Jacques Tilly, Karnevalswagenbauer aus Düsseldorf © Lokalbüro

Jac­ques Tilly, Kar­ne­vals­wa­gen­bauer aus Düs­sel­dorf © Lokalbüro

 

Der Pro­zess gegen den deut­schen Kar­ne­vals­wa­gen­bauer Jac­ques Tilly vor einem Mos­kauer Gericht ist erneut ver­tagt wor­den. Geplant war die öffent­li­che Ver­hand­lung ursprüng­lich für Diens­tag­mor­gen, doch das Ver­fah­ren begann nicht, da wich­tige Ver­fah­rens­be­tei­ligte zunächst nicht erschie­nen. Der neue Ter­min für die Sit­zung wurde auf den 28. Januar 2026 festgelegt.

Tilly wird von den rus­si­schen Behör­den vor­ge­wor­fen, die rus­si­sche Armee ver­un­glimpft zu haben. Nach rus­si­schem Recht dro­hen für sol­che Delikte Geld­stra­fen oder eine Frei­heits­strafe von bis zu zehn Jah­ren. Das Ver­fah­ren gegen einen aus­län­di­schen Sati­ri­ker ist in Russ­land unge­wöhn­lich und gilt als beson­ders bemerkenswert.

Der Düs­sel­dor­fer Kar­ne­vals­künst­ler ist inter­na­tio­nal für seine poli­ti­schen Motive bekannt. Bereits seit 2009 greift er in sei­nen Rosen­mon­tags­wa­gen aktu­elle poli­ti­sche Ent­wick­lun­gen auf. Beson­ders Auf­se­hen erreg­ten seine Modelle, die den rus­si­schen Prä­si­den­ten Wla­di­mir Putin the­ma­ti­sier­ten – von Kri­tik an der Inhaf­tie­rung regime­kri­ti­scher Künst­le­rin­nen über die Behand­lung von Oppo­si­tio­nel­len bis hin zum Krieg gegen die Ukraine.

In Deutsch­land stößt das Ver­fah­ren auf breite Auf­merk­sam­keit. Ver­tre­ter aus Poli­tik, Kul­tur und Brauch­tum haben ihre Soli­da­ri­tät bekun­det. Beob­ach­ter sehen den Pro­zess als Teil einer grö­ße­ren Debatte über Kunst­frei­heit und Mei­nungs­äu­ße­rung im inter­na­tio­na­len Kontext.

Der ver­scho­bene Ter­min im Januar wird nun mit Span­nung erwar­tet, da die Ver­hand­lung auch in Abwe­sen­heit des Beschul­dig­ten statt­fin­den soll und inter­na­tio­nale Beob­ach­ter eine genaue Ver­fol­gung des wei­te­ren Ver­laufs ankündigen.

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