Augenblick der Explosion © Lokalbüro

Augen­blick der Explo­sion © Lokalbüro

 

Nach dem fol­gen­schwe­ren Zwi­schen­fall beim Feu­er­werk der Düs­sel­dor­fer Rhein­kir­mes am ver­gan­ge­nen Frei­tag­abend dau­ern die Ermitt­lun­gen zur genauen Ursa­che an. Wie die Rhei­ni­sche Post berich­tet, könnte eine vor­zei­tige Explo­sion einer Kugel­bombe im Abschuss­rohr den Unfall aus­ge­löst haben. Ins­ge­samt wur­den dabei 19 Men­schen ver­letzt, dar­un­ter meh­rere Kin­der. Vier Per­so­nen erlit­ten schwere Verletzungen.

Ers­ten Erkennt­nis­sen zufolge deto­nierte ein Feu­er­werks­kör­per bereits im Rohr, anstatt wie vor­ge­se­hen in den Him­mel auf­zu­stei­gen. Die Folge: Explo­sio­nen auf Zuschau­er­höhe, die Per­so­nen auf der Rhein­knie­brü­cke und in der Nähe direkt trafen.

Keine Auffälligkeiten bei der Vorabkontrolle

Die Bezirks­re­gie­rung Düs­sel­dorf hatte das Feu­er­werk zuvor geneh­migt und den Auf­bau vor Ort geprüft. Bean­stan­dun­gen wur­den laut Behörde keine fest­ge­stellt. Auch wäh­rend des Feu­er­werks seien Mit­ar­bei­ter vor Ort gewe­sen, um die Ein­hal­tung der Schutz­ab­stände zu überwachen.

„Zum Zeit­punkt der behörd­li­chen Kon­trolle und wäh­rend des Feu­er­werks selbst wur­den die gel­ten­den Sicher­heits­vor­schrif­ten ein­ge­hal­ten“, heißt es aus Krei­sen der Bezirks­re­gie­rung. Warum es den­noch zu dem gefähr­li­chen Vor­fall kam, sei der­zeit noch unklar und Gegen­stand lau­fen­der Untersuchungen.

Ursachenforschung durch Sprengstoffexperten

Brand­er­mitt­ler sowie Fach­leute für pyro­tech­ni­sche Tech­nik ana­ly­sie­ren der­zeit die mög­li­chen Ursa­chen. Die Poli­zei geht aktu­ell von einem tech­ni­schen Defekt aus. In Betracht gezo­gen wird unter ande­rem, dass die Zünd­folge ein­zel­ner Rake­ten gestört war. Nor­ma­ler­weise sorgt eine Treib­la­dung für den Auf­stieg, ehe die Effekt­la­dung in der Luft gezün­det wird. Im aktu­el­len Fall könnte die­ser Ablauf feh­ler­haft gewe­sen sein – mög­li­cher­weise explo­dierte der Effekt­kör­per bereits am Boden, bevor die Rakete star­ten konnte.

Auch das Lan­des­kri­mi­nal­amt ist ein­ge­bun­den. Ein Poli­zei­spre­cher betonte, es gebe keine Hin­weise auf eine vor­sätz­li­che Hand­lung. Die Ermitt­lun­gen kon­zen­trie­ren sich der­zeit aus­schließ­lich auf tech­ni­sche oder orga­ni­sa­to­ri­sche Feh­ler. Ob eine straf­recht­li­che Rele­vanz – etwa durch Fahr­läs­sig­keit – vor­liegt, müsse die Staats­an­walt­schaft bewer­ten. Bis­lang gibt es jedoch keine kon­kre­ten Tatverdächtigen.

Betroffene weiterhin in ärztlicher Behandlung

Unter den Ver­letz­ten befin­den sich drei Kin­der, dar­un­ter ein vier­jäh­ri­ges Mäd­chen, das mit Ver­bren­nun­gen in eine Kli­nik ein­ge­lie­fert wurde. Über den aktu­el­len Gesund­heits­zu­stand der Ver­letz­ten wurde bis­her nichts Wei­te­res bekannt gegeben.

Konsequenzen auch für andere Veranstaltungen

Die Orga­ni­sa­to­ren der Cran­ger Kir­mes in Herne, deren Eröff­nungs­feu­er­werk für den 1. August geplant ist, kün­dig­ten bereits an, das eigene Sicher­heits­kon­zept umfas­send zu über­prü­fen. Auch in Düs­sel­dorf wurde signa­li­siert, dass der Vor­fall lücken­los auf­ge­klärt und sicher­heits­re­le­vante Maß­nah­men über­prüft würden.

Die Düs­sel­dor­fer Rhein­kir­mes, eine der größ­ten Kir­mes­ver­an­stal­tun­gen Deutsch­lands, endete am Wochen­ende. Das tra­di­tio­nelle Höhen­feu­er­werk zum Abschluss wird nach dem Vor­fall kri­tisch hin­ter­fragt. Die genauen Ursa­chen des Unglücks sol­len nun mit tech­ni­scher und kri­mi­na­lis­ti­scher Sorg­falt auf­ge­ar­bei­tet werden.