
OB Dr. Stephan Keller, Andrea Greuner und Michael Brill © Lokalbüro
Von Manfred Fammler
Zu Weihnachten hübscht sich Düsseldorfs Prachtboulevard auf. Vorbei sind dunkle Bretterbuden – Glas und die Farbe Weiß sollen für die nächsten drei Jahre die Kö in einem noch exklusiveren Outfit strahlen lassen.
„Wir wollen eine kö-gerechte Inszenierung“, verspricht Andrea Greuner, Geschäftsführerin der IG Kö.
Neun „Themenmärkte“, so der Veranstalter D.Live, summieren sich zum großen Düsseldorfer Weihnachtsmarkt, der auch in diesem Jahr mindestens sechs Millionen Besucher in die City locken soll. Und von dieser großen Zahl wollen sich die Kö-Anlieger mit ihrer Interpretation von exklusiver Vorweihnacht eine große Scheibe abschneiden.
Das beginnt schon beim Namen: Während vor dem Rathaus der Handwerkermarkt grüßt oder der Altstadtmarkt auf der Flingerstraße, heißt das vorweihnachtliche Budenensemble auf der Allee „Winter Village“. Hier hätte bei aller Internationalität aber das Lokalkolorit durchschlagen müssen. Die Kö ist unverwechselbar – „Winter Village“ hingegen gibt es massenhaft. Schade drum, denn die Winterwelt an der Kö musste eine Erneuerung erfahren.
Bislang hielten die alten Buden vom Engelchenmarkt als Platzhalter her – Greuner: „Die waren übrig.“ – und die Winterwelt auf der Kö glich eher einem weihnachtsmarktähnlichen Appendix: ziemlich lieblos, dunkel und dem Prachtboulevard in keiner Weise angemessen. Nun sollen die Farbe Weiß, dazu viel Licht und Glas, das neue Kö-Ambiente symbolisieren.
In der Erstauflage reichen 19 Stände von der Theodor-Körner-Straße bis zur ersten Brücke. Wie es weitergeht? Greuner: „Wir wollen bis zum Lichterdom bauen.“ Das wäre an der Benrather Straße.
Das aber wiederum hängt natürlich vom Erfolg der kommenden Jahre ab. Anscheinend sind das Anmieten von Räumlichkeiten oder Bühnen ein Zukunftsgeschäft, denn nach der Roncalli-Promenade bietet auch das „Winter Village“ dergleichen an – Firmen-Events in exklusiver Umgebung.
Düsseldorf scheint’s zu bringen. Oder anders gesagt: „Wir müssen uns jedes Jahr neu erfinden“, so Michael Brill, D.Live-Chef, und verweist auf die nun volle Nutzung des Gustaf-Gründgens-Platzes oder Neuheiten auf dem Burgplatz. „Es gibt viel Neues zu entdecken“, verspricht er.
Damit dies ohne Zwischenfälle geschieht, wurde auch das Sicherheitskonzept angepasst, sodass die Weihnachtsmärkte die „Gastronomie und den Einzelhandel beflügeln“, so Oberbürgermeister Stephan Keller, der sein „Ja“ über die Weihnachtsmärkte setzte. „Wir können uns auf einen tollen Weihnachtsmarkt freuen“, betonte er.
Doch noch einmal zurück zum Engelchenmarkt, dessen Buden „übrig“ sind. Zum großen Unglück dieser Stadt wird auch 2025 kein Weihnachtsmarkt am Stadtbrückchen (Sternchenmarkt, Musikantenbrunnen) und kein Engelchenmarkt auf dem Heinrich-Heine-Platz eröffnet werden. Leider ging OB Stephan Keller auf diese vorweihnachtliche Wunde nicht ein – einer Landeshauptstadt unwürdig.
So bleibt es wiederholt beim Prinzip Hoffnung aufs nächste Jahr.
Der Weihnachtsmarkt öffnet am 20. November und geht bis zum 30. Dezember.
Mehr Infos demnächst auf den Seiten des Lokalbüros – zum Beispiel zur Barrierefreiheit.



