
In Gedenken an die Opfer der Novemberprogrome legten Dr. Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten und der Vizepräsident des Landtags NRW, Christof Rasche (v.l.), Kränze nieder. © Lokalbüro
Die Landeshauptstadt Düsseldorf hat am Sonntag, 9. November 2025, der Opfer der Novemberpogrome von 1938 gedacht. Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Kirchen, Verbänden, Gewerkschaften und der Jüdischen Gemeinde nahmen an den Gedenkveranstaltungen teil.
Am Standort der ehemaligen Synagoge an der Kasernenstraße/Ecke Siegfried-Klein-Straße fand am Vormittag eine Kranzniederlegung statt. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller, der Vizepräsident des Landtags NRW, Christof Rasche, Minister Nathanael Liminski, Chef der Staatskanzlei, sowie Dr. Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf, gedachten gemeinsam mit vielen Bürgerinnen und Bürgern der Opfer.
Im Anschluss folgte im Plenarsaal des Düsseldorfer Rathauses die zentrale Gedenkveranstaltung. In ihren Ansprachen erinnerten Oberbürgermeister Keller, Minister Liminski und Dr. Horowitz an die Verantwortung der heutigen Generation, Antisemitismus und Rassismus entschieden entgegenzutreten. Rabbiner Schimon Lewin sprach das jüdische Trauergebet El male Rachamim, musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von den vierten Klassen der Yitzhak-Rabin-Schule.
„Keiner kann rückwirkend die Geschichte ändern. Aber es ist unsere Pflicht, die Dinge heute richtig einzuordnen, zu handeln, zu kommentieren, entgegenzuwirken“, betonte Oberbürgermeister Keller. Es sei wichtig, dass Gedenktage keine leeren Rituale blieben, sondern eine Mahnung für die Zukunft darstellten.
Am Montag, 10. November, wurde das Gedenken mit dem traditionellen „Gedenkgang“ fortgesetzt. Schülerinnen und Schüler verschiedener Düsseldorfer Schulen erinnerten in den Stadtteilen Eller und Lierenfeld an die Schicksale jüdischer Bewohnerinnen und Bewohner während des Pogroms von 1938. Entlang der Gumbertstraße und der Reisholzer Straße gestalteten sie Schaufenster mit biografischen Erinnerungen und historischen Informationen. Diese Installationen bleiben noch bis zum 23. November sichtbar.
Der Gedenkrundgang wurde von der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf organisiert und fand in Kooperation mit der Evangelischen und Katholischen Kirche sowie der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit statt.
Den Abschluss bildete am Montagabend ein ökumenischer Gottesdienst in der Kirche St. Michael an der Posener Straße. Auch hier stand das gemeinsame Erinnern und das Eintreten für ein respektvolles Miteinander im Mittelpunkt.
87 Jahre nach den Pogromen von 1938 setzte Düsseldorf damit erneut ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus und für eine lebendige Erinnerungskultur.

Kranzniederlegung © Lokalbüro


