Bustour mit Dr. Stephan Keller © Manfred Fammler

Bus­tour mit Dr. Ste­phan Kel­ler © Man­fred Fammler

 

Von Man­fred Fammler

Eine Woche vor der Stich­wahl setzte Ober­bür­ger­meis­ter Ste­phan Kel­ler ein Zei­chen: Rund 50 Bür­ge­rin­nen und Bür­ger lud er zu einer drei­stün­di­gen Bus­tour ein, um sich selbst ein Bild vom Woh­nungs­bau in Düs­sel­dorf zu machen. Tau­sende neue oder sanierte Woh­nun­gen spä­ter war klar: Den Vor­wurf, die Stadt tue nichts gegen die Woh­nungs­not, lässt Kel­ler nicht gel­ten. „Es ist ein Thema, das mich umtreibt“, sagte er gleich zu Beginn.

Kel­ler machte deut­lich, wie sehr das Thema über die pri­vate Wohn­si­tua­tion hin­aus­geht. „Es schmerzt, dass Men­schen mit nor­ma­len Jobs oder gerin­gem Ein­kom­men in Düs­sel­dorf keine Woh­nung fin­den. Selbst Unter­neh­men berich­ten, dass sie Schwie­rig­kei­ten haben, qua­li­fi­zierte Mit­ar­bei­ter zu bekom­men, weil Wohn­raum fehlt.“ Ein Pro­blem, das er ange­hen will – aber ohne staat­li­che Ein­griffe, denn das Pro­blem werde durch „sozia­lis­ti­sche Ein­griffe nicht gelöst.“

Allein in sei­ner Amts­zeit wur­den 4.000 neue Woh­nun­gen gebaut, davon über 1.700 geför­dert oder preis­ge­dämpft. Bis 2030 will die Stadt 8.000 neue Ein­hei­ten schaf­fen, die Hälfte auf städ­ti­schen Flä­chen. „Diese Bilanz kann sich sehen las­sen“, unter­strich Kel­ler. Das Stadt­pla­nungs­amt arbei­tet der­zeit an Bebau­ungs­plä­nen für mehr als 10.000 Wohnungen.

Zwölf Sta­tio­nen, viele Beispiele

Kel­ler hatte für die Bus­tour eine Aus­wahl mar­kan­ter Pro­jekte zusammengestellt:

  • „Vier­zig 549“ in Heerdt: 853 Woh­nun­gen, 40 Pro­zent davon geför­dert oder preisgedämpft.

  • Alber­tus­see: 750 Woh­nun­gen, davon 300 bezahlbar.

  • Bach­straße: 190 Woh­nun­gen, 60 Pro­zent gefördert.

  • Köl­ner Straße: 200 Woh­nun­gen, kom­plett gefördert.

  • Ger­res­hei­mer Land­straße: 360 Woh­nun­gen, fast die Hälfte im geför­der­ten oder preis­ge­dämpf­ten Segment.

Dazu kamen große Bau­pro­jekte wie die Pauls­höfe und die Wimp­fe­ner Straße mit jeweils 550 Woh­nun­gen. Die Miet­preise vari­ie­ren: Wäh­rend an eini­gen Orten 12 bis 13 Euro pro Qua­drat­me­ter ver­langt wer­den, liegt die Miete an der Corel­li­straße nach Sanie­rung bei 9,50 Euro.

Blick nach vorn

Große Her­aus­for­de­run­gen sind für Kel­ler die Pro­blem­flä­chen der Adler-Gruppe, „die eher für Spe­ku­la­tion statt für Woh­nungs­bau ste­hen“. Das ist zum einen die alte Paket­post (nun Cen­tral Living) in Ober­bilk. „Wir ste­hen kurz davor, dass es kurio­ser­weise an den alten Eigen­tü­mer Catella wie­der zu einem Preis zurück­ge­hen wird, der den Bau von Woh­nun­gen mög­lich macht.“

Zum ande­ren geht es um das Glas­ma­cher­vier­tel. In Ober­bilk rech­net Kel­ler mit einem Bau­start 2026, in Ger­res­heim lau­fen Ver­hand­lun­gen mit der LEG über den Erwerb der Flä­che. Addiert ste­hen über 2.500 Woh­nun­gen auf dem Spiel.

„Wir sind auf dem Woh­nungs­markt aktiv – und das lasse ich mir nicht klein­re­den“, so der Ober­bür­ger­meis­ter. Mit der Woh­nungs­bau­of­fen­sive 2030 und 140 Mil­lio­nen Euro für För­der­pro­gramme bis 2027 setzt er auf kon­krete Zah­len und sicht­bare Projekte.

Die Bot­schaft an seine Mit­fah­rer war unüber­seh­bar: Düs­sel­dorf baut öffent­lich geför­derte und preis­ge­dämpfte Woh­nun­gen – und zwar mehr, als oft behauptet.

Werbung

Wer­bung bitte anklicken !