flo­rian Lange, der an die­sem Abend viele bekannte Cha­rak­tere ver­kör­pert von Paul Breit­ner über Kevin Kuranyi und Gio­vanni Tra­pat­toni bis hin zum wun­der­bar in Szene gesetz­ten Ex-FIFA-Prä­si­den­ten Sepp Blatter.

Abge­se­hen von den süf­fi­san­ten gegen­sei­ti­gen Sti­che­leien des Kom­men­ta­to­ren Duos Clau­dia Bruns­wick-Schlei­er­ma­cher (Bet­tina Lam­precht) und Die­ter van Geh­len (Sebas­tian Tes­senow) wur­den die Ein­spie­ler auf der Mul­ti­vi­si­ons­wand sowie die Sta­di­on­durch­sa­gen von Repor­ter-Legende Manni Breuck­mann zum Star des Abends. Wenn sich zum Schluss die Wer­be­film­chen über ein Pfle­ge­pro­dukt mit einer Sta­di­on­durch­sage ver­ei­nen – köstlich!

Apro­pos Video­lein­wand. Die Ein­spie­ler unter­stüt­zen und ver­stär­ken das leb­hafte Trei­ben auf den Rän­gen und kra­men zugleich die schlimms­ten Momente der deut­schen EM-Geschichte her­aus. Die Nie­der­lage im Finale gegen Däne­mark, den Elf­me­ter von Uli Hoe­neß, den er in den Bel­gra­der Nacht­him­mel ver­sem­melt, oder das 2 zu 1 von Marco van Bas­ten gegen Toni Schu­ma­cher bei der letz­ten Heim-EM 1988. Dazu wer­den Sze­nen aller teil­neh­men­den Natio­nen ein­ge­spielt. Sowieso: Wer spielt den über­haupt im Finale und wie geht das Spiel aus? Klare Emp­feh­lung. Anschauen.

Denn eine Spiel­un­ter­bre­chung bekommt der Besu­cher des Thea­ter­stücks nicht gebo­ten. Das Auge des Betrach­ters fin­det kei­nen Moment der Ruhe. Ste­tig pas­siert etwas, immer ist irgend­et­was oder irgend­je­mand in Bewegung.

Schwä­chen offen­bart das Stück in weni­gen Spiel­fi­gu­ren. Ins­be­son­dere der sexis­ti­sche Phy­sio­the­ra­peut ist in der aktu­el­len Dar­stel­lung über­flüs­sig. Diese auf­ge­setzte Arro­ganz gegen­über weib­li­chen Kom­men­ta­ren im „Män­ner­sport Fuß­ball“ hätte eine stär­kere Szene ver­dient gehabt.

Als es zum Abschluss ste­hen­den Applaus für die Leis­tung des Ensem­bles gab, resü­mierte Bür­ger­meis­ter Josef Hin­kel, sich nicht eine Spiel­mi­nute gelang­weilt zu haben, und fügte hinzu: „Düs­sel­dorf macht im Moment rich­tig Spaß.“

„Glaube, Liebe, Fuß­ball“ ver­sucht alle Facet­ten des Fan-Seins zu ver­ei­nen. Die Insze­nie­rung ist ein Muss für alle Fuß­ball­fans und die, die zwar keine Ahnung von dem Sport haben, aber Party fei­ern wollen.

Das Thea­ter-Fan-Spek­ta­kel endet am 13. Juli 2024. Bis dahin gibt´s noch 16 mal die Chance, Teil der EM 2024 in der Fan Zone vor den Schau­spiel­haus zu wer­den. Tickets unter www.dhaus.de/programm/spielplan/glaube-liebe-fussball/344/.

Sicher­heits­hin­weis: Natür­lich fin­det das EM-Finale am 14. Juli 2024 in Ber­lin statt

 

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