© 2025 Lokalbüro / KI-generiertes Bild mit ChatGPT

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Die Franz-Jür­gens-Straße wird in Else-Gores-Straße umbe­nannt. Dafür wer­den am Mon­tag, 4. August 2025, die neuen Stra­ßen­na­mens­schil­der mon­tiert. Die bis­he­ri­gen Stra­ßen­na­mens­schil­der wer­den durch­ge­stri­chen, aber noch ein Jahr vor Ort sicht­bar bleiben.

In den nächs­ten Wochen erhal­ten Anwoh­nende, die von der Umbe­nen­nung betrof­fen sind, Infor­ma­tio­nen zur kos­ten­freien und von Amts wegen aus­ge­führ­ten Ummel­dung ihres Wohn­sit­zes, ihres Kraft­fahr­zeu­ges, ihres Bewoh­ner­park­aus­wei­ses und ihres Gewer­bes mit jeweils sepa­ra­ten Schrei­ben. Bis zum Ein­tref­fen der Infor­ma­tio­nen zum wei­te­ren Vor­ge­hen bit­tet die Stadt­ver­wal­tung von einer eigen­stän­di­gen Ummel­dung abzu­se­hen. Die Umbe­nen­nung der Franz-Jür­gens-Straße war am Sams­tag, 28. Juni 2025, im Düs­sel­dor­fer Amts­blatt, Aus­gabe 26, öffent­lich bekannt gemacht worden.

Hin­ter­grund Straßenumbenennungen
Umfang­rei­che Infor­ma­tio­nen zur Umbe­nen­nung his­to­risch belas­te­ter Stra­ßen­na­men sowie Ant­wor­ten auf häu­fig gestellte Fra­gen (FAQ) sind im Inter­net unter www.duesseldorf.de/strassennamen ver­füg­bar. Bei Unklar­hei­ten kön­nen sich Betrof­fene per E‑Mail an strassenbenennung@duesseldorf.de oder tele­fo­nisch an 0211–8994276 wen­den. Zusätz­lich steht unter­stüt­zend vor Ort auch die Bezirks­ver­wal­tungs­stelle zur Verfügung.

Franz Jür­gens
Der ehe­ma­lige Oberst­leut­nant der Schutz­po­li­zei Düs­sel­dorf, Franz Jür­gens, wurde in der his­to­ri­schen Dar­stel­lung der ver­gan­ge­nen Jahr­zehnte als Unter­stüt­zer der “Aktion Rhein­land” und der kampf­lo­sen Über­gabe von Düs­sel­dorf an die Alli­ier­ten zum Ende des 2. Welt­krie­ges auf viel­fäl­tige Weise geehrt. Im Rah­men einer tief­grei­fen­den Auf­ar­bei­tung der “Aktion Rhein­land” durch die Mahn- und Gedenk­stätte wurde jedoch fest­ge­stellt, dass Franz Jür­gens der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ideo­lo­gie nahe­stand und mit­ver­ant­wort­lich war für die Depor­ta­tio­nen der Darm­städ­ter Juden. Erst in den letz­ten Wochen des Krie­ges stellte er sich gegen das natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Regime.

Die Stra­ßen­be­nen­nung nach einer Per­son ist die höchste Ehrung, wel­che die Stadt­ge­sell­schaft einer Per­son pos­tum zukom­men las­sen kann. Die aktive Betei­li­gung von Franz Jür­gens am NS-Staat wiegt so schwer, dass eine Ehrung nicht mehr mög­lich ist.

Else Gores
Neue Namens­ge­be­rin ist Else Gores, gebo­ren am 11. Dezem­ber 1914, gestor­ben am 12. April 1945 jeweils in Düs­sel­dorf, wohnte auf der Ober­bil­ker Allee 284 und ver­steckte dort zum Schutz vor der Ver­fol­gung durch die Natio­nal­so­zia­lis­ten ihren Jugend­freund Franz Krahn im Kel­ler. Nach­dem sie denun­ziert wor­den war, wurde sie am 11. April 1945 von Ange­hö­ri­gen einer Hee­res­streife abge­holt. An die mutige Düs­sel­dor­fe­rin Else Gores erin­nern außer­dem ein Stol­per­stein auf der Ober­bil­ker Allee und ein Gedenk­stein im Eller Forst.

 

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