Von Gabriele Schreckenberg

Ein Besuch im Kunst­pa­last Düs­sel­dorf lohnt sich immer. Schon wegen des archi­tek­to­ni­schen Ensem­bles zwi­schen Ehren­hof, NRW-Forum und Tonhalle.

Hans-Peter Feld­mann wird der­zeit aus­ge­stellt. Der Düs­sel­dor­fer, gebo­ren 1941, ver­stor­ben 2023, hatte eine ganz beson­dere Bezie­hung zum Kunst­pa­last, weil es das erste Museum war, das er als Kind besucht hat.

Was ist Kunst?

Auf diese ein­fa­che Frage gibt es eine ein­fa­che Ant­wort: ALLES, was es ins Museum geschafft hat.

Von daher sind die Objekte von Hans-Peter Feld­mann, der einst an der Kunst­aka­de­mie Düs­sel­dorf als Stu­dent abge­lehnt wurde, Kunst.

Die Aus­stel­lung hat schon vor dem Ein­gang einen Hin­gu­cker, ein umge­dreh­tes Auto, wel­ches auf dem Kopf steht.

Heißt es nun, Kopf schüt­teln oder Kopf stehen?

Im Innern geht es wei­ter. Bil­der­wände aus den 60er und 70er Jah­ren ver­sam­meln auf Col­la­gen alles, was diese Gene­ra­tio­nen ken­nen. Uhu, Wella Haar­spray, Hüft­hal­ter, Ben­son & Hedges, Col­gate Zahn­pasta, dazwi­schen lächeln Romy Schnei­der noch vor ihrem Sissi-Erfolg und andere deut­sche Schauspielerinnen.

Objekte in Glas­vi­tri­nen sehen so aus, als ob jemand tüch­tig sei­nen Spei­cher auf­ge­räumt hat. Fern­glä­ser, Lese­bril­len, Schwämme, leere Tesa­auf­rol­ler, Blei­stifte, vie­les mehr, wo die Betrach­ter den­ken: „Das habe ich auch zu Hause“.

Erin­ne­rung an Nine Eleven

Inter­es­sant sind zwei kom­plett bebil­derte Wände mit Titel­bil­dern vom 11. Sep­tem­ber 2001. Nine ele­ven in allen Spra­chen auf allen Gazet­ten die­ser Welt.

Wie Feld­mann das zusam­men­ge­tra­gen hat, bleibt sein Geheim­nis. Hier lohnt sich das Ver­wei­len, Inne­hal­ten und Zurückdenken.

Was also ist Kunst?

Ein Augen­zwin­kern, ein Aha, das könnte-auch-von-mir-sein Gedanke?

Eine Wand ist voll mit Bil­der­rah­men, die ein­fach rück­sei­tig auf­ge­stellt wur­den. Papier­schnip­sel einer durch­ge­ris­se­nen Zei­tung, Streich­höl­zer lie­gen daneben.

Wie gesagt: Alles, was es ins Museum geschafft hat, ist Kunst.

Hans-Peter Feld­mann im Kunst­pa­last, noch bis 16. Januar 2026