Franzen auf der KÖ © Lokalbüro

Fran­zen auf der KÖ © Lokalbüro

Ein Kapi­tel geht zu Ende. Das tra­di­ti­ons­rei­che Fami­li­en­un­ter­neh­men Fran­zen, seit 1820 eine Insti­tu­tion auf der Düs­sel­dor­fer Königs­al­lee, schließt seine Pfor­ten. Wie die Rhei­ni­sche Post exklu­siv berich­tet, wird der renom­mierte Life­style-Store mit sei­nem umfang­rei­chen Ange­bot – von Por­zel­lan über Wohn­ac­ces­soires bis Schmuck – Ende Februar 2026 end­gül­tig den Geschäfts­be­trieb einstellen

Am Mon­tag­mor­gen staun­ten viele Stamm­kun­den nicht schlecht: Vor den ver­schlos­se­nen Türen hing ledig­lich ein Schild mit dem Hin­weis „aus tech­ni­schen Grün­den geschlos­sen“. Hin­ter den Kulis­sen jedoch hatte die Inha­ber­fa­mi­lie die gesamte Beleg­schaft zu einer kurz­fris­ti­gen Ver­samm­lung gebe­ten – mit einer Nach­richt, die nie­mand erwar­tet hatte. „Wir muss­ten unse­rem Team mit­tei­len, dass es keine Zukunft für das Haus an der Kö geben wird. Für alle ist das ein Schock“, erklärte Peter Fran­zen, einer der geschäfts­füh­ren­den Gesell­schaf­ter. Rund 50 Mit­ar­bei­ter sind betroffen.

Vom Por­zel­lan­haus zum Lifestyle-Store

Fran­zen wurde 1820 gegrün­det und zog 1911 in das Gebäude an der Königs­al­lee 42. Über Gene­ra­tio­nen galt das Geschäft als erste Adresse, wenn es um fei­nes Geschirr, Glas­wa­ren und Tisch­kul­tur ging. Ob Hoch­zei­ten, Jubi­läen oder Fir­men­fei­ern – Fran­zen war feste Anlauf­stelle für exklu­sive Geschenke.

Um den Ver­än­de­run­gen im Ein­zel­han­del zu begeg­nen, erwei­terte das Haus im Laufe der Jahre sein Sor­ti­ment. Schmuck, Uhren, Küchen­ar­ti­kel und Möbel ergänz­ten die klas­si­schen Por­zel­lan­wa­ren, spä­ter kamen ein moder­ner Ein­gangs­be­reich, ein Life­style-Kata­log und ein Online­shop hinzu. Trotz aller Moder­ni­sie­run­gen blieb die Reso­nanz hin­ter den Erwar­tun­gen zurück. Sin­kende Umsätze und ver­hal­tene Kauf­lust mach­ten es unmög­lich, den Betrieb ren­ta­bel fortzuführen.

Geplatzte Pläne, schwere Entscheidung

Bereits vor eini­gen Jah­ren hatte die Fami­lie den Ver­kauf des Gebäu­des beschlos­sen, ver­bun­den mit Plä­nen für ein klei­ne­res, neues Geschäft in der Innen­stadt. Doch die Insol­venz des Käu­fers ver­hin­derte den Umzug. Statt­des­sen blieb Fran­zen an der Königs­al­lee – bis nun end­gül­tig klar ist, dass die Ära dort endet.

Noch bis zum Jah­res­ende läuft das Geschäft regu­lär wei­ter. Anschlie­ßend beginnt ein gro­ßer Aus­ver­kauf, bei dem die rund 20.000 Arti­kel nach und nach stark redu­ziert ange­bo­ten wer­den. Am 28. Februar 2026 fällt dann der letzte Vorhang.

Ein Ver­lust für die Kö

Die Schlie­ßung sorgt nicht nur bei Mit­ar­bei­ten­den und Stamm­kun­den für Betrof­fen­heit. Fran­zen galt als eines der letz­ten gro­ßen fami­li­en­ge­führ­ten Tra­di­ti­ons­häu­ser an der Pracht­meile – und als Sym­bol für Bestän­dig­keit im ste­ti­gen Wan­del der Ein­kaufs­welt. Mit dem Aus für Fran­zen ver­liert die Königs­al­lee eine Insti­tu­tion, die über Gene­ra­tio­nen hin­weg zum Stadt­bild gehörte.

Was mit dem Gebäude an der Kö gesche­hen wird und ob die Fami­lie Fran­zen in ande­rer Form wei­ter­macht, ist der­zeit noch offen. Sicher ist nur: Der Abschied von einem der bekann­tes­ten Namen der Düs­sel­dor­fer Innen­stadt mar­kiert das Ende einer Ära.

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