Stadt Düsseldorf, tritt bei der Kommunalwahl in diesem Monat erneut für Angermund, Wittlaer und Kalkum im Düsseldorfer Norden an. © Michael Lübke

Andreas Auler (CDU), amtie­ren­der Rats­herr der Stadt Düs­sel­dorf, tritt bei der Kom­mu­nal­wahl in die­sem Monat erneut für Anger­mund, Witt­laer und Kal­kum im Düs­sel­dor­fer Nor­den an. © Michael Lübke

 

Von Cris­tof Roche

Nord­News/Lokalbüro Düs­sel­dorf: Herr Auler, die aktu­elle Legis­la­tur­pe­ri­ode geht in Kürze zu Ende, die Kom­mu­nal­wah­len ste­hen Mitte Sep­tem­ber an. Sie sind Mit­glied im Rat der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf. Was ist in Düs­sel­dorf in den ver­gan­ge­nen fünf Jah­ren gut gelau­fen, und was nicht?

Auler: Ins­ge­samt ist Düs­sel­dorf auf einem sehr guten Weg. In einer wirt­schaft­lich schwie­ri­gen Zeit haben wir es geschafft, den Haus­halt solide zu füh­ren und wich­tige Inves­ti­tio­nen wie zum Bei­spiel in den Aus­bau und die Sanie­rung von Schu­len und Kitas zu ermög­li­chen. Und 150 zusätz­li­che Kräfte im Ord­nungs- und Sicher­heits­dienst hel­fen, die Innen­stadt und auch die Außen­be­zirke siche­rer zu machen. Pro­ble­ma­tisch ist und bleibt der Ver­kehr. Hier wer­den wir in den kom­men­den Jah­ren zusätz­li­che Her­aus­for­de­run­gen durch den Neu­bau der Rhein-Brü­cken meis­tern müssen.

Nord­News: Ist die Koope­ra­tion Schwarz/Grün ein Modell auch für die nächs­ten fünf Jahre?

Auler: Wir kämp­fen um jede Stimme, um wie­der stärkste Frak­tion im Stadt­rat zu wer­den. Wel­che Koope­ra­ti­ons­mög­lich­kei­ten sich sodann erge­ben, hängt vom Wahl­er­geb­nis und den sich dar­aus erge­ben­den Mehr­heits­ver­hält­nis­sen ab.

Nord­News: Sie ver­tre­ten im Rat den Düs­sel­dor­fer Nor­den, genauer gesagt Anger­mund sowie Witt­laer und Kal­kum. Dort gibt es jede Menge Reiz­the­men. Fan­gen wir mit Anger­mund und dem Pro­jekt „Am Fett­pott“ an. Hat Anger­mund eine reelle Chance auf eine echte Dorfmitte?

Auler: Die Flä­che „Am Fett­pott“ bie­tet die Chance, den Orts­kern wei­ter zu stär­ken. Pro­ble­ma­tisch sind aller­dings die bau- und umwelt­recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen. Die Ver­wal­tung prüft der­zeit gut­ach­ter­lich, ob und inwie­weit die Mög­lich­kei­ten mit dem Umwelt­recht ver­ein­bar sind. Diese Prü­fung wird noch in die­sem Herbst abge­schlos­sen sein, sodass wir dann die nächs­ten Schritte in Rich­tung des Bau­leit­plan­ver­fah­rens gehen können.

Nord­News: Der Aus­bau der Bahn durch Anger­mund ist ent­schie­den. Er erfolgt ober­ir­disch. Jetzt geht es um den Lärm­schutz. Was for­dern Sie von der Bahn, wie diese den Lärm­schutz gewähr­leis­ten soll?

Auler: Ich habe mich stets für die beste Lärm­schutz­lö­sung für Anger­mund ein­ge­setzt, das gilt auch wei­ter­hin. Die Bahn wird Lärm­schutz­wände errich­ten, mehr war auf­grund des gel­ten­den Rechts im förm­li­chen Ver­fah­ren nicht zu errei­chen. Jetzt geht es darum, die opti­schen Beein­träch­ti­gun­gen durch die Lärm­schutz­wände im Sied­lungs­be­reich so gering wie mög­lich zu hal­ten. Das wird ein zähes Rin­gen mit der Bahn.

Nord­News: In Kal­kum ist das Neu­bau­ge­biet „Nörd­lich Kal­ku­mer Schloss­al­lee“ äußerst umstrit­ten. Wie ste­hen Sie zu den aktu­el­len Plänen?

Auler: In der öffent­li­chen Dis­kus­sion wird hierzu lei­der vie­les nicht rich­tig dar­ge­stellt. Ins­be­son­dere geht es ja gar nicht darum, das ganze Feld zu bebauen. Im Gegen­teil wird die ange­dachte Ent­wick­lung mit einer Gesamt­schule, Alten­woh­nen, geför­der­tem Woh­nen und Sport- und Spiel­flä­chen ver­hin­dern, dass hier über­mä­ßig Frei­raum zuge­baut wird, wie es ein­mal der Vor­schlag des frü­he­ren SPD-OB Gei­sel war. Die Frei­flä­chen wer­den im Plan fest­ge­setzt und sind damit wei­te­rer Bebau­ung ent­zo­gen. Der Bedarf für Schule und Alten­woh­nen ist groß. Gerade auch des­we­gen haben CDU und GRÜNE die­ses Pro­jekt in ihrem Koope­ra­ti­ons­ver­trag gemein­sam zur Rea­li­sie­rung vereinbart.

Nord­News: Kai­sers­werth hat eine neue Feu­er­wa­che in Rekord­zeit erhal­ten. Jetzt ist Kal­kum an der Reihe. Wird es hier ebenso zügig vorangehen?

Auler: Davon gehe ich aus! Auch Kal­kum braucht drin­gend eine Feu­er­wa­che, die nach Aus­stat­tung und Flä­che moder­nen Anfor­de­run­gen ent­spricht. Die Ver­wal­tung prüft der­zeit unter­schied­li­che Stand­orte. Ich bin opti­mis­tisch, dass wir zeit­nah hier einen Vor­schlag zur Ent­schei­dung bekom­men werden.

Nord­News: Auch im äußers­ten Düs­sel­dor­fer Nor­den, in Witt­laer, ist eine große Neu­bau­sied­lung avi­siert. Sie schrei­ben in Ihrem Pro­gramm, dazu muss eine neue Ver­kehrs­an­bin­dung geschaf­fen wer­den, um das Nadel­öhr Bocku­mer Straße zu ent­las­ten. Wo soll die neue Zuwe­gung ver­lau­fen? Und wie rea­lis­tisch ist diese, wenn in die neue Ver­kehrs­an­bin­dung die alte B8 ein­ge­bun­den ist?

Auler: Die ursprüng­li­che Pla­nung aus den sech­zi­ger Jah­ren sah für das Gebiet am Was­ser­werks­weg unter ande­rem vier- und fünf­ge­schos­sige Hoch­häu­ser vor. Wir sind froh, dass diese heute kei­ner mehr will und es um eine ins­ge­samt orts­an­ge­passte Erwei­te­rung mit Ein- und Zwei­fa­mi­li­en­häu­sern geht. Der Pla­nungs­pro­zess bie­tet die Chance für eine wei­tere Orts­an­bin­dung zum „Fro­schen­teich“. Ob wir das hin­be­kom­men, hängt auch hier von engen umwelt­recht­li­chen Vor­ga­ben ab. Die Fach­ver­wal­tung prüft der­zeit die Mög­lich­kei­ten und Spiel­räume, die uns dann zur Ent­schei­dung verbleiben.

Nord­News: In der denk­mal­ge­schütz­ten Sied­lung am his­to­ri­schen Was­ser­werk in Witt­laer steht fast die Hälfte der Häu­ser leer, obwohl Düs­sel­dorf hän­de­rin­gend Wohn­raum benö­tigt. Hat die Poli­tik hier ver­sagt, zumal der Eigen­tü­mer der Häu­ser, die Stadt­werke Duis­burg, die öffent­li­che Hand ist?

Auler: Das ist keine Frage der Poli­tik, son­dern an die Stadt­werke Duis­burg als Eigen­tü­mer. Nach mei­nem Kennt­nis­stand sol­len die Häu­ser u. a. ener­ge­tisch moder­ni­siert und dann auch wie­der dem Woh­nungs­markt zur Ver­fü­gung gestellt werden.

Nord­News: Von diver­sen Hei­mat- und Bür­ger­ver­ei­nen kommt der drin­gende Appell, end­lich ein Ver­kehrs­kon­zept für den Düs­sel­dor­fer Nor­den zu erstel­len. Sie sind Spre­cher im Ord­nungs- und Ver­kehrs­aus­schuss der Stadt. Was sagen Sie den Vereinen?

Auler: Düs­sel­dorf ist Pend­ler­stadt. Etwa 300.000 Men­schen kom­men jeden Werk­tag in die Stadt, um hier zu arbei­ten. Das ist die wesent­li­che Ursa­che der ver­kehr­li­chen Pro­ble­ma­tik, auch und gerade für den Düs­sel­dor­fer Nor­den. Klein­tei­lige Kon­zepte hel­fen da nicht, wenn die B8n durch Ein­pend­ler ab Ken­ne­dy­damm ver­stopft, die U79 im Zulauf aus Duis­burg unzu­ver­läs­sig und die Anbin­dung mit der DB eben­falls nicht opti­mal ist. Ver­bes­se­run­gen hier sind drin­gend erfor­der­lich, wie es auch rich­tig ist, bei der Pla­nung neuer Wohn­ge­biete stets die Ver­kehrs­in­fra­struk­tur im Klei­nen vor Ort mitzudenken.

Nord­News: Noch eine letzte Frage. Sie sind zudem Vor­sit­zen­der im Wahl­prü­fungs­aus­schuss sowie Mit­glied im Haupt- und Finanz­aus­schuss und Kul­tur­aus­schuss. Kön­nen Sie uns ver­ra­ten, ob Sie diese Man­date auch in der kom­men­den Legis­la­tur über­neh­men wol­len oder Man­date in ande­ren Aus­schüs­sen anstreben?

Auler: Sehr gerne werde ich meine Arbeit im Ord­nungs- und Ver­kehrs­aus­schuss fort­set­zen. Alles Wei­tere wird vom Ergeb­nis der Wahl abhän­gen und erst danach von der neuen Frak­tion ent­schie­den. Die Men­schen in Anger­mund, Witt­laer und Kal­kum kön­nen dar­auf ver­trauen, dass sie mit mir wei­ter­hin eine starke Stimme für ihre Belange im Rat der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf haben werden.

Werbung

Wer­bung bitte anklicken !