Einbrüche gehen blitz schnell falls nich richtig gesichert wurde © Lokalbüro

Ein­brü­che gehen blitz schnell falls nich rich­tig gesi­chert wurde © Lokalbüro

 

Wäh­rend in vie­len Tei­len Nord­rhein-West­fa­lens die Zahl der Woh­nungs­ein­brü­che leicht zurück­geht, zeigt sich in der Lan­des­haupt­stadt ein gegen­tei­li­ger Trend. Nach Anga­ben der Poli­zei stieg die Zahl der Ein­brü­che und Ein­bruchs­ver­su­che bis Ende August um rund 25 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jah­res­zeit­raum. Genaue Fall­zah­len wur­den bis­lang nicht ver­öf­fent­licht, doch die Ent­wick­lung berei­tet den Behör­den Sor­gen – vor allem, weil die dunkle Jah­res­zeit erst beginnt.

Die Poli­zei führt den Anstieg auf meh­rere Fak­to­ren zurück. Düs­sel­dorf gilt für Täter als attrak­ti­ves Ziel, da die Stadt durch ihre Lage und die gute Ver­kehrs­an­bin­dung leicht erreich­bar ist. Über die Auto­bah­nen gelan­gen Ein­bre­cher schnell in die Innen­stadt, und auch der öffent­li­che Nah­ver­kehr erleich­tert es, sich unauf­fäl­lig zwi­schen den Stadt­tei­len zu bewe­gen. Hinzu kommt, dass viele Täter hier eine beson­ders loh­nende Beute vermuten.

Auf­fäl­lig ist zudem die Ver­schie­bung der Tat­zei­ten. Immer häu­fi­ger schla­gen die Täter tags­über zu, zwi­schen den frü­hen Mor­gen­stun­den und etwa 21 Uhr. Nach Poli­zei­an­ga­ben gescha­hen im ver­gan­ge­nen Jahr rund 78 Pro­zent aller Ein­brü­che am Tag – ein deut­li­cher Anstieg gegen­über dem Vor­jahr, als noch weni­ger als die Hälfte der Taten in die­sem Zeit­raum statt­fand. Die Ein­bre­cher wol­len so ver­mei­den, den Bewoh­nern zu begegnen.

Beson­ders betrof­fen sind inner­städ­ti­sche Vier­tel wie Pem­pel­fort, Bilk und Ober­bilk, wäh­rend länd­lich geprägte Stadt­teile wie Flehe, Hamm oder Him­mel­geist sel­te­ner Ziel von Ein­brü­chen wer­den. Im ver­gan­ge­nen Jahr regis­trierte die Poli­zei 1428 Ein­brü­che, 2023 waren es 1384. Seit dem Tief­punkt wäh­rend der Corona-Pan­de­mie steigt die Zahl wie­der kon­ti­nu­ier­lich an, liegt jedoch noch deut­lich unter den Wer­ten von 2015, als mehr als 3000 Ein­brü­che gemel­det wurden.

Eine posi­tive Ent­wick­lung zeigt sich den­noch: Bei etwa jeder zwei­ten Tat bleibt es inzwi­schen beim Ver­such. Die Täter schei­tern immer häu­fi­ger an bes­se­ren Siche­run­gen und auf­merk­sa­men Nach­barn. Nach Ein­schät­zung der Poli­zei inves­tie­ren viele Düs­sel­dor­fer in zusätz­li­che Sicher­heits­tech­nik wie ver­stärkte Schlös­ser oder Fens­ter­si­che­run­gen. Diese Maß­nah­men ver­län­gern die Zeit, die ein Ein­bre­cher zum Ein­drin­gen benö­tigt – und oft geben die Täter dann auf.

Um den Trend ein­zu­däm­men, setzt die Poli­zei auf ver­stärkte Prä­senz in Wohn­ge­bie­ten, auch in Zivil, und kon­trol­liert gezielt An- und Abrei­se­wege. Mit der seit Herbst 2024 ein­ge­führ­ten stra­te­gi­schen Fahn­dung kön­nen Beamte ver­däch­tige Per­so­nen im Umfeld von Tat­or­ten frü­her anspre­chen und über­prü­fen. Trotz die­ser Maß­nah­men bleibt die Auf­klä­rungs­quote nied­rig – sie liegt in Düs­sel­dorf wei­ter­hin nur bei etwa acht Prozent.

Zum Start der dunk­len Jah­res­zeit weist die Poli­zei erneut auf ihre Prä­ven­ti­ons­kam­pa­gne „Rie­gel vor! Sicher ist siche­rer“ hin. Unter die­sem Motto erhal­ten Bür­ger am Sams­tag, 25. Okto­ber, in der Kri­mi­nal­po­li­zei­li­chen Bera­tungs­stelle an der Lui­sen­straße 2, zwi­schen 10 und 16 Uhr, prak­ti­sche Hin­weise, wie Woh­nun­gen und Häu­ser bes­ser gesi­chert wer­den kön­nen. Inter­es­sierte kön­nen sich vor Ort oder tele­fo­nisch unter 0211 870 6868 bera­ten las­sen. Einen Tag zuvor infor­miert die Poli­zei im Rah­men einer Pres­se­ver­an­stal­tung über aktu­elle Erkennt­nisse und neue Stra­te­gien im Kampf gegen Einbrecher.

Viele Taten wer­den durch Nach­läs­sig­kei­ten begüns­tigt. Häu­fig nut­zen Täter gekippte Fens­ter, unver­schlos­sene Türen oder den Umstand, dass Bewoh­ner Frem­den arg­los Zugang zum Haus­flur gewäh­ren. Die Poli­zei rät des­halb zu beson­de­rer Vor­sicht: Türen immer abschlie­ßen, Fens­ter schlie­ßen und bei ver­däch­ti­gen Beob­ach­tun­gen sofort den Not­ruf wäh­len. Auch die Auf­merk­sam­keit von Nach­barn kann ent­schei­dend sein – wie ein Fall aus Eller zeigt, bei dem ein Anwoh­ner durch schnel­les Han­deln einen Ein­bruch ver­hin­derte und zur Fest­nahme zweier Ver­däch­ti­ger beitrug.

Auch wenn die Poli­zei der­zeit mit mehr Per­so­nal und geziel­ten Kon­trol­len reagiert, ist ein Rück­gang der Ein­bruchs­zah­len kurz­fris­tig nicht zu erwar­ten. Die Beam­ten rech­nen damit, dass die Zahl der Delikte in den kom­men­den Mona­ten wei­ter stei­gen wird. Beson­ders in der dunk­len Jah­res­zeit soll die Bevöl­ke­rung daher sen­si­bi­li­siert wer­den, um Ein­bre­chern so wenig Gele­gen­heit wie mög­lich zu bieten.

Bei der Polizei kann man sich über die verschiedenen Möglichkeiten der Sicherung beraten lassen @ Lokalbüro

Bei der Poli­zei kann man sich über die ver­schie­de­nen Mög­lich­kei­ten der Siche­rung bera­ten las­sen @ Lokalbüro