Von Manfred Fammler
Eigentlich war Thomas Roeske auf dem Weg zum Finale der Tour de Düsseldorf auf den Burgplatz. Doch das Ziel der Oldtimer-Ausfahrt zum Frankreichfest erreichte der Dortmunder nicht. Stattdessen ist sein Renault Alpine nun auf dem Weg in die Werkstatt. Die Hubpolleranlage an der Mühlenstraße zerstörte seinen über 100.000 Euro teuren Wagen.
„Den Schaden schätze ich auf mindestens 20.000 Euro“, so der Besitzer.
Samstagnachmittag am Rheinufer und auf dem Burgplatz: Während das Savoir-vivre des Frankreichfestes seinem Höhepunkt entgegensteuert, kehren die rund 150 Teilnehmer der traditionellen Oldtimerrallye auf den Burgplatz zurück, um dort ihre Schätze nach erfolgreicher Rundfahrt über 120 Kilometer zu präsentieren und Preise zu erhalten.
So auch Thomas Roeske mit seinem 1974 gebauten Renault Alpine A110 1300S, den er seit 1979 besitzt. Der Dortmunder ist ein leidenschaftlicher Oldtimerfan und zeigt seinen in klassischem Renault-Alpine-Blau lackierten Franzosen gerne auf zahlreichen Veranstaltungen – so auch in Düsseldorf.
Bevor die Traumfahrzeuge allerdings auf den Burgplatz fahren können, müssen sie die Hubpoller an der Mühlenstraße passieren. Dort stehen Mitarbeiter der Verkehrswacht und senken per QR-Code für jeden einzelnen Wagen die Durchfahrtsbeschränkungen.
Zum Verfahren: Die Hubpoller senken sich manuell auf Anforderung, fahren aber nach einer gewissen Zeit automatisch in ihre ursprüngliche Position zurück.
Doch bei Thomas Roeskes Renault hielten sich die „Pöller“ nicht an ihre digitalen Anweisungen. Während der Oldtimerfan bei „Grün“ seinen über 100.000 Euro teuren Wagen über die in den Boden versenkten Barrieren fährt, fahren diese wieder in die Höhe und beschädigen seinen Wagen im vorderen Bereich massiv.
„Der rechte Vorderreifen ist defekt, Spurstange und Achse ebenso“, diagnostiziert Roeske auf den ersten Blick. Damit der Unterboden nicht über den Asphalt schleift, wird schnell noch ein Reifen gewechselt. Trotzdem ist das Fahrzeug nicht mehr zu lenken und wird erst einmal zur Seite geschoben. Es wartet auf den Abschleppwagen.
Das Aus für diesen mobilen Hingucker kurz vor dem Erreichen des Ziels ist für den Dortmunder doppelt bitter.
„Im September wollten wir die nächste Rallye fahren.“ Daraus wird leider nichts. Die Reparaturen werden sich über Monate erstrecken.

Das Ende ein Rally © Lokalbüro