Clara Gerlach und OB Dr. Stephan Keller während des Wahlkampfes © Lokalbüro

Clara Ger­lach und OB Dr. Ste­phan Kel­ler wäh­rend des Wahl­kamp­fes © Lokalbüro

 

Nach der Kom­mu­nal­wahl vom 14. Sep­tem­ber 2025 zeich­net sich im Düs­sel­dor­fer Rat­haus eine Neu­auf­lage der schwarz-grü­nen Zusam­men­ar­beit ab. Die CDU bleibt stärkste Kraft und kommt im neuen Stadt­rat auf 31 der ins­ge­samt 92 Sitze. Ober­bür­ger­meis­ter Dr. Ste­phan Kel­ler, eben­falls CDU, behält damit wei­ter­hin die poli­ti­sche Füh­rung in der Landeshauptstadt.

In den Wochen nach der Wahl lotete die CDU ver­schie­dene Mehr­heits­op­tio­nen aus. Neben Gesprä­chen mit den Grü­nen gab es auch Son­die­run­gen mit der SPD, die 14 Sitze hält, sowie mit Volt, das über zwei Man­date ver­fügt. Eine Fort­set­zung der bis­he­ri­gen Koope­ra­tion mit den Grü­nen würde eine deut­li­che Mehr­heit sichern, wäh­rend ein Bünd­nis mit SPD und Volt ledig­lich auf eine knappe Mehr­heit gekom­men wäre.

Am 23. Okto­ber teilte die SPD mit, dass die CDU sich ent­schie­den habe, erneut mit den Grü­nen in Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen zu tre­ten. Dar­auf­hin erklärte die SPD die eige­nen Gesprä­che für been­det. Par­tei­vor­sit­zen­der Adis Selimi zeigte sich ent­täuscht und betonte, die CDU habe bei The­men wie Woh­nen und Ver­kehr keine Kom­pro­miss­be­reit­schaft gezeigt.

Noch am sel­ben Abend kün­dig­ten CDU und Grüne in einer gemein­sa­men Erklä­rung an, for­melle Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen auf­neh­men zu wol­len. Die Grü­nen wol­len am 28. Okto­ber über die­sen Schritt intern abstimmen.

Inhalt­lich haben beide Par­teien bereits Grund­li­nien ver­ein­bart. Im Mit­tel­punkt ste­hen wirt­schaft­li­che Sta­bi­li­tät, soziale Sicher­heit und nach­hal­tige Stadt­ent­wick­lung. Der Neu­bau der Oper soll als kul­tu­rel­les Leucht­turm­pro­jekt umge­setzt wer­den, mit einem Kos­ten­rah­men von unter einer Mil­li­arde Euro. Wei­tere Schwer­punkte sind die Schaf­fung von bezahl­ba­rem Wohn­raum, ein stär­ke­rer Mie­ter­schutz und die För­de­rung sozial gemisch­ter Stadtviertel.

Auch der Kli­ma­schutz spielt eine zen­trale Rolle. Die Inves­ti­tio­nen in Kli­ma­schutz und Kli­ma­an­pas­sung sol­len auf rund 500 Mil­lio­nen Euro stei­gen, um das Ziel der Kli­ma­neu­tra­li­tät bis 2035 zu errei­chen. In der Ver­kehrs­po­li­tik set­zen CDU und Grüne auf eine Balance zwi­schen effi­zi­en­tem Ver­kehrs­fluss, Aus­bau des öffent­li­chen Nah­ver­kehrs und För­de­rung des Rad­ver­kehrs. Zudem soll Stra­ßen­ob­dach­lo­sig­keit mit dem Kon­zept „Housing First“ been­det und die Betreu­ung für Kin­der unter drei Jah­ren bis zu 35 Stun­den bei­trags­frei werden.

Die Ver­hand­lun­gen zwi­schen CDU und Grü­nen sol­len in den kom­men­den Wochen abge­schlos­sen und anschlie­ßend den Par­tei­gre­mien zur Abstim­mung vor­ge­legt wer­den. Beide Sei­ten stre­ben an, die neue Koali­tion noch im Herbst zu besiegeln.