Markenfestival © Kenny Beele

Mar­ken­fes­ti­val © Kenny Beele

 

Künst­li­che Intel­li­genz ver­än­dert Mar­ken­füh­rung und Mar­ken­ma­nage­ment – zwi­schen Chan­cen und Herausforderungen

Mehr als 450 Exper­tin­nen und Exper­ten aus Indus­trie, Han­del und Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men dis­ku­tier­ten beim dies­jäh­ri­gen Mar­ken­fes­ti­val über die Rolle der Künst­li­chen Intel­li­genz (KI) in der Mar­ken­füh­rung. Im Mit­tel­punkt stand die Frage, ob KI Agen­tu­ren lang­fris­tig erset­zen könnte oder ob sie als unter­stüt­zen­des Werk­zeug für krea­tive und stra­te­gi­sche Pro­zesse zu ver­ste­hen ist.

Jochen Seng­piehl, zuletzt Chief Mar­ke­ting Offi­cer von Volks­wa­gen Glo­bal & China, ver­wies auf die rasante Ent­wick­lung in Asien: „In China sind im KI-gestütz­ten Mar­ke­ting längst neue Maß­stäbe gesetzt. Der größte Unter­schied zu Europa liegt im Tempo der Imple­men­tie­rung.“ Ent­schei­dend sei, Orga­ni­sa­tio­nen auf dem Weg zu einer „liquid orga­niza­tion“ vor­zu­be­rei­ten. „KI ist Chef­sa­che und muss von oben gesteu­ert ganz­heit­lich inte­griert wer­den“, so Sengpiehl.

Der Futu­rist Diet­mar Dah­men hob die Poten­ziale von KI her­vor, warnte jedoch vor einer rein tech­no­kra­ti­schen Sicht: „KI kann Reich­weite, Con­tent und Ver­triebs­ka­näle opti­mie­ren, aber Mar­ken leben nicht von Algo­rith­men, son­dern auch von Gän­se­haut.“ Sein Plä­doyer: Digi­tale Tech­no­lo­gien müss­ten mit rea­len Erleb­nis­sen ver­bun­den wer­den, um Mar­ken­iden­ti­tät und emo­tio­nale Bin­dung zu sichern.

Auch zahl­rei­che inter­na­tio­nale Unter­neh­men teil­ten ihre Erfah­run­gen, dar­un­ter Spo­tify, Coca-Cola, REWE, OTTO, KFC, Doc­Mor­ris und Car­rera. Ein Bei­spiel gab Danone-Toch­ter Evian mit der Kam­pa­gne Moun­tain of Youth: Im soge­nann­ten Sel­fie-Hotel wur­den Besu­chern durch KI-gestützte Face-Swap-Videos immersive Erleb­nisse gebo­ten. „AI ist Trial-and-Error. Wir müs­sen uns trauen, die neuen Mög­lich­kei­ten zu nut­zen. Ersetzt wer­den wir dadurch nicht – am Ende braucht es Men­schen, um Inhalte final zu steu­ern“, erklärte Leo­nie Hönisch, Senior Media Stra­tegy Mana­ger bei Danone.

Auch der Tou­ris­mus­sek­tor prä­sen­tierte inno­va­tive Anwen­dun­gen. Schwarz­wald Tou­ris­mus stellte die digi­tale Mar­ken­bot­schaf­te­rin „Schwarz­wald Marie“ vor, die per­so­na­li­sierte Rei­se­emp­feh­lun­gen gibt. Kärn­ten Wer­bung führte eine vir­tu­elle 360°-Erlebniswelt mit inte­grier­tem KI-Con­cierge ein, wäh­rend Kitz­bü­hel Tou­ris­mus mit der Kam­pa­gne Your time is now inter­na­tio­nale Auf­merk­sam­keit erzeugte. Geschäfts­füh­re­rin Vik­to­ria Vei­der-Wal­ser betonte dabei: „Eine wer­te­ba­sierte Stra­te­gie ist die Basis aller Ver­än­de­rung. Wer außer­halb der Norm agiert, darf nicht erwar­ten, jeder­manns Lieb­ling zu sein.“

Hans-Willy Bro­ckes, Geschäfts­füh­rer des ESB Mar­ke­ting Netz­werks und Initia­tor des Fes­ti­vals, unter­strich die Bedeu­tung von Ver­trauen: „Es ist die wich­tigste Wäh­rung zwi­schen Mar­ken und Men­schen. Tech­no­lo­gie darf die emo­tio­nale Bin­dung nicht ver­drän­gen.“ Die­ses Span­nungs­feld zwi­schen Daten­lo­gik und Iden­ti­tät zog sich durch die mehr als 90 Pro­gramm­punkte der Veranstaltung.

Nach vier Jah­ren in der MERKUR SPIEL-ARENA wird das Mar­ken­fes­ti­val 2026 in die Düs­sel­dor­fer Rhein­ter­rasse zie­hen. „Die Arena war ein idea­ler Ort, um das Event auf­zu­bauen und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln. Nun schla­gen wir ein neues Kapi­tel auf – mit­ten im Her­zen von Düs­sel­dorf und direkt am Rhein“, erklärte Chris­tian Posch­mann, Exe­cu­tive Direc­tor Cor­po­rate Events bei D.LIVE. Das nächste Mar­ken­fes­ti­val fin­det am 30. Juni 2026 statt.

Werbung

Wer­bung bitte anklicken !