
Till Ponath (l.), Bereichsleiter Marketing, Vertrieb und Produktentwicklung bei der Rheinbahn, erläutert den Gästen vom Runden Tisch Verkehr das Beteiligungsverfahren zu den neuen Niederflurbahnen. @ Rheinbahn Düsseldorf
Austausch mit dem Runden Tisch Verkehr:
Die Rheinbahn plant eine neue Generation an Niederflurbahnen – und setzt dabei von Anfang an auf die Menschen, die sie täglich nutzen: die Fahrerinnen und Fahrer und vor allem die Fahrgäste. Die Entwicklung der Fahrzeuge läuft bereits – mit einem breit angelegten Beteiligungsprozess. Die neuen Bahnen sollen langfristig die aktuelle Flotte der Niederflurstraßenbahnen ersetzen.
„Wir haben jetzt die Chance, gemeinsam die Bahnen der kommenden Generation noch besser zu machen“, erklärt Till Ponath, Bereichsleiter Marketing, Vertrieb und Produktentwicklung bei der Rheinbahn. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Barrierefreiheit. „Wir wollen Menschen verbinden, Hürden abbauen und den Nahverkehr einfacher nutzbar machen. Das treibt uns als Rheinbahn an – denn Mobilität bedeutet Teilhabe am Leben. Das Ziel: Anschluss für jede*n schaffen.“
Im Mai hatte die Rheinbahn deshalb Vertreterinnen und Vertreter des Runden Tisches Verkehr sowie Sandra Fritz von der Behindertenkoordination im Amt für Soziales und Jugend der Stadt Düsseldorf zu einem ausführlichen Praxistest eingeladen. An der Haltestelle „DOME/Am Hülserhof“ konnten die Gäste zwei aktuelle Fahrzeuggenerationen ausgiebig unter die Lupe nehmen – mit Blick auf Verbesserungsmöglichkeiten für die Zukunft. „Dieses Feedback hilft uns enorm, gerade jetzt und lange bevor wir die neuen Fahrzeuge auf die Strecke bringen“, betont Hartmut Schwarting, Projektleiter aus der Abteilung Fahrzeugstrategie und ‑beschaffung der Rheinbahn.
Teilnehmende testeten die aktuellen Bahnen
Von der Anordnung der Sitze über die Größe der Multifunktionsflächen und die Sichtbarkeit der Taster bis hin zur Lautstärke und Häufigkeit der Durchsagen – viele Details kamen zur Sprache. „Ausprobieren, tasten, fühlen und gemeinsam darüber im Gespräch zu sein, ist ein Teil von Inklusion“, macht Sandra Fritz deutlich. „Es geht uns darum zu zeigen, was Menschen mit Behinderung brauchen, um eigenständig den öffentlichen Personennahverkehr zu nutzen und auch darum, darüber zu sprechen, was wir umsetzen oder gegebenenfalls auch nicht umsetzen können.“ Denn wie Hartmut Schwarting erläutert, gilt es, am Ende Kompromisse zu finden, um möglichst allen Zielgruppen, aber auch gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden. „Bei der Bestellung neuer Bahnen sind wir zur Einhaltung strenger Normen und Vorgaben verpflichtet und müssen uns zwischen vielen Regularien bewegen.“
Viola Steinbeck vom Runden Tisch Verkehr ist überzeugt: „Solche Termine helfen zu verstehen, welche Bedürfnisse behinderte Menschen an den ÖPNV haben. Wir freuen uns, dass die Rheinbahn uns in den Prozess einbindet und auf uns eingeht.“ Der Runde Tisch Verkehr ist gerne bereit, sich an weiteren Formaten dieser Art zu beteiligen.
Beteiligungsverfahren mit Fahrgästen und Mitarbeitenden geht weiter
Dieser Austausch ist nur ein Baustein eines umfassenden Beteiligungsprozesses, den die Rheinbahn für die Entwicklung der neuen Bahnen initiiert hat. Bereits im März hat sie Fahrgäste und Multiplikator*innen zu einem ersten „Walk in“ der Fahrzeuge eingeladen, bei dem sie Wünsche äußern konnten. Auch regelmäßige Workshops mit Fahrerinnen und Fahrern sowie Mitarbeitenden aus den Werkstätten gehören zum Konzept. Das Beteiligungsverfahren läuft weiter, verspricht Till Ponath abschließend: „Diesen Weg der Entwicklung gehen wir gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden und unseren Fahrgästen.“